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Traumafrau
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Re: Capernaum: Stadt der Hoffnung

Beitragvon Traumafrau » 28. Dezember 2019, 19:43

ToWCypress81 hat geschrieben:Capernaum: Stadt der Hoffnung Aufrüttelnder, schwer verträglicher, aber wichtiger Film.
Kann ich so unterschreiben. Keine leichte Kost. Danke für die Empfehlung.

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ToWCypress81
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Getränk nach dem Bad am Mittag

Beitragvon ToWCypress81 » 19. März 2020, 21:22

Auf der Durchschau und Suche nach aktuellen japanischen Ausnahme-Filmen bzw Perlen, ist mir eine Serie auf Amazon-Prime besonders aufgefallen.
"Getränk nach dem Bad am Mittag" nennt sich diese Serie, die 1ne Staffel lang geht.

Zuerst war ich etwas skeptisch. Es wirkt vieles sehr liebenswert kurios, absurd und man trifft auch auf ein paar kleine Klischees, wie man es überzeichnet aus Animes kennt.
Die Serie nimmt sich überhaupt nicht ernst, lebt aus den sich jedesmal wiederholenden Routinen - auf die man sich, gerade weil diese so menschlich sind - besonders freut.

Wer Tokio und seine Menschen mal mehr in seinen tagtäglichen Routinen, geheimen Ecken und vor allem geheimen Freuden kennenlernen will, und sich auch mal davon überzeugen lassen will, das Japaner gar nicht so Perfektionistisch und Ordnungswahnhaft sind - kann ich diese herzliche und liebe Werbe-Serie für japanische Sehnsüchte bzw Bäder und Bier, wärmstens empfehlen.

https://m.youtube.com/watch?v=mKRZiMPcQlM
"Vergleiche dich niemals mit anderen. Vergleiche dich immer nur mit deinem früheren Ich". - R. M.

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Re: Filme

Beitragvon Ghostvoice » 14. April 2020, 22:04

hmm... :rätseln:

Habe gerade "Bombshells" gesehen. Und "Hm..." beschreibt das Gefühl welches ich den ganzen Film über hatte am treffensten.

Auf der einen Seite geht es um Ungerechtigkeit und den Mut dagegen aufzustehen; auf der anderen Seite muss man akzeptieren, daß man es mit Leuten zu tun hat, die entweder ordentlich fanatisiert sind oder zumindest bereit sind, in so einem Arbeitsklima zu arbeiten. Und es als erstrebenswert ansehen in so einem Umfeld aufzusteigen.

Und selbst wenn in diesem Film viele bekannte Schauspielerinnen auftauchen, die ich alle sehr schätze, so kann ich darüber nicht hinwegsehen: der Film hinterlässt hat einen bitteren Beigeschmack. Von der ersten Sekunde an. :kein Plan:
Diese Tür war immer nur für dich bestimmt.Und nun werde ich sie schliessen.

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Re: Filme

Beitragvon IceCream23 » 9. Juni 2020, 13:05

Finde den Film "Limitless" total gut! Habe den schon ein paar mal gesehen und der wird mir einfach nicht langweillig. Kann ich nur weiterempfehlen! Warscheindlich kennen ihn aber die meisten schon und sonst hier ne kleine Zusammenfassung:

Der erfolg- und mittellose Brian Finch erhält von einem Freund eine Pille, bei der es sich um die experimentelle Droge NZT-48 handelt, die seine Gehirnaktivität extrem steigert. Als sein Freund ermordet wird, gerät Brian unter Mordverdacht. Mithilfe der Droge hilft er dem FBI bei der Suche nach dem Mörder. Daraufhin wird er vom FBI als Berater engagiert, wobei er jeden Tag eine Pille NZT schlucken soll, um deren Auswirkungen zu testen. Die Pille wirkt für 12 Stunden. Fortan unterstützt Brian das FBI bei komplizierten Fällen und wird in das Team integriert. Agent Rebecca Harris übernimmt die Rolle einer Aufpasserin.

Da das NZT Nebenwirkungen hervorruft, die tödlich sein können, wird Brian von Senator Edward Morra erpresst, der vor Jahren abhängig wurde und eine Impfung gegen die Nebenwirkungen entwickelt hat. Brian muss regelmäßig bei Morra bzw. seinem Helfer Sands eine Dosis abholen. Gegenüber dem FBI behauptet Brian, immun gegen die Nebenwirkungen zu sein. Nach einem Attentat auf den Senator kommt der Verdacht auf, dass auch Morra NZT konsumiert, so dass Brian die Beweise fälschen muss. Auch findet er heraus, dass Sands für den Tod von Rebeccas Vater verantwortlich ist, der NZT-abhängig war.

Morra beauftragt Brian mit der Ermordung von Piper Baird, die wie Morra einen Impfstoff entwickelt hat (der kurz vor der Vollendung steht) und damit eine direkte Konkurrentin ist. Brian verliebt sich in Piper und täuscht ihren Tod vor. Piper flieht nach Russland, Brian folgt ihr. Dort entwickelt sich eine Liebesbeziehung zwischen den beiden. Sands entdeckt das Täuschungsmanöver und entführt Piper, um den Impfstoff zu Ende zu entwickeln. Sands hat eine eigene NZT-Quelle, wendet sich von Morra ab und schart weitere Gefolgsleute um sich. Morra taucht unter, als Sands für die Verhaftung von Morras engsten Vertrauten sorgt. Sands wird vom FBI gestellt und von Rebecca angeschossen. Piper taucht wieder auf und gibt Brian eine dauerhafte Impfdosis.
Den ganzen Tag für sich allein haben. :herz:

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Re: Filme

Beitragvon Traumafrau » 3. Januar 2021, 17:50

The Irishman

Ich verstehe gar nicht was andere da von zermürbender Zähigkeit, Langatmigkeit, Schwerfälligkeit, Zeitverschwendung und nicht nachvollziehbaren Zeitsprüngen reden.

Die 3.5 Std gingen rum wie nichts, wobei ich anmerken muss das ich mit tarantinoeskem totdiskutieren von Nebensächlichkeiten, Intrigen und Familienproblemen nicht die geringsten Probleme habe. Und die gibt es in dem Film reichlich.

Ganz unglamourös wird sich hier auf dem Parkett des organisierten Verbrechens bewegt, gespickt mit Alltag, Ratlosigkeit, Frust, Nervkram, Taktieren, wegdrücken von Zweifel, Bindung und Emotion. Vielleicht ist es vielen nicht Aktion-Hero-Lastig genug. Ich habe mich gut und grundsolide unterhalten gefühlt.

Für @ToWCypress81 dürfte auch jemand dabei sein, wen, verrate ich nicht. :coool:

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Re: Filme

Beitragvon ToWCypress81 » 18. Januar 2021, 23:07

Traumafrau hat geschrieben:Für @ToWCypress81 dürfte auch jemand dabei sein, wen, verrate ich nicht. :coool:
:liebäugeln: der Film hat mir ebenfalls sehr gut gefallen! Solche Filme (Scorsese) können gar nicht zu lange sein. Besonders der detaillierte, lange und starke Fokus auf die Charakterzeichnungen anstatt auf die Gewalt, hat mir gut gefallen. Ein schönes Alterswerk.

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Re: Filme

Beitragvon Traumafrau » 25. Juli 2021, 01:20

Lina Braake oder Die Interessen der Bank können nicht die Interessen sein, die Lina Braake hat (1974)

Das schlichte Gemüt dieses Filmes, gezeichnet durch Lina Carstens und Fritz Rasp, nimmt einen emotional durch seine Unaufgeregtheit und Grummeligkeit gleich in Beschlag. Man wird Zeuge vieler kleiner und größerer David gegen Goliath Situationen: Migrantenfeindlichkeit, Alltagsrassismus, weibliche Altersarmut und Kapitalismuskritik sind demnach keine neuzeitlichen Schneeflöckchen-Themen, wie uns von gewisser Seite eingebläut wird, sondern werden in diesem Spielfilm trotzig, renitent und bei klarem Verstand, wie diese beiden Alten, aufs Tablett serviert. Cheers!

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Re: Filme

Beitragvon Richey Edwards » 13. September 2021, 12:26

Sargnagel - Der Film

Es handelt sich hierbei um eine Mockumentary, also einen fiktionalen Dokumentarfilm
über die österreichische Autorin Stefanie Sargnagel aus dem Jahr 2021.
Siehe: https://filminstitut.at/filme/sargnagel-der-film
Obwohl der Film stellenweise sehr witzig ist, ist er mir persönlich zu sehr eine Parodie
auf das Leben der Stefanie Sargnagel geworden. Somit ist er eher für Leute geeignet,
die mit der Materie schon vertraut sind bzw. schon Fans der Autorin sind.
Wer Grundlegendes über Stefanie Sargnagel in Erfahrung bringen möchte,
sei also eher auf ihre Youtube-Interviews verwiesen.
Mir persönlich ist die Parodie stellenweise zu überdreht geworden,
ich hätte mir eher ernsthafte, auch nachdenkliche Einblicke in das
Leben und Schreiben der Stefanie Sargnagel (bürgerlich: Sprengnagel)
erhofft. Somit kann ich den Film nicht uneingeschränkt empfehlen,
obwohl ich die Autorin an und für sich sehr mag.
Ich würde keinem Club angehören wollen, der mich als Mitglied aufnimmt. (G. Marx)
Wenn man im fahrenden Zug in die Gegenrichtung geht, fährt der Zug trotzdem in die falsche Richtung. (Welzer) Es gibt keine hoffnungslosen Fälle, nur hoffnungslose Menschen.

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Licorice Pizza

Beitragvon sdsdsdsv » 31. Januar 2022, 20:55

Aperitif war die Kinowerbung von O2 (wer bezahlt mir eigentlich meine Zeit, die ich damit verbringe mir Werbung anzusehen?): Eine Gruppe von verkorksten Teenies hockt im Halbdunkel herum und zockt. Es klingelt. Soll'n mer ihn reinlasse? Nach einem anfänglichen Kopfschütteln (man ist in das Spiel vertieft) erbarmt sich eine von ihnen und drückt auf den Klingelknopf. Die Pizzabotin unten hört ein wenig freundliches "ganz oben" und macht sich auf den Weg. Das phantastische Haus bietet viele skurrile Figuren und noch mehr Stockwerke und Treppenstufen, die gemeistert werden wollen. Am Ende ihres Aufstiegs nimmt ihr einer der Jungen die Pizza aus der Hand und verschwindet wieder in seiner Höhle. Die völlig erschöpfte Botin lehnt sich an die Wand und holt erstmal Luft. Das Lächeln nimmt man ihr nicht ab. Die Teenies beugen sich derweil über ihr bestelltes Gericht. Dann erfahren wir, dass O2 Internet für alle anbietet. Das war's.

Das Filmchen hat bei über einer Millionen Aufrufe 43 Likes und lässt keine Kommentare zu. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll mit meiner Kritik, aber vielleicht ist eine gewisse Erregung gewollt und Teil des Konzepts.

Hauptgang war dann Licorice Pizza. Die war dann auch, wie der Name nahelegt, etwas ungewöhnlich im Geschmack, aber ganz gut verdaulich. Es geht um eine 25 jährige Dame, die von einem 15 jährigen umworben wird. Die zwei gehen ein Verhältnis miteinander ein und durchleben die frühen 70er Jahre in unterschiedlichen Phasen ihres Lebens zusammen. Kerngedanke scheint zu sein, dass man mit der richtigen Idee und harter Arbeit in Amerika erfolgreich sein kann, wenn man nur immer wieder aufsteht und es versucht. So pendeln die beiden von einer Geschäftsidee zur anderen und üben sich auch als Schauspieler. Politische Anspielungen und ein stimmiger Soundtrack sorgen für das korrekte historische Flair. Das ganze ist weniger ein klassischer Film und mehr so eine episodenhafte Milieustudie. Gar nicht so einfach zu sagen, wo der Höhepunkt war, bei den vielen kleinen Geschichten. Ein wenig Krawall gibt es auch. Irgendwann war es dann zu Ende. Der bekannte Regisseur hat handwerklich sehr gute Arbeit geleistet und die Schauspieler überzeugen. Die Dame allerdings schien trotz ihrer Lebensfähigkeit nicht recht zu wissen, was sie will und blieb blass, aber das war vielleicht so gewollt. Die ethische und rechtliche Frage, ob so ein Verhältnis in Ordnung ist, stellt der Film nicht, was mich etwas verunsichert hat. Was will uns der Macher damit sagen? Davon abgesehen wurde ich vermutlich besser unterhalten als mit Dune, welcher der ersten Verfilmung in Sachen Originalität sicherlich nicht das Wasser hätte reichen können.

https://www.youtube.com/watch?v=6x6jbRqw1YM

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Re: Filme

Beitragvon ToWCypress81 » 31. Januar 2022, 23:30

sdsdsdsv hat geschrieben:Licorice Pizza

Schade, das klingt sehr belanglos.
Da habe ich mir vom Trailer (den ich in letzter Zeit Werbemäßig öfter sah) mehr versprochen.

Gerade da ich diesen Regisseur sehr schätze.
Vor allem "Inherent Vice" und teils auch "There Will Be Blood" fande ich sehr sehr gut.
"The Master" soll ebenfalls sehr gut sein, den ich aber noch nicht sah.

sdsdsdsv hat geschrieben:Davon abgesehen wurde ich vermutlich besser unterhalten als mit Dune

Den Film tue ich mir nicht an.
Für mich hat der Regisseur komplett verspielt.
Ist ein Prostituierter Hollywoods geworden.
Sein Debut-Film ("Die Frau die singt") ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme, dieser in seiner Machart, emotionalen Atmosphäre und Tiefe bahnbrechend ist.
Ab "Sicario" hat dieser Regisseur aber für mich jede Eigenständigkeit und Originalität verloren.
"Arrival" und "Blade Runner 2049" (den ich nur wegen seiner Grundthematik/Atmosphäre schätze, aber ihn ansonsten als äußerst belanglose, blasse und komplett fehlbesetzte Hollywoodscheiße empfinde) haben mir den Rest gegeben.
Für Hollywood-gucker mit Sicherheit dennoch auch in Zukunft hoch gehandelt, da er im Gegensatz zum übrigen Hollywood-Fastfoodmüll weiß wie man Filme handwerklich hinbekommt um damit nicht nur den Popcorn-Kinogänger, sondern auch den 08/15 Kinogänger eine Träne abringen oder "beeindrucken" kann.
Sorry für den Rant.
Aber ich finde es einfach so "schade" wie gute Regisseure sich für Geld von Hollywood einer nach dem anderen kaufen lassen.
Die Liste ist lang.
Für mich neben Denis Villeneuve auch besonders schade: Alex Proyas, Lee Tamahori, Taika Waititi.
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