ToWCypress81 hat geschrieben:Das sind dann aber Traumatische Erlebnisse oder falsche Erziehungsweisen (was Umwelt- und Verhaltens-Einflüsse betrifft), das zu Über-Reizungen im Sinne psychischer Krankheiten und Störungen wahrnehmungsstarker Menschen führt. Die dann auch auf die nächste wahrnehmungsstarke Generation in ihrer Genetik verankerter Traumata weitergegeben werden kann.
+
ToWCypress81 hat geschrieben:das wenn er Sport macht, sich gut ernährt, nicht raucht und auch sonst keinen physisch sowie psychisch stark beinflussenden Blödsinn macht, er dann noch in seiner restlichen Lebensspanne keinen Asperger Autismus mehr haben wird
+
ToWCypress81 hat geschrieben:Was wenn Autisten und "Persönlichkeitsgestörte" welche beide individuelle Sinneswahrnehmungsreize nicht gut verarbeiten können, alle "nur" leichte bis schwere individuelle Reizverarbeiter sind
Wir reden offenbar etwas aneinander vorbei.
Ich versuche, es etwas aufzudröseln, damit wir uns wieder näher kommen, bzw. über dasselbe sprechen.
Ich versuchte mit meinem Beitrag auszudrücken, dass wir, selbst, wenn wir mit einer bestimmten genetischen Mitgift auf die Welt kommen, dieser nicht vollständig ausgeliefert sind, sondern durch eben eigenes Verhalten und Umweltbedingungen (die selbst geschaffen oder passiv erlebt werden) Einfluss darauf nehmen, wie und in welchem Maße unsere genetische Disposition zum Tragen kommt.
Ich habe NICHT ausdrücken wollen, dass, wenn DU nur genug Sport machst*, Du Deine Persönlichkeitsstörung, so Du es so nennen willst, "wegmachen" kannst - allerdings: vielleicht kannst Du sogar mit Sporttreiben darauf Einfluss nehmen. Warum auch nicht. Es geht nur darum, dass Du eben durch was auch immer für ein Verhalten und durch welche Lebensumstände auch immer - das blieben zu erforschen, welche/s opportun - Du Einfluss nehmen kannst, wie weit das zum Tragen kommt.
Das ist eben eine Frage - und die ist es ja immer schon - welche Art der Therapie die richtige ist. Ob eine Analyse hilft oder eben eher eine Verhaltenstherapie (z.B.). Oder ein erstmal unorthodox erscheinende Therapie oder eine, die noch gar nicht erfunden ist.
Dasselbe gilt dann auch für Aperger-Autismus. Natürlich lässt sich auch ein Asperger-Autismus durch entsprechende Umstände und Therapien positiv beeinflussen.
Ich denke aber weiterhin, dass man hier schon unterscheiden sollte, ob man über "funktional" im Sinne von "allein überlebensfähig" spricht oder eben über so schwere Störungen, die ohne Hilfe und Unterstützung von außen, gar nicht alleine existieren können und darüber, über was davon wir uns hier unterhalten.
So oder so, was also ich mit meinen Beiträgen ausdrücken wollte ist: Du kannst selber für Dein jetziges, aktuelles Leben Einfluss darauf nehmen, wie stark sich Deine Epigenetik ausprägt und zweitens dann damit ebenso, ob und wie sehr sich diese Mitgift dann wieder auf die Folgegeneration/en überträgt.
Ich streite ja gar nicht ab, DASS wir natürlich mit Genen auf die Welt kommen, die auch unsere Persönlichkeit MITbestimmen. Ich denke halt nur, dass die Art und Weise, wie wir mit dem Päckchen umgehen, auch bestimmt, wie sehr wir uns zum passiven "Opfer" dessen machen. (Kann ja nebenbei auch Positives sein, im Sinne von: aktuell gesellschaftlich hoch angesehene Skills. Oder man sieht es eben positiv und nicht negativ und macht das zum Prinzip und stellt das wiederum in den Dienst der Gesellschaft. Denn auch Hochsensible haben ihre Nischen und Plätze in diversen Berufsfelden beispielsweise. Dass diese hohe Empfindsamkeit dannn anderswo eher unpraktisch ist, ist dann der Nebeneffekt, wenn man eben auf die Karte setzt, es zum Prinzip zu machen im eigenen Leben. Der andere wäre eben, sich - s.o.- einen Weg zu suchen, der die Disposition "glättet", einen unempfindlicher macht, bzw. resilienter. Das ist durchaus auch eine ganz persönliche Entscheidungsfrage.)
Last but not least würde ich gar nicht mal so strikt trennen.
Deine Frage/ Dein Ansatz ist dennoch natürlich ganz interessant, weil er eben noch mal auf die Form der zu wählenden Therapie, so man sie denn wünscht, zielt und welche da überhaupt angemessen ist. Denke allerdings, dass das ohnehin bereits auch in therapeutischen Umfeld so schon angegangen wird (?) - oder gibt es da einen Königsweg, der stets nach Plan A durchgezogen wird und ohne das Individuum zu berücksichtigen (z.B. in dem Sinne, ob es eben eine Mitgift in der z.B. Reizverarbeitung gibt oder ein verursachendes Trauma oder eine Mischung aus beidem)?
Ich kenne mich da zu wenig aus.
Edit:
*es ist ein bisschen platt, wenn Du Dich jetzt an dem Thema "Sport" in dem einen Bericht hochziehst, denn es sollte nur als Beispiel dienen aufzuzeigen, dass und wie man durch eigenen Verhalten auf die Genexpression Einfluss nehmen kann. Setze für "Sport" einfach irgendetwas anderes ein... ich habe es übertragen und nicht direkt gemeint im Sinne von "mach Sport, dann bist Du nicht mehr reizsensibel". Wie ich oben bereits erwähnte: aber selbst das könnte man ausprobieren, ob selbst Sporttreiben auf die eigene Reizverarbeitung Einfluss ausübt. Auf mich, wenn wir uns nun wirklich am Sport aufhängen wollen inhaltlich, zum Beispiel, hat Sport eine immense antidepressive Wirkung. Umso tragischer war, dass ich ihn wegen meiner Autoimmundisposition so lange nicht in dem Ausmaß betreiben konnte, wie ich es seinerzeit gewohnt war und aktuell auch wieder betreiben kann. Was starke Rückwirkung auch auf meine seelische und psychische Lage nimmt. Daher - wie dann weiter unten ich sage: wer weiß, vielleicht braucht es auch ganz andere Ansätze bei Therapien, manchmal auch unorthodoxe Wege (Wobei gerade Sport ja in jeder Psychorehaklinik gerade bei Depressionen eingesetzt wird therapeutisch. Was das angeht, ist das ja eine olle und bekannte Kamelle).
"In Wirklichkeit ist der andere Mensch Dein empfindlichstes Selbst in einem anderen Körper" Khalil Gibran
"Das Ideal einer vollkommenen Gesundheit ist bloß wissenschaftlich interessant. Krankheit gehört zur Individualisierung." Novalis