Hallo

[Schabenkraut82]

Ich habe es nie gedacht, aber dann fiel das Wörtchen "schizoid" in der Therapie ..
Und mir fallen die Schuppen von den Augen ...
Ich bin 38… und jetzt erst verstehe ich so langsam ..
Was mein Leben extrem behindert hat, waren immer Abbrüche und Rückzüge ..
Studium/Ausbildung abgebrochen weil alles zuviel, Kontakte ohne Worte beendet und geblockt, völlig vereinsamt.

Das erste Mal so richtig mit 21… nicht mehr an die Uni, mein Zimmer im Studentenwohnheim nur noch kurz nachts verlassen zum Einkaufen, ins Waschbecken gepinkelt falls das Detail interessiert, Leute angelogen und nur noch vorm Bildschirm gesessen, mit dem Gedanken .. wenn's nicht mehr weitergeht .. hüpf ich von der Brücke.
Und irgendwann war ich dann soweit, hatte mir ne Brücke ausgesucht und dachte ich wandere jetzt dahin. Nach kurzer Zeit kehrte ich zurück, weil ich Blasen an den Füssen hatte, ich war ja das lange gehen nicht mehr gewöhnt. Also zurück. Am nächsten Tag bin ich in die Psychiatrie .. erste Vermutung war ich hätte ne Psychose. Medis, stationär, tagesklinisch, Antrag für ne Art Reha für junge Erwachsene gestellt, wurde abgelehnt, ob ich Widerspruch, nein, dann sagte ein Pfleger ein falsches Wort, und ich war weg ... auf die Idee "schizoid" ist keiner gekommen.

So ähnlich hat sich das noch paar Mal wiederholt. Ich denke ich passe ins Muster, wenn bei mir nicht alle Kriterien für die PS erfüllt sind .. ich bin auch depressiv, unsicher und habe auch narzisstische Anteile.

Ich würde mich auch über reale Kontakte FREUEN (schizoid eingeschränkt aber dennoch ...) Ich wohne im Südwesten.

[orinoco]

Hallo und willkommen Schabenkraut82,

ich weiß zwar nicht wie weit dein "Südwesten" geht, aber ich betrachte mich auch als schizoid-depressiv (eine "explosive" Mischung) und bin grundsätzlich realen Kontakten nicht abgeneigt, so sie offen, achtsam und frei von Übergrifflichkeiten sind.

VG

Orinoco

[Anhedoniac]

Schade, Südwesten ist gar nicht meine Ecke, aber falls du auch mit schriftlichem Austausch zufrieden wärst, würde ich mich anbieten. Bin derzeit auch wieder verstärkt auf der Suche nach Anschluss und Austausch, einfach, weil man selbst als schizoider Mensch immer mit seiner eigenen Natur als Mensch konfrontiert wird, die beständig das Bedürfnis nach adäquaten Sozialkontakten einfordert. Und gerade solche, die auch emotional sowie kognitiv auf einer gewissen Ebene sind, sucht man mitunter jahrelang vergeblich. Ich wünsche mir eigentlich auch bereichernde und interessante Kontakte in meinem Umfeld, aber wenn ich mir so anschaue, was da tatsächlich so "verfügbar" ist, bin ich leider doch eher geneigt, mich mit meiner Einsamkeit abzufinden und meine gesamte Energie in die autodidaktische Beschäftigung mit diversen Fachthemen zu investieren.