Selbstbewusstsein

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
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sdsdsdsv
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Re: Selbstbewusstsein

Beitragvon sdsdsdsv » 4. Oktober 2022, 21:00

Warum nicht einfach die Formel nachschlagen?

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Später berichtigt der Protagonist sich noch, indem er "S = (Erfolg / Anspruch) x (gesellschaftliche Anerkennung)" hinzufügt (aus "Die letzte Prüfung" von Dmitri Bilenkin). Ich lese gerade diese Kurzgeschichtensammlung ("Der Intelligenztest") und musste daran denken, dass dies hier passen könnte. Nur ein kleiner Scherz, aber vielleicht ist es so falsch nicht? ;)

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Re: Selbstbewusstsein

Beitragvon ToWCypress81 » 6. Oktober 2022, 13:02

sdsdsdsv hat geschrieben:Später berichtigt der Protagonist sich noch, indem er "S = (Erfolg / Anspruch) x (gesellschaftliche Anerkennung)" hinzufügt

"Erfolg" wird in der Gesellschaft immer mit als gesellschaftlich anerkannte Erfolge gleichgesetzt (Beruf, Güter, Familie).
Erfolg kann meiner Meinung nach aber auch etwas ganz individuelles sein.
Wie etwa: für sich psychische Erfolge anzuerkennen, endlich eine Beziehung zu einem Menschen zu haben, Dinge wirklich für sich verstanden zu haben, Ängste (zum Großteil) bewältigt zu haben usw.

"Anspruch" beim Menschen wie ich finde oft in die Richtung geht, Dinge die man macht oder hat "gesellschaftlich" zu bewerten.
Was dahingehend oft wie ich finde in einen Perfektionismus abgleitet.
Deneben gibt es aber auch noch den individuellen Anspruch die Dinge auch wirklich oder richtig "gut" zu machen.
Dessen Anspruch oft wie ich finde wichtig ist, damit man Dinge richtig versteht und diese nicht halbherzig macht.
Was denke ich richtig und auch gut ist, damit man sich in dem was man tut (selbst-) sicher ist und auch entsprechend fühlt.

"Gesellschaftliche Anerkennung" wiederum meines Erachtens im Wortsinn und Bedeutung falsch ist, und man für ein glückliches Wohlbefinden auch nicht braucht.
Meines Erachtens nach kann man auch ein zufriedener Mensch sein, mit hoher Selbstachtung, wenn man nur 1 bis 2 Menschen hat, die einem in dem was man macht unterstützen und für gut und richtig halten. Vor allem wenn man merkt, das dies ein ehrlicher Austausch ist.
Die "Gesellschaft" (eine große Anzahl oberflächlicher Stimmungen) ist meiner Meinung nach höchst wankelmütig. Kann einen in dem Moment für toll und gut halten (oberflächlich) und im nächsten Moment wieder fallen lassen.
Diese Oberflächlichkeit hat nichts mit Vertrauen und daher auch meiner Meinung nach nichts mit ehrlicher Anerkennung zu tun. Dies ist/sind nur Stimmung(sschwankungen).

Selbstachtung kommt meiner Meinung nach vor allem durch das Verständnis und die Liebe zu sich selbst.

Edit: Rechtschreibung
Zuletzt geändert von ToWCypress81 am 6. Oktober 2022, 19:49, insgesamt 5-mal geändert.
"Vergleiche dich niemals mit anderen. Vergleiche dich immer nur mit deinem früheren Ich". - R. M.

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Re: Selbstbewusstsein

Beitragvon ToWCypress81 » 6. Oktober 2022, 13:08

We are complicated people. We are complicated in our lifes, in our thoughts and how we operate. That's the beauty of it.
- Buzz Osborne
"Vergleiche dich niemals mit anderen. Vergleiche dich immer nur mit deinem früheren Ich". - R. M.

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Re: Selbstbewusstsein

Beitragvon ToWCypress81 » 26. Dezember 2022, 08:36

Selbstbewusstsein bedeutet:
immer zu wissen wer man ist, wenn man über sich selbst lachen kann, wenn man darauf scheißt was andere über einen negatives denken und sagen, Grenzen setzt, und dabei dennoch Dinge annehmen kann die einen weiterbringen.
"Vergleiche dich niemals mit anderen. Vergleiche dich immer nur mit deinem früheren Ich". - R. M.

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Re: Selbstbewusstsein

Beitragvon Geextah » 27. Dezember 2022, 08:31

Ich denke Selbstbewusstsein geht auch damit einher, dass man sich weniger Fragen stellt, sondern die jeweilige Situation offen annimmt und sich dieser furchtlos stellt.

Ein kurzes Beispiel: Gestern gingen meine Frau und ich, schwer bepackt, durch die ziemlich leere Innenstadt, in der man vereinzelt auf Leute traf.
Wir sahen ein anderes Paar dort sehr locker herumstreunen und die Frau fragte den einen oder anderen Passanten anscheinend nach Geld.
Die beiden machten einen ziemlich dubiosen Eindruck.
Er blieb plötzlich stehen und wartete an einer Ecke, an der wir auch entlang gehen mussten.
Zwischendurch sprach er mit ihr (beide gingen ca 5 Meter voneinander entfernt) und als wir auf der Ecke waren, sagte er auch etwas zu ihr und schaute mich dabei direkt an und ich ihn.

Kurz verfolgten uns die beiden noch, dann gingen sie jedoch anderen Leuten hinterher.
Über die Jahre kann ich solche Situationen und Menschen gut einschätzen.
Hätte ich ihm nur kurz ins Gesicht und dann schnell weggesehen, dann wäre die Situation anders verlaufen, weil hierbei eine Opfermentalität zu Tage getreten wäre.

Natürlich spielt dabei meine Kraft- und Kampfsporterfahrung eine Rolle, aber auch wie man sich selbst sieht und welche Fragen man sich eben nicht stellt.
"Erfindungen bedürfen der ungestörten Ruhe, des stillen, beständigen Nachdenkens und eifrigen Erprobens, und all dies gibt nur die Einsamkeit, nicht die Gesellschaft der Menschen."
- Gerolamo Cardano -

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Re: Selbstbewusstsein

Beitragvon ToWCypress81 » 27. Dezember 2022, 09:59

Geextah hat geschrieben:Ich denke Selbstbewusstsein geht auch damit einher, dass man sich weniger Fragen stellt, sondern die jeweilige Situation offen annimmt und sich dieser furchtlos stellt.
[...]
Natürlich spielt dabei meine Kraft- und Kampfsporterfahrung eine Rolle, aber auch wie man sich selbst sieht und welche Fragen man sich eben nicht stellt.

Das was du schilderst, sehe ich im Sinne eines eigenen "Willens".
Sich nichts gefallen lassen. Sich nicht zu Dingen zwingen lassen die man in diesem oder jenem Fall als falsch ansieht.
Aus meiner Erfahrung nach entsteht dieser entsprechend vehemente Wille (inkl. Voraussicht) bei jedem Menschen, der/die schon mal für sein eigenes Selbst/Ich gekämpft hat - unabhängig eines Kampfsportes.

Ich kann da nur für mich sprechen. Aber mein Wille, der diese Dinge nicht zulässt die ich nicht will, entstand aus einer Not heraus.
Für mich zu kämpfen, oder unterzugehen.
Aufgeben oder Untergehen kam für mich nie in Frage.
Dennoch bin ich wenn ich nicht in Not bin und stattdessen in einem Abhängigkeitsverhältnis stehe, in der Regel Konflikt-vermeidend.
Da ich immer denke das meine Existenz auf irgend eine Weise durch diese Abhängigkeit auf dem Spiel steht.
Dies so verstehe ich immer mehr, ist eine Fehldenkweise.
Denn man ist von niemanden abhängig.
Da jeder Mensch gleichwertige Rechte hat.
"Vergleiche dich niemals mit anderen. Vergleiche dich immer nur mit deinem früheren Ich". - R. M.

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Selbstbewusste Weiterentwicklung ist kein Widerspruch

Beitragvon ToWCypress81 » 1. Januar 2023, 23:22

Sich weiterzuentwickeln und zugleich das gegenwärtige und vergangene Selbst als richtig zu werten ist kein Widerspruch. Denn ohne selbstbewusste Lernprozesse gäbe es keine zukünftigen Ziele.
"Vergleiche dich niemals mit anderen. Vergleiche dich immer nur mit deinem früheren Ich". - R. M.

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Fortschritte machen ohne die eigenen Misserfolge oder Konfliktvermeidungen zu werten

Beitragvon ToWCypress81 » 5. Januar 2023, 23:33

Aus etwas zu lernen heißt nicht sein Selbst in der Situation die nicht gelungen ist zu werten, sondern: die Situation zu analysieren und nicht nochmal das selbe zu machen.

Auf das was Selbstbewusstsein hinausläuft, ist: in dem man "Grenzen setzt".

Grenzen setzen kann man, indem man:
- schriftlich Menschen gegenüber Grenzen setzt.
- Menschen sagt das sie etwas unterlassen sollen.
- oder mit einer rechtssicheren Argumentation die eigenen Rechte zu wahren in den Konflikt geht.

Grenzen zu setzen ist Fortschritt, selbstsicheres Auftreten und damit Vertrauen und Selbstbewusstsein in einem.
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Re: Selbstbewusstsein

Beitragvon ToWCypress81 » 9. Januar 2023, 20:17

Nicht die Menschen sind das Problem, sondern wie du dich selbst wertest.
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Re: Selbstbewusstsein

Beitragvon ToWCypress81 » 15. Januar 2023, 08:01

Stehe immer zu deinen Emotionen und Emotionalität. Der Schutz des eigenen Seelenlebens (Emotionen) bedeutet seelische Sicherheit. Jede:r hat das Recht auf seelischen Schutz. Daher steht die Verteidigung dessen immer an erster Stelle.
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