Vorstellung ...

Bist du neu eingetroffen oder hast du vor uns wieder zu verlassen?
Hier kannst du dich vorstellen bzw. verabschieden.
tiffi

Re: Vorstellung ...

Beitragvon tiffi » 18. November 2018, 10:51

Hallo Mino,
Das Problem ist (falls es so sein sollte, wie ich denke), dass mein Köpfchen all das weiss und es auch völlig ok findet. Ich lasse Menschen gern so wie sie sind. Entweder passen sie dann zu mir oder eben nicht. Wenn ja, kann ich gut "Defizite" annehmen und auch unterschiedliche Meinungen und all das, was Menschen eben unterscheidet. Somit ist es auch völlig logisch, dass mir niemand die Mutterliebe geben kann, die mir fehlt. Mein Kopf weiss das ... Aber vielleicht auch nur der ;o)

ist vielleicht eine Frage von Kompatibilität, dass jemand ähnlich gestrickt ist und das
so mag. Ich glaube, dieses "Modell" ist seltener.
Und dann kann man sagen "dann eben nicht", ich finde nicht das passende, oder mehr oder
weniger Kompromisse eingehen. (?).
Kompromisse hatte ich persönlich aber lange genug :roll:
Ein einziges Mal hat das geklappt. 5 Jahre lang. Durch eine sehr dumme Situation ging diese Beziehung dann doch zu Ende. Wäre das nicht passiert, wäre es sicher eine ganze lange Weile so weitergelaufen. Ich hab damals sogar zu einem Heiratsantrag völlig überzeugt ja gesagt. Das Ganze ist allerdings schon 15 Jahre her, ich bezweifel ganz stark, dass es heute noch genau so laufen würde. Zwar gab es bei mir dort auch keine Schmetterlinge am Anfang oder riesige Gefühlsausbrüche innerlich, aber es war warm und ruhig und sehr vertraut. Wir haben uns gegenseitig gelassen, keiner musste dauernd über seine Gefühle sprechen und wir hatten absolut dieses "Du,Ich,Wir".
Klingt doch schön. Und wenn ich das richtig lese,
5 Jahre kein Weglaufen, dann hat doch irgendwas funktioniert.
Beziehungen sind trotzdem so verletzlich :verstimmt:
Aber die Erfahrung kann einem doch auch keiner mehr nehmen, was erfahren zu haben, was passt.
Dass Gefühle-ausdrücken nicht immer was mit Worten zu tun haben muss, sehe ich absolut genau so. Worte finde ich eh kaum, körperlich kann ich sie wohl ausdrücken. Zwei meiner Beziehungen konnten zwischen den Zeilen lesen und haben verstanden, was ich damit sagen wollte. Beide haben manchmal Tränchen vergossen, wenn es wohl zu intensiv wurde. Offensichtlich können das aber nicht viele Menschen, meine Art Gefühle zu zeigen verstehen. Dabei wäre es eigentlich gar nicht so schwer. Nicht ausschliesslich auf die Worte vertrauen, sondern schauen, was der andere macht.
Da denke ich an das hier:
► Text zeigen


Versuchst Du die Menschen danach zu "bewerten", ob sie Dir schaden könnten, oder interessiert es Dich einfach, wer Dein Gegenüber ist?

Hmm, wieder teils teils. Ich denke,wenn ich mich gut mit mir emotional verbunden fühle,
bin ich einfach offen und schaue wer das Gegenüber ist.
Hatte das jetzt kürzlich sehr stark und zwischendurch funkte der Kopf rein mit Irriationen.
Was ist wenn dies ist (Gruselstory) oder das (was "schädliches", was "illegales", was "krankes",
was wo alle vor warnen und was nie was wird ) usw usf.

Und mein Gefühl sagt,wie auch immer, das kriegen wir hin und überwunden. Da reicht dann irgendwie
fast nichts mehr aus, um was zu trennen. Diese Ängste können einem dann zwar einen ziemlichen
Quark vermitteln und es aussehen lassen, dass das nie was wird, aber es bleibt eine Kraft
der Anziehung und der Hoffnung.

Eher erlebe ich es, dass der andere mehr im Kopf ist und mich als "schädlich" einstuft.
Ich könnte ja verraten, man könnte mich ja verlieren usw usf. wenn ich aber spüre, das innere
Interesse ist groß genug und der andere verarbeitet damit vielleicht was, halte ich das auch aus.
Wenn der andere aber nur Kopf und Angst ist und verschlossen, dann "no chance".
(Mein Gefühl bleibt trotzdem, aber kann nix machen).
Es gibt ja auch diese Werbung, in der die Frau dem Mann erzählt, dass sie erkältet ist und er hängt sich dann an einen Hubschrauber um sie zu retten. Erst dachte ich ... hach ja, der strahlende Held, wie veraltet. Dann ist mir aufgefallen, dass ja gar nicht der Mann sie rettet, sondern eigentlich das Medikament. Hupsi ;o)
Ja die Werbung ist auch doof. Weil der Mann doch der Held sein muss und mit allen Mitteln
zur Apotheke muss um ihr dann was zu bringen. So ein Quark. :erklärbär1:
Ich werde das mal versuchen, in der Situation zu bleiben und mich nicht auf das Ende zu fokussieren. Geht ja auch erst mal im Kleinen, zum Üben. Bei der Arbeit zum Beispiel. Oft bin ich in Gedanken schon wieder im Auto, wenn der Kunde gerade nervig ist. Vielleicht kann man da vom Hundepartner lernen, der macht das ja eigentlich so. Auf jeden Fall werde ich das mal versuchen und wenn es dann klappt, steiger ich mich. Und ich bin da auch absolut der Meinung, dass man Schmerz oder unangenehme Emotionen nicht wegschieben sollte, weil sie sich dann festsetzen. Also im Kleinen damit anfangen und langsam steigern ...
Gute Idee mit dem im Kleinen.
Mit dem nicht wegschieben, genau. Ich denke auch, dass sich einiges sonst verfestigt und dann
schleppt man viel mehr und länger daran. Oder weicht die ganze Zeit aus und bildet Neurosen.

Ein Hund, hmm, der hätte wohl auch seine Reaktionen. Wenn jemand blöd kommt knurren und bellen,
oder wieder weiter wollen und der eigenen Nase folgen oder lieber die Umgebung wittern als
jetzt ein Objekt, was sich aufdrängt, wenn es eher langweilig und lästig ist.
Auf der Arbeit ist man ja auch noch in so ner Zwangssituation und muss ein paar Sachen aushalten
entgegen des Gefühls.

Mino301
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Re: Vorstellung ...

Beitragvon Mino301 » 18. November 2018, 13:38

Hallo tiffi,

Ja, das mag sein, mit der Kompatibilität. Zumindest in bestimmten Bereichen. Mein Bekanntenkreis ist wesenstechnisch sehr unterschiedlich, aber alle können sich untereinander lassen wie sie sind. Meine beiden wirklichen Freunde ziehen da sogar Vorteile raus. Strukturiertes Denken, kühlen Kopf bewahren, tief verstehen wollen. Wenn sie Rat brauchen, bin ich die Erste, die sie kontaktieren. Und dass ich mich von mir aus z.B. nie melde, ist ok für sie, da wird gar nicht mehr drüber gesprochen. Sie sind da recht ähnlich gestrickt, weshalb das bei uns dreien untereinander gut funktioniert.
Kompromisse gehen, klar. Aber nur so weit nichts drückt oder ich mich zu sehr verbiegen muss.

Diese damalige Beziehung nehme ich leider zu oft als Maßstab. Also, nicht die Person dabei. Ich vergleiche nie. Aber eben weil ich gesehen habe, dass es ein Mal funktioniert hat, habe ich weiterhin die Hoffnung, dass es noch mal funktionieren kann. Auch wenn es sich immer mehr ausprägt bei mir. Nur ist es halt schwer, diese Art der Beziehung nicht wieder anzustreben und alle danach einfach so zu lassen, wie sie und die Beziehung sich eben entwickelt.

Der Text trifft es recht genau, ja. Den letzten Satz verstehe ich so, dass man ja seinen Teil im anderen hinterlässt. Ein Gefühl vom Anderen hat.

Also kommt es bei Dir auch drauf an, wie Du Dein Gegenüber einstufst und wie offen er sich Dir gegenüber gibt. Kannst Du "vorgespieltes" Interesse erkennen? Also, merkst Du, wenn irgendwas nicht stimmig ist?
Ich hab das eher bei Mensschen, die mir langsam näher kommen. Mit völlig Fremden komme ich gut zurecht, die können mir ja nicht viel tun und sind mir recht egal. Wenn ich merke, dass das enger wird, ziehe ich mich zurück, beobachte und schaue auch viel darauf, wie derjenige mit anderen Menschen umgeht und ob er mir mit seinem Wissen über mich schaden kann. Dadurch, dass ich anfangs recht offen und freundlich bin, mögen mich offensichtlich viele. Das ist aber auch wieder hinderlich, weil mir das dann schnell zu viel wird, ich kann damit schlecht umgehen gemocht zu werden. Weil ich dann immer denke ... wenn ihr wüsstet, ihr kennt mich gar nicht. Hierbei bin ich recht zwiegespalten.

Ich musste gerade grinsen. Der Typi aus der Werbung bringt einer Frau Medis aus der Apotheke und ist ein Held. Ich mach das tagtäglich bei 20 Leuten und will gar kein Held sein, ich nehm lieber den Trinkgeld-Euro ;o)

Ja, der Hund zeigt Reaktionen. Aber er reagiert auf derzeitige Situationen und macht sich keine Gedanken im Vorfeld über künftige Ereignisse. Wir (mein Hund und ich) haben gerade Urlaubsbesuch von einer befreundeten Hündin. Heute Nachmittag wird sie nach 9 Tagen vom Frauchen wieder abgeholt. Bei mir hatte sie die Zeit über ein paar Einschränkungen, meinem Körper geschuldet. Aber sie sitzt nicht die ganze Zeit da und wartet aufs Frauchen und somit auf längere Spaziergänge usw., sie nimmt die Situation einfach wie sie ist. Und ich weiß, sie freut sich beim nächsten Mal wieder, wenn sie her kommt.
Vielleicht ist es einfach wichtig, sich nicht gleich auf Scheitern oder Schlechtes einzustellen. Ich werde mal versuchen, in jeder Situation das Positive zu suchen und mich darauf zu konzentrieren. Vielleicht funktioniert das. Allerdings schiebt man so ja wieder das Negative weg. Hm. Ach, ich teste einfach mal rum ...

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Re: Vorstellung ...

Beitragvon Tesa34 » 18. November 2018, 19:32

Mino301 hat geschrieben:Das habe ich aber, wenn ich intensiv drüber nachdenke, schon immer so gemacht. Und es tut mir rückblickend sehrsehr leid, was ich manchmal angerichtet habe. Sollte die Therapie Erleuchtung bringen und ich wissen, woran genau es liegt, möchte ich mich gern bei denjenigen, mit denen ich noch Kontakt habe oder weiß, wo ich sie finden kann, entschuldigen. Denn dann kann ich mich erklären.


Warte nicht, sondern mache das zeitnah. Weil du weißt nie was morgen ist, ob du da noch da bist, oder die anderen noch da sind. Und mal von mir ausgehend... mir wäre es sehr wichtig zu hören, dass es dem Ex leid tut. Warum es zu diesem Verhalten kam ist zwar interessant, um es zu verstehen, aber emotional spielt es dann glaube ich keine Rolle. Wichtiger ist zu wissen, dass der andere weiß dass er einem Schmerzen zugefügt hat und es ihm leid tut. Also eine Anerkennung ist da wichtiger als eine Erklärung. Und im Zeitalter vom Internet findet man jeden, wenn man wirklich will.

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Re: Vorstellung ...

Beitragvon Mino301 » 18. November 2018, 22:08

Im Prinzip hast Du recht. Nur, das sind vermehrt Menschen, die nachfragen. Teilweise liegt das auch schon sehr lange Jahre zurück. Und ich steh dann bei ihnen vor der Tür, stammel irgendwas von einer Entschuldigung und kann es nicht wirklich erklären. Umgekehrt würde das jedenfalls für mich bissl schräg rüberkommen ;o)
Ich weiss, was Du sagen möchtest und Du hast damit auch sehr recht. Aber ich brauch erstmal was Greifbares um das alles in Worte stecken zu können ...

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Re: Vorstellung ...

Beitragvon Indigocat » 18. November 2018, 22:22

Hallo Mino, willkommen im Forum! :winken:

Tesa34 hat geschrieben: Und mal von mir ausgehend... mir wäre es sehr wichtig zu hören, dass es dem Ex leid tut.
Irgendwie bin ich mir ziemlich sicher, dass es ihm nicht leid tut und dass das sehr viel mit deinem Verhalten zu tun hat... :rätseln:
Geniale Menschen sind selten ordentlich, Ordentliche selten genial. A. Einstein

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Re: Vorstellung ...

Beitragvon Themis » 18. November 2018, 23:08

Ja.

Und mit dem Rat an Mino301:
Ich hab den Eindruck, sie muss erstmal feststellen, OB es ihr leid tut ... Und da hilft es, zu erkunden, warum es das könnte und ob es das sollte UND ob es so ist. :rätseln:

Vermute aber generell, man mag es eher nicht so, wenn einem die Ex nach längerer Zeit noch mit Entschuldigu.gen/Erklärungen kommt. Man musste schließlich, wie schwer auch immer, damit abschließen und hat das getan.
Andererseits kann es vielleicht die Grundlage einer Freundschaft werden. :rätseln:

tiffi

Re: Vorstellung ...

Beitragvon tiffi » 18. November 2018, 23:12

Hallo Mino,
Ja, das mag sein, mit der Kompatibilität. Zumindest in bestimmten Bereichen. Mein Bekanntenkreis ist wesenstechnisch sehr unterschiedlich, aber alle können sich untereinander lassen wie sie sind. Meine beiden wirklichen Freunde ziehen da sogar Vorteile raus. Strukturiertes Denken, kühlen Kopf bewahren, tief verstehen wollen. Wenn sie Rat brauchen, bin ich die Erste, die sie kontaktieren.

hmm, das zeigt ja auch finde ich, dass Kompatibilität nicht gleich Identität ist oder Gleichheit.
Wobei in einer intimeren Beziehung eine Ähnlichkeit auch nicht schaden kann. (sich wortloser
verstehen).
Ach keine Ahnung, Theorie... :bücher:
Diese damalige Beziehung nehme ich leider zu oft als Maßstab. Also, nicht die Person dabei. Ich vergleiche nie. Aber eben weil ich gesehen habe, dass es ein Mal funktioniert hat, habe ich weiterhin die Hoffnung, dass es noch mal funktionieren kann. Auch wenn es sich immer mehr ausprägt bei mir. Nur ist es halt schwer, diese Art der Beziehung nicht wieder anzustreben und alle danach einfach so zu lassen, wie sie und die Beziehung sich eben entwickelt.
Das kann schon hindern.
Vielleicht entwickeln sich ja auch noch heute unbekannte Beziehungsformen, die auf ihre
Art gut passen und zufrieden machen. Dann wäre das Hängen an der einen guten Erfahrung
eher eine Blockade.

Also kommt es bei Dir auch drauf an, wie Du Dein Gegenüber einstufst und wie offen er sich Dir gegenüber gibt. Kannst Du "vorgespieltes" Interesse erkennen? Also, merkst Du, wenn irgendwas nicht stimmig ist?
Ja, denke schon wenn etwas unoffen / verborgen ist oder widersprüchlich,
dann merke ich das. Dann setzt auch eher mein Kopf ein "was ist da wohl los", und da kommt
vielleicht doch eher das Gefühl von Misstrauen und die Frage, könnte es schaden, treibt da
jemand ein Spiel mit mir oder was sind da für große Elefanten im Hintergrund.
Wobei ja jeder auch das Recht auf seine Geheimnisse und Grenzen hat.
bin mir gar nicht sicher, wo meine sind. fühle mich oft recht offen. Bei mir zeigt sich die Distanz
eher durch eine Wattigkeit, oder Bauchkrämpfe, also körperlich.
Ich hab das eher bei Mensschen, die mir langsam näher kommen. Mit völlig Fremden komme ich gut zurecht, die können mir ja nicht viel tun und sind mir recht egal. Wenn ich merke, dass das enger wird, ziehe ich mich zurück, beobachte und schaue auch viel darauf, wie derjenige mit anderen Menschen umgeht und ob er mir mit seinem Wissen über mich schaden kann.
Da ist vielleicht Nähe und dass jemand immer mehr am eigenen Innenleben teilhat, nicht so ganz geheuer.

Ja, der Hund zeigt Reaktionen. Aber er reagiert auf derzeitige Situationen und macht sich keine Gedanken im Vorfeld über künftige Ereignisse. Wir (mein Hund und ich) haben gerade Urlaubsbesuch von einer befreundeten Hündin. Heute Nachmittag wird sie nach 9 Tagen vom Frauchen wieder abgeholt. Bei mir hatte sie die Zeit über ein paar Einschränkungen, meinem Körper geschuldet. Aber sie sitzt nicht die ganze Zeit da und wartet aufs Frauchen und somit auf längere Spaziergänge usw., sie nimmt die Situation einfach wie sie ist. Und ich weiß, sie freut sich beim nächsten Mal wieder, wenn sie her kommt.
Stimmt auch wieder, da sind weniger Erwartungen und Bewertungen oder "Kritik" und auch kein Sorgen machen.
Ach, ich teste einfach mal rum ...
klingt ganz lustig...kannst ja mal berichten, wie es dir da ergeht.
Muss gerade an so Buddhisten denken. Die nehmen die Sorgen usw zwar wahr, aber messen
dem nicht soviel bei. Verglichen wird das oft mit Wolken die vorbeiziehen. Dadurch muss
man das nicht verdrängen und krampfhaft positiv sein, aber muss sich auch nicht im
negativen verlieren, mit Kopf in der Wolke quasi.
Ach, ich glaub das ist eh nie perfekt, und ist mal so und mal so.

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Re: Vorstellung ...

Beitragvon Tesa34 » 19. November 2018, 00:36

Mino301 hat geschrieben:Im Prinzip hast Du recht. Nur, das sind vermehrt Menschen, die nachfragen. Teilweise liegt das auch schon sehr lange Jahre zurück. Und ich steh dann bei ihnen vor der Tür, stammel irgendwas von einer Entschuldigung und kann es nicht wirklich erklären. Umgekehrt würde das jedenfalls für mich bissl schräg rüberkommen ;o)
Ich weiss, was Du sagen möchtest und Du hast damit auch sehr recht. Aber ich brauch erstmal was Greifbares um das alles in Worte stecken zu können ...


Tja für mich gibt´s da nur: Entweder du hast dir echt etwas vorzuwerfen und hast ein Unrechtsbewusstsein und den Willen dich dafür zu entschuldigen, oder nicht. Was die andere Person dann daraus macht ist ihre Sache. Man kann sich ja auch schriftlich entschuldigen und braucht nicht unangemeldet vor der Türe stehen. Falls du dich doch persönlich entschuldigen möchtest, würde ich auf alle Fälle um ein Gespräch bitten und niemanden überrumpeln. Und wie gesagt, geht es bei Entschuldigungen primär um verletzte Gefühle und der Heilung von Verletzungen, nicht um trockene Fakten. Und das was du ja schon in deinem Vorstellungsstrang geschrieben hast, ist meiner Meinung nach Erkenntnis genug für das Vorhaben. Selbst eine diagnostizierte Persönlichkeitsstörung kann auch nicht als Entschuldigung herhalten. Weil wie man mit der Diagnose sein Leben führt, liegt ja auch immer noch bei einem selbst und kann von betroffener Person zu betroffener Person ganz unterschiedlich ausfallen.

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Re: Vorstellung ...

Beitragvon Tesa34 » 19. November 2018, 00:46

Indigocat hat geschrieben:Hallo Mino, willkommen im Forum! :winken:

Tesa34 hat geschrieben: Und mal von mir ausgehend... mir wäre es sehr wichtig zu hören, dass es dem Ex leid tut.
Irgendwie bin ich mir ziemlich sicher, dass es ihm nicht leid tut und dass das sehr viel mit deinem Verhalten zu tun hat... :rätseln:


Hach ja, da hast du ja sooo Recht. Das führt mir mal wieder schön vor Augen warum es die richtige Entscheidung war sich zu trennen. Aber er hat ja am Wochenende zumindest noch seine Samsung Waschmaschine, welche ihm "die Forelle" von Franz Schubert vordudelt, wenn er jetzt seine Schmutzwäsche alleine waschen muss und ohne Sozialkontakte zuhause sitzt. Und vermutlich juckt ihn das auch nicht, weil er ist ja gerne alleine. Und stell dir mal vor... das war er auch schon sein ganzes Leben bevor er mich kennen lernte. Also ist da mein Verhalten - was mir auch immer vorzuwerfen wäre - wohl eher zweitrangig. ;) Wie er so schön sagte: Er brauche keine Höhepunkte im Leben, weil dann gäbe es auch weniger Tiefpunkte, da lebe er lieber ein Leben welches langweilig, gefühllos und einsam ist. :kein Plan: Jeder wie er mag.

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Re: Vorstellung ...

Beitragvon Tesa34 » 19. November 2018, 01:43

@mino301: Aber prinzipiell finde ich es schon mal ganz toll, dass dir das überhaupt in den Sinn kommt. Weil alle Persönlichkeitsstörungen ja i.d.R. ich synton sind und somit oft die Einsicht mangelt. Ich synton bedeutet man schaut auf seine Persönlichkeit und findet sie akzeptabel, auch wenn man Menschen verletzt und der Gesellschaft schadet. Ich schaue gerade ein Video auf einem meiner Lieblings Youtube Channels, da sagt das eben auch noch mal ein Psychologe Dr. Todd Grande im Interview. Ist auf englisch, aber ich fasse hier auf deutsch zusammen.

Einsicht ist eine Frage der Perspektive, nicht notwendigerweise die absolute Wahrheit. Er sagt auch dass betroffene Menschen welche sich stabilisieren, das vermutlich tun, weil sie im Alter an Einsicht gewinnen. Dass sie eventuell doch der Grund waren, warum die Beziehungen in die Brüche gingen z. B.. Sie verbinden ihre Art von Persönlichkeit mit den negativen Ergebnissen. Wenn als letztes die Introspektion einsetzt, und an irgend einem Punkt muss diese auftreten, dann gibt man sich selbst die Schuld und nicht mehr allen anderen. Und das ist dann der Ego dystone Moment (https://de.wikipedia.org/wiki/Ich-Dystonie), von dem Fachleute glauben, dass es die Persönlichkeitsstörungen stabilisiert.

Und laut Forschung tritt das meist in den 40igern und 50igern auf. Die Züge der Persönlichkeitsstörung können dann noch da sein, aber die Symptome lassen nach und das gestörte Verhalten stoppt dann. Die Persönlichkeit verändert sich nicht sehr, aber wie sie ihre Personalität relational ausleben ändert sich. Aber manche schaffen das halt auch erst in den 80igern. Und je früher jemand gestört war, desto weniger kommt es wohl zur Einsicht. Beim letzten Absatz weiß ich jetzt aber nicht, ob er das nun nur auf Cluster B bezieht, oder auch auf Cluster A, wozu ja die Schizoiden gezählt werden. Weil im Video geht es vorrangig um Cluster B Persönlichkeiten.

https://youtu.be/MPZb7rtG7LI?t=1558


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