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Na denn....

Verfasst: 23. September 2022, 17:29
von fistel
Wie komm ich jetzt mit 41 Jahren auf einmal hier her?
Bis vor 2 Wochen dacht ich noch, ich wär eigentlich "ganz normal" mit ein paar Abweichungen. Ich hab sie z.B. als "Alltagsuntauglichkeit" tituliert und mir das genervt sein von Menschen mit meiner etwas überdurchschnittlichen Intelligenz erklärt - gepaart mit der vielen Zeit zum Nachdenken, die mein Lebenswandel so mit sich bringt.
Es ist noch nicht lange her, dass mich eine flüchtige Bettbekanntschaft einen "Sozial-autisten" genannt hat... wirklich etwas gedacht hab ich mir nicht dabei. Man ist eben wie man ist.
Nur als ich kürzlich wieder einmal eine Beziehung in den Sand gesetzt habe wegen wirklich unbegründeter Panikattacken, bzw meinem dadurch bedingten Verhalten, wurd mir klar, dass ich wohl ein Problem habe. Eine Angststörung - so die Annahme.

Ich denke hier werden viele nachvollziehen können, dass ich dann erst einmal Fachbücher besorgt habe.
Das zweite, was ich in die Finger bekam, war Riemans Klassiker. Jo... und dann beschreibt das erste Kapitel eben genau mich. Im Detail.
Kritisch, wie ich eben bin, habe ich gegengecheckt... eine Freundin kontaktiert, die Psychologie studiert hat. Dann noch eine... die Selbstdiagnose wurde bestätigt.
Zusätzlich eine "offizielle" beim psychatrischen Notdienst habe ich nicht anfertigen lassen, da ich die Qualifizierungslisten selbst hier habe und der ja dann auch nur ankreuzt, was ich ihm sage. Das kann ich selbst.

Der Kontakt zu einem langjährigen Psychologen aus Heidelberg ergab den Tip: "Geh nicht zu Psychologen. Wir kennen uns damit kaum aus. Da brauchst schon einen Spezialisten." ... und er empfahl mir diese Seite hier.

Und da bin ich nun.

Ich hab hier auch schon viel geblättert und schmunzel bei dem Gedanken, dass hier Menschen sind, die so denken und empfinden wie ich. Bis neulich ging ich ja noch davon aus, dass das jede(r) so tut - die anderen allerdings dümmer sein müssen, weil sich ihnen die Logik selten erschließt.

Rückblickend verstehe ich mich nun ein ganzes Stück mehr... viel mehr sogar... und die Diagnose nimmt zumindest schon einmal das Gefühl selbst Schuld zu sein.

Wonach ich allerdings suche, ist eine Lösung für meine Panik in Beziehungen. Oder für das schlagartige Desinteresse an eigentlich tollen Frauen, die sich allerdings... hmm... ja, wahrscheinlich ist es deren Interesse an mir, das das dann auslöst.
Wenn ich hier allerdings so lese, scheint es, als müsste man wohl damit leben so zu sein :/

An und für sich komme ich überdurchschnittlich gut zurecht und habe funktionierende "Strategien", die es mir sogar erlauben hauptberuflich mit Menschen zu arbeiten (dabei geht es allerdings nie um mich, nur um meine Schlussfolgerungen, aus denen sie lernen).

Intellektuell finde ich das alles sauspannend... aber ich bin wohl die Sorte Shizo, die unter dieser absoluten Einsamkeit doch auch arg leidet.

Ich denke das sollte als Vorstellung genügen.

Re: Na denn....

Verfasst: 25. September 2022, 11:59
von Patrick
Herzlich willkommen hier im Forum!

Auf einen interessanten Austasuch.

Re: Na denn....

Verfasst: 27. September 2022, 16:01
von ToWCypress81
Herzlich Willkommen fistel

hier ein paar Eindrücke zu deinen Fragen/Empfinden:
https://www.schizoide-forum.de/viewtopic.php?f=32&t=2847&start=20#p47107