Welche sozialen Verständigungsarten versteht ihr im Kern nicht bzw habt Probleme diese sinngemäß umzusetzen?

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
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ToWCypress81
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Welche sozialen Verständigungsarten versteht ihr im Kern nicht bzw habt Probleme diese sinngemäß umzusetzen?

Beitragvon ToWCypress81 » 7. November 2020, 15:43

Mir fällt inmer wieder auf, das wenn ich Ansätze habe um sozial voran kommen zu wollen, diese oft durch gewisse soziale Verständigungsarten die ich im Gegenteil zu anderen ganz anders empfinde und wahrnehme, ins Straucheln komme bzw Probleme habe diese Fortschritts-Ansätze emotional, gedanklich und sinngemäß richtig umzusetzen.

Sodass dadurch, das ich diese sozialen Verständigungsarten die im Zusammenhang mit meinen Fortschritts-Ansätzen stehen, in ihrem Kern nicht verstehe. Mir stattdessen immer wieder reine Satzbau- und Verhaltens-Regeln erstelle bzw mache, wann und wie ich dann ein Gespräch führen, beginnen und betonen muss, um dennoch zum Erfolg zu kommen.

Für mich sind diese sozialen Verständigungsarten die ich nicht kann, immer hohe Mathematik anstatt instinktives Begreifen. Trotzdem suche ich bei diesen immer wieder nach neuen Ansätzen diese letzendlich doch noch für mich verständlich zu machen. So lange bis ich einen womöglichen gewissen Verständigungs-Fluss für mich erreicht habe bzw soziale Begegnungen nicht immer nur aus reinen Kanten und Ecken bestehen.

Diese Verständigungsarten welche ich im Kern nicht begreife und daher oft nicht umsetzen kann sind:

- Spontanität.
Z. B. einfach von einem zum anderen Moment etwas komplett anderes fühlen, denken und unternehmen.

- Flexibilität.
Z. B. flexibel von einem Themenbereich in den nächsten hineinzudenken und zu fühlen und diese flexibel jeweils zu kombinieren.

- Witze.
Ich verstehe immer nur die Oberfläche aber nicht den Hintergrund bzw das was den Witz witzig macht. Ich lache dann immer nur über die Grimassen oder wenn jemand lacht. Die Witze in ihren hintersinnigen, zweideutigen und verschiedenen Ebenen verstehe ich aber nie. Erst wenn man mir jeden Ebenen-, Gedanken-, Emotionen, Wort- und Satz-Zusammenhang die der Witz beinhaltet im Detail erklärt, komme ich immer dahinter wie das gemeint war.

- Sätze, Gedanken und Gefühle mit anderen kombinieren.
Gedanken, Gefühle und Sätze verstehe ich nur immer in dieser "reinen" gedachten, ausgedrückten und gefühlten Art und Weise. Diese mit anderen und mehreren Gefühlen, Gedanken und Sätzen die mit den ersten klaren Gefühlen, Gedanken und Sätzen oberflächlich gesehen ertmal nichts zu tun haben kann ich gefühlsmäßig und gedanklich nicht kombinieren. Mir fehlt da eine Übersicht und oder eine Art Vermögen viele/alle anderen gedanklichen und emotionalen Themen-Möglichkeiten zeitgleich zu erfassen, zu fühlen und zu durchdenken.

Hat jemand hier in diesen genannten Punkten ähnliche oder gleiche Probleme?

Oder ganz andere Verständigungsprobleme die auch genau benannt werden können?
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Traumafrau
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Re: Welche sozialen Verständigungsarten versteht ihr im Kern nicht bzw habt Probleme diese sinngemäß umzusetzen?

Beitragvon Traumafrau » 7. November 2020, 17:53

ToWCypress81 hat geschrieben: - Witze. Ich verstehe immer nur die Oberfläche aber nicht den Hintergrund bzw das was den Witz witzig macht. Ich lache dann immer nur über die Grimassen oder wenn jemand lacht. Die Witze in ihren hintersinnigen, zweideutigen und verschiedenen Ebenen verstehe ich aber nie. Hat jemand hier in diesen genannten Punkten ähnliche oder gleiche Probleme?
Probleme gibt es bei mir damit keine, ich lach schneller als andere, aber ich fühl ebenso schneller den Schmerz und bin am ächzen, und ich bin im Kino eine grandiose Heulsuse. Das geht in alle Richtungen schnell durch die Decke.

Gibt ja viele Arten von Humor, welcher genau erschließt sich dir nicht?

- Was liegt auf dem Meeresboden, hat Schnupfen und spricht undeutlich? Eine Niesnuschel.
- Geht ein Mann an einem Bordell vorbei, stehen dutzende Polizeifahrzeuge davor, die ganze Straße voller Blaulicht. Der Mann fragt einen der Beamten was hier los sei, dieser erwidert das er keine Auskunft geben dürfe. Sagt der Mann "Ach so, hätte ja sein können das heute Muttertag ist".
- Als er uns stolz seine neue Frisur zeigte, dachten wir "Na, den Prozess gewinnt er!"

Abgesehen davon wer was witzig findet und was nicht (Flachwitz, feine Ironie, schwarzer Humor), verbindet sich beim Witze verstehen Wissen mit Kombinationsgabe. Sie zu überhaupt zu verstehen setzt gewisse kognitive Fähigkeiten voraus, ob anschließend darüber gelacht wird ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Das funktioniert aber nicht immer, zB bei Insiderwitzen. Wenn jemand Fremdes neben einer Gruppe Leuten auf einer Gartenparty steht, die sich an einen Vogel auf dem Baum erfreuen und anfangen sich zu überlegen wie sie ihn wohl nennen könnten, dann aus der Gruppe jemand vorschlägt den Vogel "Wernerle" zu nennen und der Rest laut schallend loslacht. Da wird der Fremde nicht schallend mitlachen, da ihm ja der Bezug zu diesem Namen und die Geschichte dazu fehlt. Es wäre wohl seltsam wenn er schallend mitlachen würde, da die Gruppe weiß, das er dazu keinen Bezug hat.

Ich denke, dass zB hinter dem Spruch "Was sich liebt, das neckt sich" kognitive Fähigkeiten zweier, aneinander interessierter Personen ausgecheckt werden. Wer die Bälle (Neckereien inhaltlich verstehen und intelligent, gewitzt und vor allem schnell erwidern) nicht zurückspielen kann ist bei der Partnerwahl aus dem Rennen. Nebenbei wird das Temperament erkundet, schmiert jemand in eine sarkastische oder zynische Ecke ab, oder bleiben die Neckereien dennoch respektvoll, lieb und sanft? Kommen Insider zum tragen, gibt es die schon? Jeder nach seiner Fasson.

Macht bei dir lesen, erzählen oder sehen auch nochmal einen Unterschied, um den Inhalt zu verstehen?

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Re: Welche sozialen Verständigungsarten versteht ihr im Kern nicht bzw habt Probleme diese sinngemäß umzusetzen?

Beitragvon ToWCypress81 » 7. November 2020, 19:13

Traumafrau hat geschrieben:Gibt ja viele Arten von "Humor", welcher genau erschließt sich dir nicht?

Den einzigen hier aufgeführten Witz den ich verstanden habe ist der mit der Niesnuschel.
Denn in diesem Wort ist ja bereits die Antwort im Namen + Text gegeben: liegt am Meeresboden = Muschel, hat Schnupfen = Niesen, Nuscheln = undeutlich sprechen.

Traumafrau hat geschrieben:Macht bei dir lesen, erzählen oder sehen auch nochmal einen Unterschied, um den Inhalt zu verstehen?

Lesen ist bei mir genauso wie hören/erzählt bekommen.

Beim reinen sehen, wo kein langer Text im Vordergrund steht, also man rein visuell schon sehen kann in welche Richtung das geht, kann ich das schon sehr gut verstehen.
So kann ich über aktuelle visuelle Memes und visuelle Zweideutigen genauso lachen, wie über den hochgestochenen visuellen Humor von Loriot oder stumpfen visuellen Humor wie Al Bundy.

Sprich: Witz funktioniert bei mir textlich nur in Schlagwörtern oder rein visueller (jeglicher Couleur u. a. wie gesagt auch Zweideutigkeiten) Situationskomik, nicht in mehreren Ebenen umfassenden und aus kombinierten Zweideutigkeiten bestehenden langen Texten.
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Re: Welche sozialen Verständigungsarten versteht ihr im Kern nicht bzw habt Probleme diese sinngemäß umzusetzen?

Beitragvon 2ost » 7. November 2020, 20:04

ToWCypress81 hat geschrieben:Hat jemand hier in diesen genannten Punkten ähnliche oder gleiche Probleme?

Oder ganz andere Verständigungsprobleme die auch genau benannt werden können?

Mit den ersten Punkten habe ich eigentlich kein Problem. Spontan bin ich und störe mich eigentlich nur, wenn mich das unter Menschen mehr bringt. Und Flexibel? Bin generell keine große Leuchte, habe aber, meiner Selbsteinschätzung nach, da jetzt nicht wirklich große Problem mit.

Bei Witzen kommt es manchmal vor, das ich die nicht verstehe, wenn sie in einen mir unbekannten Kontext eingebettet sind. Aberdas geschieht eher selten, vielleicht in einem von zwanzig Fällen, wenn ich es schätzen müsste. (Traumafraus Witze etwa verstand ich alle, fand aber nur einen wirklich amüsant.)

Beim letzten Punkt (Sätze, Gedanken und Gefühle mit anderen kombinieren.) verstehe ich schlicht nicht was du meinst.

Aber das Meiste scheint mir auch alles eher aspergertypischdoch. Hattest du bei dir da nicht mal was in der Richtung eh auch mal vermutet gehabt?

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Re: Welche sozialen Verständigungsarten versteht ihr im Kern nicht bzw habt Probleme diese sinngemäß umzusetzen?

Beitragvon ToWCypress81 » 7. November 2020, 20:51

2ost hat geschrieben:Beim letzten Punkt (Sätze, Gedanken und Gefühle mit anderen kombinieren.) verstehe ich schlicht nicht was du meinst.

Damit meine ich:

Wenn ich bspw bei einer Behörde anrufe und die mir etwas erzählt, verstehe ich immer nur die oberflächlichen Sätze, ohne zu verstehen, das hinter den Sätzen da auch möglicher Weise noch eine Alternative andere Art ist diese Sätze zu verstehen. Andere da mit dieser alternativen Art dann noch andere zusätzliche Informationen abgreifen bzw weiterdenken und weiter fragen im Gegenteil zu mir. Da ich da nicht weis, welche Ebenen hinter diesen Sätzen stecken bzw welche man da noch zu dem Gesagten kombinieren sollte, muss oder könnte.

Genauso beim Smalltalk, wo andere von einer Gesprächsebene zur nächsten springen und ihnen zu jeweiligen Themen plötzlich alles mögliche dazu einfällt, da sie hinter Gesagten noch viel mehr Ebenen und Themen sehen und verstehen, als was der Ursprungstext eigentlich hergibt.
Unterschiedliche Emotions-Ebenen gehören zu diesen Gedanken und Sätzen ja auch dazu, das geht ja Hand in Hand.

Ich glaube sogar das die Emotionen ausschlaggebend sind für die vielfältige Art Dinge hinter Dingen zu entdecken, zu sehen, weiterzustricken, zu erkennen und zu empfinden.
Also das ich vielleicht zu eindimensional empfinde bzw ich immer nur 1ne (oder allerhöchstens 2) Emotion zu einem Text oder Wort empfinden kann. Andere wiederum wahrscheinlich bei einem Text oder Wort zig Assoziationen zeitgleich durchdenken und empfinden, und somit sich immer neue und andere Gesprächsthemen und Emotionen für diese Menschen auftun.

Fast alle die länger mit mir zu tun haben sagen mir auch immer, das ich viel zu monoton spreche.
Was auch heißen könnte, das andere beim Sprechen bzw in Texten zeitgleich sehr viele unterschiedliche Emotionen fühlen, wenn sie reden, lesen, verstehen und empfinden, im Gegenteil zu mir. Bei der Betonung anderer vielleicht sichtbar wird, das das ihre Art des Verständnisses ist unterschiedlichst viele Emotionen im Gespräch/Themen zu empfinden und zu erkennen.
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Re: Welche sozialen Verständigungsarten versteht ihr im Kern nicht bzw habt Probleme diese sinngemäß umzusetzen?

Beitragvon ToWCypress81 » 7. November 2020, 21:14

Rein aus Neugierde:
Traumafrau hat geschrieben:- Als er uns stolz seine neue Frisur zeigte, dachten wir "Na, den Prozess gewinnt er!"

Da ich bei den anderen genannten Witzen (ausser Niesnuschel) wie auch bei diesen Witz keinen blassen Schimmer habe was dieser bedeuten könnte, wäre mir mal eine Aufklärung dessen ganz wichtig.

Nach langen darüber nachdenken ist meine einzige Interpretation die da vielleicht die Lösung des Witzes ist:
- Wenn man eine gute/schöne Frisur hat kann man andere damit beeindrucken, und wie es aussieht vielleicht wohl auch einen Gerichtsprozess gewinnen.

Habe ich den Witz richtig verstanden?
Und falls ja, kann man mir erklären was daran witzig ist?
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Re: Welche sozialen Verständigungsarten versteht ihr im Kern nicht bzw habt Probleme diese sinngemäß umzusetzen?

Beitragvon Traumafrau » 7. November 2020, 22:45

ToWCypress81 hat geschrieben:
Traumafrau hat geschrieben:Als er uns stolz seine neue Frisur zeigte, dachten wir "Na, den Prozess gewinnt er!"

Wenn man eine gute/schöne Frisur hat kann man andere damit beeindrucken, und wie es aussieht vielleicht wohl auch einen Gerichtsprozess gewinnen. Habe ich den Witz richtig verstanden?
Nein, genau das Gegenteil. Die neue Frisur, die er stolz trägt, ist so schlecht das er damit jeden Prozess auf Körperverletzung, Schmerzensgeld oä gewinnen würde. Hat denn deine Überlegung für dich Sinn gemacht (Mit einer attraktiven Frisur einen Prozess gewinnen zu können)? Kam es dir vielleicht in den Sinn dies in Frage zu stellen, als Du feststelltest das es nicht witzig oder ironisch ist?

ToWCypress81 hat geschrieben:Wenn ich bspw bei einer Behörde anrufe und die mir etwas erzählt, verstehe ich immer nur die oberflächlichen Sätze, ohne zu verstehen, das hinter den Sätzen da auch möglicher Weise noch eine Alternative andere Art ist diese Sätze zu verstehen. Andere da mit dieser alternativen Art dann noch andere zusätzliche Informationen abgreifen bzw weiterdenken und weiter fragen im Gegenteil zu mir. Da ich da nicht weis, welche Ebenen hinter diesen Sätzen stecken bzw welche man da noch zu dem Gesagten kombinieren sollte, muss oder könnte.
Das ist interessant. Um bei diesem Behörden-Beispiel zu bleiben, verliefe es also folgendermaßen, wenn Du anrufst: "Ja guten Tag, ToWCypress am Apparat, spreche ich mit dem Ordnungsamt?" Sie: "Ja, hier Frau XY vom Ordnungsamt!" Du: "Ich habe einen Brief von Ihnen erhalten, das ich um 12 Uhr Mittags im Handstand über eine rote Ampel gelaufen sein soll, das kann ich nicht gewesen sein, ich war arbeiten, meinen Schichtplan sende ich Ihnen als Beweis noch zu." Sie: "Ja, ok, das nehmen wir zu Protokoll!" Du: "Aber sagen Sie mal, wäre es möglich das Sie irgendwo einen Vermerk anbringen, das ich grundsätzlich keinen Handstand in der Öffentlichkeit mache..?" Sie: "Nein! So etwas machen wir hier üblicherweise nicht!" "Ok, Tschüss" "Tschüss!"

Ok, jetzt ruf ich an, selbes Spiel, bis zu "Aber sagen Sie mal, wäre es möglich das Sie irgendwo einen Vermerk anbringen, das ich grundsätzlich keinen Handstand in der Öffentlichkeit mache..?" Sie: "Nein! So etwas machen wir hier üblicherweise nicht!" Ich: "Was bedeutet üblicherweise? Es muss eine Möglichkeit geben solche Quatsch-Denunziationen einzustellen. Wie lange darf dieses Spiel denn noch gehen, bis Sie reagieren?" Sie: "Wir können ja nicht nachprüfen, ob Sie dieses eine mal nicht doch im Handstand über die rote Ampel gelaufen sind." Ich: "Alles klar, und wenn ich jetzt jeden Tag bei ihren Kolleginnen anrufe "Hier, Ihre Kollegin Frau XY vom Ordnungsamt ist schon wieder im Handstand über die rote Ampel gelaufen, jeden Tag macht Sie das!" dann würden die das brav zu Protokoll bringen - jedes mal? Und Für Sie selbst, Frau XY, gäbe es keine Möglichkeit sich gegen üble Nachrede, Rufmord zur Wehr zu setzen?" ... und dann beginnt ein längeres Gespräch über weitere Möglichkeiten wie man sich zur Wehr setzen kann, falls der Anrufer damit noch einmal ankommt sie jetzt auf jeden Fall Bescheid weiß, Sie den Namen zwar nicht rausgeben darf aber sich den merken wird etc etc.

Meinst Du es so in etwa, wenn Du eine "alternative, andere Art" bei Behörden Sätze zu verstehen schreibst?

Wie würdest Du folgendes Rätsel lösen? 1x3-1=2

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Re: Welche sozialen Verständigungsarten versteht ihr im Kern nicht bzw habt Probleme diese sinngemäß umzusetzen?

Beitragvon ToWCypress81 » 8. November 2020, 00:30

Traumafrau hat geschrieben:Hat denn deine Überlegung für dich Sinn gemacht (Mit einer attraktiven Frisur einen Prozess gewinnen zu können)? Kam es dir vielleicht in den Sinn dies in Frage zu stellen, als Du feststelltest das es nicht witzig oder ironisch ist?

Das war laut Text das einzige was ich daraus lesen konnte und dadurch auch Sinn machte.
Ich dachte, das die Ironie dabei liegt, das die Frisur so übertrieben toll sein muss, das alle von der Frisur geflasht (hin und weg) sind und somit er auf jeden Fall den Prozess gewinnt.

Kann man also definitiv sagen das Ironie immer das komplette Gegenteil bedeutet?
Also das das ein Fakt ist?
Wann weiß man das Witze ausschließlich ironisch sind? Und wenn, wann somit Witze womöglich immer das komplette Gegenteil des Textes bedeuten (darin der Witz liegt)?

Traumafrau hat geschrieben:Meinst Du es so in etwa, wenn Du eine "alternative, andere Art" bei Behörden Sätze zu verstehen schreibst?

Ja genau so.
Deine alternative Art wie du da nachgefragt hast (in dem Beispiel) und alles genau erforschst, ist diese Art mehrere Ebenen (Gedanken, Emotionen) zu überblicken.

Tatsächlich wäre mein Verständnis wiederum ähnlich wie in deinem Beispiel das du über mich geschrieben hast. Da ich normal davon ausgehe das man mir einen tatsächlichen Fakt/Wahrheit erzählt (mal vom Handstand abgesehen) und mich, gerade von solch einer Behörde, nicht anlügt. Also das was die mir sagen auch überdacht und wohl überlegt ist, da diese Regeln ja auch in deren Gesetzesbüchern stehen.

Die Frage bei mir ist nun:
Wann und wie kann ich dann einem Menschen überhaupt noch vertrauen?
Wann weiß ich das dieser mich nicht anlügt?
Muss man jeden Satz den man egal von welchen Menschen hört immer komplett hinterfragen oder eigentlich von vornherein als Blödsinn sehen? Bis man immer erst jede Art der Emotionalen, Textlichen und Gedanklichen Ebene abgegangen ist? und erst dann diese als Unwahrheit oder Wahrheit anzunehmen bzw anzuerkennen?

Mein Problem ist, das ich praktisch ewig dafür bräuchte bzw erst Nachforschungen anstellen müsste um einen aktuellen Satz als absolut wahr oder unwahr zu erkennen.
Das funktioniert bei einem schnellen Gespräch oder Telefonat aber nicht.

Ich denke die einzige Art wie ich dieses Problem lösen könnte wäre:
das ich allgemein viel mehr umgangssprachliches, gesetzesrechtliches und allgemeines Wissen ansammeln müsste, um in Gesprächen schnell bzw rutiniert Gehörtes und Gelesenes verstehen und gegenreagieren zu können.

Traumafrau hat geschrieben:Wie würdest Du folgendes Rätsel lösen? 1x3-1=2

Du hast das Rätsel mit 1x3-1=2 doch schon beantwortet? Oder meinst du ein anderes Rätsel? Oder bedeutet diese mathematische Aussage 1x3-1=2 noch etwas ganz anderes? (habe ich noch nie gehört, sind da irgendwie versteckte Buchstaben drin?).
Zuletzt geändert von ToWCypress81 am 8. November 2020, 01:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Welche sozialen Verständigungsarten versteht ihr im Kern nicht bzw habt Probleme diese sinngemäß umzusetzen?

Beitragvon 2ost » 8. November 2020, 01:00

Ah, okay. Ich denke ich habe nur Schwierigkeiten, die nonverbale Ebene einer Kommunikation zu erfassen, weswegen ich die Intentionen Anderer häufig nicht erkenne und mich darum so zu geben versuche, das man mir zur Not entweder abkauft, das ich da bewusst auf Manches nicht eingehe, oder ich agiere bewusst su überspitzt, dass das Gegenüber nicht einschätzen kann, ob ich etwas nun ernst meine oder aber im Spaß (womit der Ball, im übertragenen Sinn gesprochen, im Feld der Anderen dann wieder ist). Von deinen Beispielen kann ich einzig Smalltalk auch nicht – dafür dann aber auch gleich so gar nicht. Ich verstehe, schlicht nicht, was das soll.

SystemZwang

Re: Welche sozialen Verständigungsarten versteht ihr im Kern nicht bzw habt Probleme diese sinngemäß umzusetzen?

Beitragvon SystemZwang » 8. November 2020, 10:23

Ich habe eigentlich nicht wirklich Probleme im autistischen/Asperger-Sinne. Vermute bei mir aber auch ne Mischung aus zwanghafter/ängstlich-vermeidender/schizoider PS. Mit Fokus stark auf zwanghaften Anteilen und das Ängstliche auch dem Schizoiden gegenüber überwiegend. Beim Schizoiden auch eher Richtung "Leute Nerven" und dass ich den Spass an Masssenaktivitäten nicht nachvollziehen kann. (Den Mehrwert den es ergibt wenn man ne Masse an Leuten hat, wobei die Aktivität an sich schon okay sein kann.)

Bei Spontanität grenzt mich meine zwanghafte Seite (muss sehr viel planen) stark ein. Flexibilität - geht eigentlich. Sofern ich an etwas interessiert bin kann ich recht breit denken und auch mal umschwenken.

Ja die Witze ...
ich verstehe schon Sarkasmus, etc.

Ich hab nur das Problem, dass ich "moderne" Witze nicht verstehe. Im Internet sind viele "Meme" wo Leute Bilder posten über irgendwas. Das kommt von der Jugend. Vestehen aber auch viele Ältere die in diversen Kreisen unterwegs sind. Nur bin ich da so gar nicht unterwegs und ignoriere Bilder oder Videos - Zeitverschwendung für mich. Ein gehobener Polit-Witz aus Deutschland dagegen - das genieße ich.

Irgendaws mit ner Frisur - diesen "Witz" ... verstehe ich auch noch. Entweder ein Insider oder es bezieht sich auf Trump der ne komische Frisur hat und der vor Gericht klagen will jetzt wegen der US-Wahl? Oder es war sonst irgendwie etwas wo Kontext relevant war.

"Niesnuschel" ... ist auch irgendwie lame. Ich mag zwar auch manchmal "Flachwitze" - aber man findet eben nicht alles lustig. Ist Geschmackssache.

Der mit dem Muttertag ist geschickt gemacht - und verständlich. Aber halt nix zum Lösbrüllen. Denke eher "aha so ist das gemeint" und vielleicht ein Schmunzeln.

Edit: Und der Witz mit der Frisur ist wohl auch so gestellt kein Witz zum Erzählen (schon gar nicht in Textform zum Lesen). Mit nem Bild (wo man dann auch ne entstesllte Frisur zeigt) würde es eher passen. Oder wenn so ne Situation tatsächlich passiert - durch Intonation, etc. beim Sprechen. (Wenn jemand den Witz erzählt verbal und vielleicht etwas umstellt vielleicht auch.) Beim Witz mit dem Muttertag geht eindeutiger schon aus dem Text hervor z. B. dass der Mann meint die Polizisten hätten alle Mütter die Prostituierte sind.


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