Dachte ich bin Autist, bin aber schizoid

[träumer]

Hallo!

Ich habe schon mein ganzes Leben mit Depressionen zu kämpfen. Vermutlich weil ich sehr gesellig bin, aber es doch nicht sein kann. Wie ich inzwischen glaube erkannt zu haben. Das macht mich immer wieder krank. Und jetzt bin ich das erste mal wegen Depressionen auch tatsächlich krank geschrieben. Die nächsten 3-12 Monate möchte ich eine Auszeit nehmen. Ab August beginnt eine tiefenpsychologische Therapie. Die Diagnose hat mich ehrlich gesagt umgehauen, weil ich eigentlich dachte ich bin Asperger Autist. Die SPS passt aber viel besser. Und jetzt wo ich die Diagnose habe, kann ich die Blockade der Emotionen richtig fühlen, ich fühle mich noch leerer als zuvor. Allerdings bin ich auf der anderen Seite nicht mehr Lebensmüde, denn das wurde ich vor der Diagnose.

Aufgeben werde ich aber auf keinen Fall. Die Schönheit der Natur und Schönheit im Allgemeinen machen das Leben für mich lebenswert. Und glücklicherweise leben wir ja in einem Sozialstaat, verhungern muss hier niemand. Auch wenn es mich geschockt hat, dass unter Obdachlosen die SPS ziemlich verbreitet sein soll.

Über die Jahre mit Depressionen hat mir immer wieder der Stoizismus halt gegeben. Ich finde es ist eine Lebensphilosophie wie gemacht für Schizoide.

Ich suche über das Forum hier soziale Kontakte. Mit Offline-Kontakten tue ich mich schwer. Online hatte ich eigentlich mein ganzen Leben über Bekanntschaften (seit einigen Jahren nicht mehr) und hätte aktuell Lust mich mit Leidensgenossen auszutauschen.

Gruß!
Träumer

[Kalliope]

Hallo Träumer, herzlich willkommen.
Liest sich nach Aufbruchsstimmung und eher positiv.
Das mit den Blockaden kenne ich auch gut, bei mir meist auf der Basis mangelnde Kraft, Zuversicht, Mut. Bleibe oft in den Ambivalenzen des Pro und Contra hängen.

"Die Schönheit der Natur und Schönheit im Allgemeinen machen das Leben für mich lebenswert." Schön ausgedrückt und kann ich auch nur unterstreichen, hat mich angesprochen der Satz. Möchte auch noch die Faszination an der Natur (und ihren Lösungen) hinzufügen.

Mit den hohen Prozentzahlen unter Obdachlosen - hast Du da evt. eine Quelle, das würde mich interessieren.

Wünsche Dir in Deiner Auszeit und hier eine gute Zeit.

[träumer]

Mit den hohen Prozentzahlen unter Obdachlosen - hast Du da evt. eine Quelle, das würde mich interessieren.

Im Wikipedia-Artikel zur SPS: "Unter Obdachlosen dagegen sind schizophrenienahe Persönlichkeitsstörungen wie die Schizoide Persönlichkeitsstörung sehr verbreitet. Frauen und Männer sind ungefähr gleich häufig betroffen."

Unabhängigkeit, Einsamkeit... passt zu Schizoiden finde ich. Bisher hatte ich aber relativ viel Glück im Unglück.

[MeinNameIstHase]

Die Diagnose hat mich ehrlich gesagt umgehauen, weil ich eigentlich dachte ich bin Asperger Autist.

Die Diagnose Depressionen schließt Asperger überhaupt nicht aus. Ob du dieses oder jenes hast, wirst du nur mittels Diagnostik feststellen lassen können. Und je länger du wartest, desto schwieriger wird es für dich. Asperger hat häufig Depressionen als Nebendiagnose. Und auch das gesellig sein wollen aber nicht können schließt weder Asperger noch Schizoid aus. Viel Erfolg in der Therapie.

[Indigocat]

Denke, um obdachlos zu werden, kommen noch weitere Problematiken dazu, wie z. B. eine Alkoholsucht und schlechte Schufa. Normalerweise übernimmt ja die ARGE die Miete.