Hello Again

Bist du neu eingetroffen oder hast du vor uns wieder zu verlassen?
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#Asperger
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Hello Again

Beitragvon #Asperger » 1. Dezember 2021, 06:41

Ich melde mich mal wieder nach längerer Abwesenheit.

Mir scheint hier recht wenig los zu sein leider, aber das hatte ich schon mal bedauert. Ist wohl so, die Thematik spricht nicht besonders viele an, hinzu kommen Phänomene wie das Forensterben usw. Eigentlich geht es ja noch.

Etliche von euch dürften mich noch kennen aus der Zeit vor einem Jahr, zumindest habe ich schon gesehen dass es von vielen der Personen welche damals aktiv waren, auch jetzt noch aktuelle Beiträge gibt.

Nun, was habe ich denn seitdem so gemacht?
An meiner realen Situation hat sich nicht viel bis kaum was zum besseren geändert, im Prinzip meine ich dass es mir aktuell noch schlechter geht als damals schon. Gefühlsmäßig habe ich abgebaut und empfinde eine ziemliche Freudlosigkeit und Fatalismus.

Mir ist es nun aber immerhin gelungen einen relativ stabilen Online-Bekanntenkreis aufzubauen, von denen ich einige auch schon als Freunde bezeichnen würde, und wohnte man nicht überwiegend so weit voneinander weg, hätte man sich bestimmt schon mal getroffen. Bei einer Person überlege ich auch ob das in naher Zukunft schon möglich wäre.

Vieles ist eben durch Corona und fehlende Mobilität begrenzt, aber auch Fernfreundschaften können einigermaßen funktionieren, es gibt dazu heute ja vielerlei Möglichkeiten.

Wohlgemerkt musste ich mich dazu aber auch erst mal persönlich weiterentwickeln und lernen, größere Differenzen zu ertragen und Toleranz erwerben. Jedoch wurden diese Freundschaften bereits auf eine harte Probe gestellt und haben sich bewährt.
Man kann sich als ein Mensch wie ich nicht mehr viel aussuchen an Leuten, man kann schon froh sein wenn sich überhaupt noch jemand als solidarisch, hilfsbereit und vertrauenswürdig erweist. Es sind auch praktisch alles mehr oder weniger "Kaputte", aber was soll es, mit den 08/15 Normalos habe ich eh kaum noch was gemeinsam.

Dafür bin ich wirklich froh dass es nun so gekommen ist und und ich nicht mehr ganz so isoliert bin wie einst, diese fügung des schicksals hat mich wohl bisher auch davor bewahrt komplett wahnsinnig, psychotisch und psychiatriereif zu werden wovon ich anfang des jahres nicht weit entfernt war.

Leider ist das aber auch so gut wie das einzige positive was dieses jahr bei mir geschah, und ich bemerke, dass zum einen der bekanntenkreis am rand wieder zu bröckeln beginnt, was nicht nur mich, sondern auch weitere personen daraus untereinander betrifft, und dies schmerzt mich durchaus auch, das ist leider zu einem großen teil die heutige zeit in der wir leben, mit ihrer subtilen brutalität der vergänglichkeit.

Außerdem scheint mir im Moment sehr vieles in Auflösung begriffen, wenn man sich allein mal anschaut was momentan hier gesellschaftlich abgeht. Viele die ich entfernter kenne, sind mittlerweile völlig am ende. wie soll das noch weitergehen? ich weiss es nicht, ich selbst halte es gerade noch irgendwie aus, aber es hängt auch bei mir am seidenen faden.

Ich sehe aber, hier sind wieder einige Themen die mich ansprechen, werde mal diverses querlesen und ggf. kommentieren, es ist wenigstens ein kleiner trost dass man nicht komplett alleine dasteht mit seinen schwierigkeiten.

Wie ist es euch denn so ergangen in letzter zeit, und wie ist euer befinden?
-nicht von dieser Welt- :grünes Monster:

Sybillina

Re: Hello Again

Beitragvon Sybillina » 1. Dezember 2021, 09:06

Hallo #Asperger,

schön, dass Du wieder da bist.

#Asperger hat geschrieben:Außerdem scheint mir im Moment sehr vieles in Auflösung begriffen, wenn man sich allein mal anschaut was momentan hier gesellschaftlich abgeht. Viele die ich entfernter kenne, sind mittlerweile völlig am ende. wie soll das noch weitergehen? ich weiss es nicht, ich selbst halte es gerade noch irgendwie aus, aber es hängt auch bei mir am seidenen faden.

Das kann ich für mich voll unterschreiben, ich versuche auch nur noch irgendwie, nicht ganz zu resignieren. Mehr möchte ich hier aber nicht schreiben.

Drücke Dir die Daumen! :glück: Man ist nie ganz allein, anderen geht es auch schlecht.

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Re: Hello Again

Beitragvon ToWCypress81 » 1. Dezember 2021, 10:44

Willkommen zurück @#Asperger :begeistert:

#Asperger hat geschrieben:Dafür bin ich wirklich froh dass es nun so gekommen ist und und ich nicht mehr ganz so isoliert bin wie einst

Das freut mich! das klingt gut.

#Asperger hat geschrieben:ich selbst halte es gerade noch irgendwie aus, aber es hängt auch bei mir am seidenen faden.

Was genau hängt aktuell bei dir am seidenen Faden, wenn ich dich das fragen darf?

#Asperger hat geschrieben:Wie ist es euch denn so ergangen in letzter zeit, und wie ist euer befinden?

Mir geht es tatsächlich so gut wie nie. Ich hatte eine sehr schöne und gute Zeit.
"Vergleiche dich niemals mit anderen. Vergleiche dich immer nur mit deinem früheren Ich". - R. M.

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Re: Hello Again

Beitragvon orinoco » 1. Dezember 2021, 13:44

Hi #Asperger,

ich kann konstatieren, dass es mir den Umständen entsprechend gut geht. Schicksalsschläge bleiben nie aus und die momentane gesellschaftliche Entwicklung würde ich auch nicht als gerade erfreulich bezeichnen. Aber nach meiner Erfahrung zahlt es sich aus, wenn man vorgesorgt hat, nicht nur im finanziellen Sinn durch Rücklagen, die einen von Lohnarbeit weitestgehend unabhängig machen, sondern wenn man in die richtigen menschlichen Beziehungen investiert hat, da keine faulen Kompromisse gemacht hat und vor allem Qualität vor Quantität gestellt hat.
Glück (im Unglück) gehört natürlich auch dazu. Gegen eine Welt, die sich komplett gegen einen verschworen zu haben scheint, kann niemand auf Dauer anstinken. Aber wenn man mit ein bisschen Glück Stück für Stück die richtigen Erkenntnisse hat und darauf die richtigen (und nicht immer bequemen) Entscheidungen trifft und sich "freischwimmt", dann verbessern sich die eigenen Lebensumstände. Klar, letztendlich ist das Leben eine Krankheit, die zu 100% tödlich endet, aber wenn man kapiert hat wie der Evolutionshase läuft, dann kann man sogar so etwas Verwegenes wie "glücklich sein" zumindest zeitweise erreichen.
Speziell in zwischenmenschlichen Beziehungen habe ich schon vor Jahrzehnten im Studium mit dem Typus "Fahrradschrauber" gute Erfahrungen gemacht. Ich weiß nicht genau was diesen Menschenschlag so verträglich macht. Vielleicht, dass man immer vor neuen in diesem Fall technischen Problemen sitzt und diese mit Erfahrung, Kreativität und mit gegenseitiger Hilfe lösen kann. Und diese sehr handfeste und unmittelbar erfahrbare Selbstwirksamkeit gibt einem ein gutes Gefühl. Überhaupt sind es die kleinen Erfindungen, die alltäglichen Einfälle und Problemlösungen, die mich den Umständen entsprechend glücklich machen. Ich denke diese "Erfindungssucht" ist noch die harmloseste Sucht, die einem hilft zumal man damit häufig auch Geld sparen kann und stupide Arbeiten vermeidet oder zumindest erleichtert. Ich bin in dieser Hinsicht vielleicht auch erblich "vorbelastet", dass mir das sehr leicht fällt.
Verständnis ist für den Traumatisierten, was die niedrige Bordsteinkante für den Rollstuhlfahrer.
t+ - mein Traumablog (nichtkommerziell und werbefrei)
Disclaimer "Lesen auf eigene Gefahr!" - unbedingt lesen!

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Re: Hello Again

Beitragvon 2ost » 1. Dezember 2021, 15:53

Keine persönlichen Fortschritte hier, aber da ich mich an Kleinigkeiten immer noch erfreuen kann, ist die Lebensqualität nie ganz im Keller. Mir macht kaum etwas große Freude, aber dafür bin ich auch weiterhin dem großen Leiden gegenüber wohl gefeit.

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Re: Hello Again

Beitragvon #Asperger » 23. Dezember 2021, 02:02

Oh, schon wieder mehrere Wochen vorbei, die Zeit rast. Nun ja, ich bin immer noch recht neben der Spur und hatte mit Weihnachtsvorbereitungen zu tun, mit der Pflege meiner neuen sozialen Verbindunge sowie mit meinen technischen Geräten von denen mehrere teils oder ganz kaputt sind, sowas geschieht irgendwie immer ausgerechnet noch gleichzeitig und dann wenn man es am wenigstens gebrauchen kann. Mir ist das Weihnachtsfest bekanntermaßen sehr wichtig und ich finde man sollte es sich selbst jetzt nicht komplett nehmen lassen. Auch wenn die Stimmung eher gedrückt ist angesichts der gesellschaftlichen Zustände, man kann es halt nicht ändern.

Außerdem bin ich immer noch damit beschäftigt, das Chaos in meinem Leben zu ordnen, soweit möglich.

Ich versuche oft die Realität zu verdrängen, mit nur mäßigem und temporärem erfolg, meine lebenslage ist weiterhin nicht gerade gut und lässt sich nur mittelfristig nennenswert ändern und verbessern. Ich bin ja leider aufgrund einer Verquickung ungünstiger Umstände, ärztlicher Fehlschlüsse und Ratlosigkeit nebst familiären Defiziten, Komorbiditäten aufgrund des Lebensverlaufs seit Kindheit und der heutigen gesellschaftlichen Zustände (auch ohne und vor der Pandemie) in eine recht missliche Sackgasse geraten.

Nun habe ich zwar endlich einige Leute gefunden die mir zumindest teilweise weiterhelfen können, welche aber auch selbst genug Probleme haben. Immerhin haben sie mir aber in einer brenzligen Situation schon geholfen und ihre Treue erwiesen und ich lerne zu schätzen dass man gemeinsam stärker ist als alleine.
von daher kann ich folgendes bestätigen:

orinoco hat geschrieben:sondern wenn man in die richtigen menschlichen Beziehungen investiert hat, da keine faulen Kompromisse gemacht hat und vor allem Qualität vor Quantität gestellt hat.
Glück (im Unglück) gehört natürlich auch dazu.


...denn letztendlich kann man nur die Leute gebrauchen, die einem etwas nützen, in welcher Form auch immer, zur Not auch nur zum ausheulen oder so, im sinne von geteiltem Leid; und die für einen selbst zumindest mehr Nutzen als Schaden hervorbringen. Auch dies ist ein Lernprozess wenn man unerfahren und vielleicht irgendwo auch naiv ist, wenn man so viele Erfahrungen verpasst hat die man in einem Normie-Leben schon längst hinter sich hätte und die man nun zu einem späteren Zeitpunkt ggf. nachholen muss, manchmal ergibt sich das sogar zwangsläufig ohne es bewusst anzustreben.

Ich habe mich auch mittlerweile halbwegs damit abgefunden, dass für mich das Leben anders läuft -zumal ich jetzt genug Leute näher kennenlernte bei denen das auch so ist; und manche Dinge von den Normalen auch wohl gar nicht in mein Leben passen, ich bin halt alles andere als ein Durchschnittsmensch.

Dazu, und zu meinen diesjährigen Erlebnissen und Entwicklungen werde ich bei Gelegenheit noch ausführlicheres schreiben.

ToWCypress81 hat geschrieben:Was genau hängt aktuell bei dir am seidenen Faden, wenn ich dich das fragen darf?


Nun ja, damit meine ich u.a.: es ist halt nach wie vor alles recht schwierig und mit Rückschlägen verbunden, auch musste ich wiederholt an mir und anderen erleben wie brüchig und vergänglich Kontakte in der heutigen Zeit sein können, was nicht gerade ein schöner Umstand ist.
Und ich habe mit etlichen Leuten zu tun die einem durchaus auch runterziehen können, nicht nur, aber immer wieder mal, und ich war oft schockiert was manche Leute schon erleben mussten. Die haben eben auch oft morbide Anklänge, sind relativ fertig mit der Welt und mehr oder weniger traumatisiert.
Darüber hinaus kostet es immer wieder Nerven und ein Maximum an Toleranz, mit Menschen persönlich zu tun haben. Früher wäre das in der Form über viele Jahre ja gar nicht gegangen für mich. Es bleibt eine Herausforderung.

Außerdem wird man selbst oder auch andere immer mal wieder rückfüllig und rutsch in alte, ungünstige Verhaltensmuster, so habe ich mich in letzter Zeit auch wieder finanziell übernommen und muss das irgendwie wieder reinholen, also auf irgendwas muss ich eben verzichten und potentiell interessante Käufe auf die Zukunft verschieben. Auch eine Situation, die man wohl nicht so stark hätte wenn man in Lohn und Brot wäre von dem man einigermaßen leben könnte.
Nun ja, das ist alles noch auszuhalten, schwierig wird es wenn dann und wann eben zu viele negative Faktoren gleichzeitig auftreten.

Wie dem auch sei, wünsche euch schon mal frohe Feiertage, macht das beste aus der schwierigen Zeit momentan; und guten Rutsch. Demnächst hört man dann mal wieder mehr von mir.
-nicht von dieser Welt- :grünes Monster:


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