Huhu

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Noctuh
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Huhu

Beitragvon Noctuh » 7. Mai 2019, 02:04

Hallo zusammen, bin neu hier und wollte mich kurz vorstellen.
Ich bin 39, Mutter von zwei Kindern (5 & 8 Jahre)
Bei mir ist vor 13 Jahren im Rahmen einer Sucht-Therapie eine soziale Phobie diagnostiziert worden, die ich allerdings mittlerweile eher als schizoide Störung bezeichnen würde. Bei meiner älteren Schwester wurde eine schizotypische Persönlichkeitsstörung diagnostiziert. Sie nahm sich vor zehn Jahren das Leben.
Mit 14 habe ich angefangen zu trinken, weil es plötzlich alle gemacht haben und weil ich schnell gemerkt habe, dass ich davon viel geselliger wurde. Ich habe viele Jahre gebraucht um vom Alkohol wieder loszukommen, aber das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls bin ich jetzt trocken, seit zehn Jahren.
Ich gehe nicht in eine Selbsthilfegruppe und habe ewig nicht mit einem Therapeuten gesprochen; ich habe einfach nur die Vermutung, dass ich schizoid bin. Ich nehme seit einigen Jahren Citalopram gegen meine Depressionen; das bekomme ich von meiner Hausärztin verschrieben.
Ich habe mich immer wie ein Alien gefühlt, anders als alle anderen, unfähig mich so zu geben, so zu kommunizieren wie alle anderen das tun. Wenn ich was sage ist es komisch, wenn ich nichts sage bin ich auch komisch. Ich kann nur verlieren. Kommunikation und Menschen sind sooooo anstrengend und frustrierend.
Aber ich würde das nicht als Phobie bezeichnen, eher als soziales Desinteresse, ohne das ich etwas dagegen tun könnte.
Ich finde es sehr schwer damit zu leben, bin manchmal am verzweifeln. Als ich noch berufstätig war, war es die Hölle. Ich habe immer nach wenigen Jahren gekündigt und was neues gesucht. Jetzt bin ich Gottseidank Hausfrau. Aber die Probleme werden trotzdem nicht weniger, besonders als Mutter. Nicht meine Kinder sind das Problem, sondern die damit verbundenen Kontakte zu anderen Müttern. Es ist so verflucht schwer!
Mag sein, dass das alles harmlose Problemchen sind im Vergleich zu dem was andere hier durchmachen oder durchgemacht haben. Ich habe mich bewusst dazu entschieden Kinder zu bekommen und mir war immer klar, dass es schwer werden würde. Ich bin zum Glück nicht allein, habe einen verständnisvollen Mann und Familie auf die ich zählen kann.
Ich bin froh, dass ich auf dieses Forum hier gestoßen bin, dass es noch andere Aliens wie mich gibt.
Und es tut gut mir mal ein bisschen was von der Seele zu schreiben. Ich werde sicherlich nicht besonders oft schreiben können, dazu fehlt mir einfach die Zeit. Aber wenn ich schon ein stiller Mitleser bin, dann will ich mich wenigstens vorgestellt haben.
Liebe Grüße

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Indigocat
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Re: Huhu

Beitragvon Indigocat » 7. Mai 2019, 09:19

Hallo Noctuh :winken:, willkommen im Forum!
Noctuh hat geschrieben:Mit 14 habe ich angefangen zu trinken, weil es plötzlich alle gemacht haben und weil ich schnell gemerkt habe, dass ich davon viel geselliger wurde. Ich habe viele Jahre gebraucht um vom Alkohol wieder loszukommen, aber das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls bin ich jetzt trocken, seit zehn Jahren.
Mhmm, wenn es durch Alkohol besser geworden ist, liegt vielleicht doch eine soziale Phobie zugrunde. :rätseln: Bei mir bewirkt Alkohol lediglich, dass ich müde werde... Die Kommunikationsschwierigkeiten könnten sich ja dann auch aus der Vermeidung ergeben haben und werden vielleicht beim aktiven Üben besser? Gegen Ängste gibt es sehr gute wirkungsvolle Medikamente, die keine (zumindest psychische) Abhängigkeit verursachen...., vielleicht würde die zeitlich begrenzte Umstellung auf ein SSNRI in höherer Dosierung auch schon Erleichterung bringen?
Ich bin zum Glück nicht allein, habe einen verständnisvollen Mann und Familie auf die ich zählen kann.
Da hast du wirklich Glück, die meisten schaffen es nicht, Beziehungen dauerhaft aufrecht zu erhalten.
Nicht meine Kinder sind das Problem, sondern die damit verbundenen Kontakte zu anderen Müttern. Es ist so verflucht schwer!
Das kann ich nachvollziehen, habe auch Kinder und stand vor demselben Problem. Allerdings haben sich immer ein paar Muttis mit Kindern gefunden, die zu uns gepasst habe. War am Anfang immer in einer Krabbelgruppe, die erste Zeit habe ich immer nur stumm rumgesessen, aber irgendwann habe sich dann Gespräche und Bekanntschaften ergeben, einige dauern bis jetzt (25 Jahre an) und auch die Freundschaften der Kinder aus Krabbelgruppe und manche Sandkastenfreundschaften habe sich bis jetzt gehalten...
Geniale Menschen sind selten ordentlich, Ordentliche selten genial. A. Einstein


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