Symbiose

Ein Leben in (völliger) Isolation? Du bist sehr introvertiert, ängstlich-vermeidend oder gar schizoid? Wie gehst du damit um?
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Symbiose

Beitragvon padma28 » 7. Februar 2020, 15:27

Hallo allerseits

Ist die SPS eigentlich entstanden (mal abgesehen von anderen Traumata im späteren Leben), weil wir nie aus der Symbiose herausgekommen sind - oder weil wir nie in eine Symbiose gefunden
haben?

gruss
padma

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Re: Symbiose

Beitragvon Ghostvoice » 7. Februar 2020, 15:45

Hallo padma28

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Gruss
Ghostvoice ;)
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Re: Symbiose

Beitragvon padma28 » 7. Februar 2020, 16:56

ok - danke

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Re: Symbiose

Beitragvon Ghostvoice » 7. Februar 2020, 17:21

Ignoriere das einfach! Wollte nur ne schnelle Antwort geben! ;)

Ich denke tatsächlich, dass man so etwas wie die von dir genannte Symbiose lernt - bereits in sehr frühen Jahren. Wenn nicht im Elternhaus, dann vielleicht im Bekannten- und Freundeskreis.

Wenn dieser Lernprozess aber nicht passiert - egal aus welchem Gründen auch immer - wird es mit jedem Jahr schwerer es noch zu lernen.

Verbundenheit mit Menschen zu spüren ist eine emotionale Angelegenheit. Je weniger Zugang man zu diesem Teil seines Selbst hat, umso mehr scheint die Tendenz zum Rationalisieren zu reifen.

Ich kann rational begründen, weshalb mir Menschen sympathisch sind, aber dieses wird niemals von Gefühlen begleitet.

Ich stelle mir vor, dass echte Beziehungen zu Menschen an diesem entscheidenden Punkt beginnen: man stellt fest, dass man mit jemandem gut auskommt, die Person vielleicht sogar als angenehm empfindet.

Normale Menschen hören ab diesem Punkt auf zu denken - und fühlen nur noch.
Der SPS-Mensch fühlt nicht spontan Verbundenheit; er beobachtet die Beziehung weiterhin, nimmt die positiven Aspekte wahr - findet aber gleichzeitig Dinge an der anderen Person, die eine tiefe, emotionale Beziehung unmöglich macht.

Nur so ein Gedanke....

(Und entschuldige bitte das vorherige, kurze Kommentar ;) )
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Re: Symbiose

Beitragvon 2ost » 7. Februar 2020, 22:39

Darf ich fragen, was mit Symbiose hier gemeint ist?

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Re: Symbiose

Beitragvon padma28 » 8. Februar 2020, 09:25

@ghostvoice danke für die Erklärung.;-)
Was normale Menschen empfinden, kann ich nur vermuten....ich habe ja diesbezüglich keine Empfindung sondern bin auch eher der Ratio-Typ. Aber schön zu lesen dass das offensichtlich genau die Differenz ausmacht und das eigentliche Übel darstellt. Das Gehirn scheint offensichtlich nicht abzustellen und unbewusstes Wohlempfinden und Geborgenheit im Beisein von und Interaktion mit Menschen kommt folglich nicht auf. Denke ich.......

@2ost
Symbiose meint in diesem Fall, die nach der Geburt mit der Mutter entstehende Einheit. Das Baby hat noch kein Selbst und meint, es und die Mutter seien eins. Im Laufe der nächsten Monate merkt es, dass es und die Mutter zwei separate Eimheiten darstellen, sofern alles richtig abläuft und die Mutter es dahingehend unterstützt. Nun kann es aber vorkommen, dass ein Baby diesen Schritt nicht machen kann und daher in der Symbiose hängenbleibt und sich das ganze Leben nicht als eigenständige Person fühlt. Verlassenheitsängste...Abhängigkeit..das sind dann die unbewussten Konflikte die vielleicht ihren Ursprung in dieser Fehlentwicklung haben. Immer ausgenommen sind andere traumatische Erlebnisse...welche aber gerade für so ein Kind traumatisch sein können (Vorbelastung) wogegen dies ein gesund gebundenes Kind ohne seelische Folgen verkraften kann, da es ein gesund entwickeltes Selbst hat.
Schizoide sind, wenn man so überlegt, vermutlich nicht in die Mutter-Baby-Einheit gelangt......also nicht in die Symbiose...das kann ich nicht genau erklären...ob die nun von Anfang an ein umfreiwilliges Selbst haben...keines oder eine halbfertige Einheit....keine Ahnung
Siehe dazu auch im Blog von onrico...Der Sinn des Lebens, dort wird die Symbiose schön erklärt.

Hoffe, habe mich verständlich ausgedrückt:-)

Gruss padma
Zuletzt geändert von padma28 am 8. Februar 2020, 09:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Symbiose

Beitragvon padma28 » 8. Februar 2020, 09:38

Meine obige Erklärung bringt mich grad zu einer weiteren Frage....

Was ist denn, wenn ich unter Abhängigkeit von und gleichzeitig unter Abneigung gegen Menschen leide? Hätte gerne Nähe, kann aber null damit anfangen und fühle mich unwohl obwohl ich es mir irgendwie doch wünsche. Was ist da symbiosetechnisch abgelaufen? Sprich
..habe gerne Menschen um mich rum...aber nicht gern die direkte Interaktion. Also am liebsten unsichtbar teil des menschlichen Miteinanders.
Ausser ich bin grad voll am Witzeln, dann gehts problemlos....
Würde mich über andere Gedanken, Erfahrungen freuen, in bezug zur Symbiose....
Padma

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Re: Symbiose

Beitragvon 2ost » 8. Februar 2020, 17:23

padma28 hat geschrieben:Hoffe, habe mich verständlich ausgedrückt:-)
Ja danke, auch wenn ich aus orinocos Blogbeitrag in diesem Zusammenhang gerade eher nicht schlau werde. In dem Falle würde ich, mich betreffend, aber tatsächlich Ghostvoices erste Antwort für mich als eher passend erachten. Ich denke, das ich da nie recht reinfand, resp. das von Anfang an schon gestört war. Vielleicht gibt es ja keine absolute, sondern nur individuellen Antworten auf die Frage. (Danke auch, für die Aufklärung!)

Zu deiner 2. Antwort kann ich nichts sagen. Das mit dem unsichtbarer Weise Teil eines menschlichen Miteinander seins kenne ich zwar recht ähnlich von Familientreffen, die ich ein Stück weit so auch genießen kann. Im Prinzip verlangt es mich aber nicht einmal danach, stört mich selbst das auf Dauer.

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Re: Symbiose

Beitragvon frozen » 8. Februar 2020, 19:07

Ich kann mir auch vorstellen, dass innerhalb der Symbiose die Mutter recht übergriffig war, das Baby sich zu schützen versucht hat, indem es quasi dicht gemacht hat. Zeichen des Babys, wie Kopf abwenden, von der Mutter falsch oder überhaupt nicht gedeutet wurden und sie einfach den Kontakt durch Zwang wieder hergestellt hat. Oder wie Sachse es schreibt: "Flucht in die Autonomie."

Hätte gerne Nähe, kann aber null damit anfangen und fühle mich unwohl obwohl ich es mir irgendwie doch wünsche.


Ist das aber nicht genau das Grundproblem eines Schizoiden? Wobei es m.E. nicht darum geht, mit der Nähe nichts anfangen zu können, sondern eher darum, dass Nähe Angst macht. Eben weil als Säugling gelernt wurde, dass die Zeichen, die gegeben werden, nicht beachtet werden, über sie drüberweg gehandelt wird.

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Re: Symbiose

Beitragvon padma28 » 9. Februar 2020, 13:27

Ja, hast recht...wenn ich so rekapituliere dann bedeutet Nähe Angst. Das Urhirn bzw die Amygdala reagiert bei Kontakt so wie sie es als Baby gelernt hat.....
Übergriffigkeit von der Mutter oder eine nicht liebevolle Abfertigung "nach der Uhr" oder wie auf dem Förderband scheint wohl bei mir das Grundübel gewesen zu sein. Also entspricht das dem erwähnten...etwas falsch gelaufen während der Symbiose = Flucht in die Autonomie
Danke für den Input! Gruss


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