Schizoide Wesenswelten

Habe vor kurzem gehört, dass die meisten Menschen hierzulande, zumindest manchen subjektiven Beobachtungen nach, schon mal Corona gehabt haben, während es statistischen Erhebungen zufolge immer noch recht viele gibt, die angeben es noch nie gehabt zu haben.

Ich fragte mich nun, ob diejenigen, die solche Foren wie diese hier interessant finden, ev. allgemein weniger Sozialkontakte haben, als der Rest der Welt und dass Corona hier darum ev. eher unterrepräsentiert doch sein könnte. Darum nun diese hochwissenschaftliche Umfrage hier!

@2ost: kann man's wissen? (ob man es gehabt hat?)
Nicht jeder Mensch hat Symptome (und testet sich).
Ich gehe davon aus, dass mehr oder weniger alle Menschen bereits Kontakt mit dem Virus hatten. Halt ggf. nur in unterschiedlichen Dosen.
Vielleicht werden auf die Art und Weise auch einige "immun" gegen eine symptomatische Infektion.

Offiziell hatte ich es noch nicht.
Mein Lebenswandel trägt zu diesem wunderbaren Umstand aber ganz sicher bei.

Also, es ist schwer zu sagen. Ich bin auf jedenfalls schon des Öfteren mit Coronainfizierten in Kontakt gekommen. Dank der Impfungen hab ich aber keine Symptome gehabt und auch negative Schnellteste ... (Wobei ich die Tests auch nur gemacht hab, wenn ich sie für die Arbeit brauchte ...)

Leider ja, trotz 3fach Impfung und trotz wenig Aktivität in der Freizeit hatte ich es im Frühjahr. Da ich aber ein schulpflichtiges Kind und im Job viel Umgang mit Menschen habe, kann man das wohl bei aller Vorsicht nicht verhindern. Das Nervigste waren die undefinierbaren Schmerzen und die Zeit zwischen "ich fühle mich wieder fit" bis "Sie sind negativ getestet."

Kalliope hat geschrieben:@2ost: kann man's wissen? (ob man es gehabt hat?).

Ich wollte mit "ja" diejenigen erfasst sehen, die es nachgewiesermaßen hatten. Sollte alles keine wissenschaftliche Arbeit werden, sondern nur eine unverbindliche Forenumfrage.

MissTake hat geschrieben:Da ich aber ein schulpflichtiges Kind […]

Ja, das, für sich genommen, macht es wohl schon unvermeidbar.

Und keine Symptome, @ bluemoon ist ja eigentlich das persönlich Wichtigste dabei.

Ich hatte 1x Corona. Es war zwei Tage unangenehm und drei Wochen hatte ich noch Husten. Das schlimmste war, dass ich in der Zeit nicht zum Sport rausgehen durfte. Nach zwei Tagen Krankschreibung hab ich wieder im Homeoffice weiter gearbeitet.

Denke aber, ich falle aus der Statistik heraus. Warum? Der Lockdown hat mir gezeigt, dass ich die ersten zwei Monate komplett alleine (Maximum war eine 5min-Unterhaltung mit der Nachbarin von Tür zu Tür) zwar genossen habe, aber dann doch irgendwie soziale Kontakte gesucht habe. Dabei habe ich festgestellt, dass ich tatsächlich Situationen brauche, in denen ich unter vielen Menschen bin - so viele, dass das ganze wieder anonym wird, das Gebrabbel einfach ineinander übergeht und man keine einzelnen Gespräche mehr hören kann. Kann das nicht wirklich beschreiben, aber irgendwie so ein Gefühl von "dabei sein", ohne wirklich irgendetwas mitzumachen.
Entsprechend war ich zu der Zeit auch ab und an unter vielen Menschen, wodurch ich mich auch angesteckt habe.

Habs gehabt - Mutter hatte Schlaganfall und ich musste mit ÖPNV (sonst auch wenig Kontakte die Auto gehabt hätten) Wäsche bringen in die Rehaklinik. Regelmässig. Für mehrere Wochen. Hatte zwar Maske auf. Aufm Hinweg aber nur OP-Maske. Aufm Rückweg die FFP2 noch die in der Klinik Pflicht war.

Das kuriose: In der Bahn dachte man manchmal es gäbe keine Maskenpflicht mehr. Bus auch - je nach Fahrer (manche guckten strenger nach, andere gar nich). Die meisten ziehen die ja erst nachm Einsteigen oder beim Einsteigen (wenn schon grad drin) auf. Aber gefühlt die Hälfte hatte gar keine auf oder Nase war frei. Hatte es auch nur erfahren, weil ich Test brauchte - für Besuch in der Klinik. Da waren die Symptome aber auch fast schon weg. War den Freitag vor Wochenende vorm 3. Oktober dort und hatte da schon Juckreiz/Kratzen im Hals. (Dachte es wäre vom Sodbrennen den Tag davor.) Und Kopfschmerzen sehr leicht - dachte wegen dem Wetter (Regen kündigte sich an). Da war der Test noch negativ.

Über das Wochenende nur (hab die 2 Impfungen + 1 Booster) sehr leichten Schnupfen (wunderte mich schon, weil bei mir bei ner Erkältung ich mich immer total erschlagen fühl für 2 Tage und sehr extremer Fliessschnupfen dass ich nur noch am Naseputzen bin) ... dafür Kopfschmerzen leicht (hab ich sonst weniger) - so 2-3 Tage. Dienstag nach Feiertag ... Test war positiv - leichte Symptome noch. Jetzt wieder weg. Bin auch nach 5 Tage aus der Quarantäne wie erlaubt. (Zuvor auch am Briefkasten und samstag noch was einkaufe, obwohl ein Tag zu früh.) Aber mit FFP2.

Mal ehrlich: Wenn ich kaum Symptome hab und FFP2 auf ... ich stecke vermutlich weniger an, als die andern die gar nich wissen (viele testen vermutlich auch nich wenn nur Erkältungssymptome, ich hatte z. B. auch kein Geruchs/Geschmacksverlust) dass sie was haben - und ohne Maske quer durch den Verkehrsverbund fahren. (Mir gegenüber saß noch eine die ständig Nase putze und Maske runter - die total erkältet wirkte. 1 Woche bevor ich Symptome bekam. Wobei ich da eigentlich FFP2 aufhatte.) Test war gestern noch positiv (eigener zu Hause) - aber Isolatoin nach 5 Tagen ja Ende (je Bundesland unterschiedlich eventuell - bei mir ist es so), wenn 2 Tage zuvor keine Symptome mehr. Muss auch einkaufen, hab sonst keinen - und zwanghafte Persönlichkeit noch, bei der ich gern selber alles nach Plan einkaufen muss. Hoffentlich schafft man die Isolation auch bald ab.

Lieber auf Schutz der vulnerablen Gruppen bei den Gruppen selber konzentrieren und da ansetzen. Hatte in anderm Forum von einer die im Gesundheitswegen arbeitet (auf Intensiv sogar - jetzt studiert sie Medizin) gehört ... dass sie sich früher auch über Maskenverweigerer aufregte, als mit Delta-Variante tatsächlich auch noch viele junge Leute bei denen auf Intensiv warn. Jetzt aber wohl weniger los ist - wie sie dort mitkriegt bei Kollegen oder ehemaligen Kollegen. Sie auch der Meinung ist, dass man so langsam Normalität einkehren lassen kann, bezüglich Corona. Viel mehr ja doof, wenn Leute ohne Symptome vielleicht grad nen pos. Test haben wegen irgendwas - und dann 5 Tage fehlen ... grad wenns viele trifft in kritischen Berufen. (Gesundheitswegen, Polizei, Feuerwehr.)

2ost hat geschrieben:Ja, das, für sich genommen, macht es wohl schon unvermeidbar.

Nee, nicht so ganz, denn obwohl gefühlt die halbe Schule es hatte, ist mein Kind glücklicherweise bis jetzt verschont geblieben. 2x Fehlalarm, negativer PCR Test, und gut war. Er trägt aber auch ziemlich konsequent seine Maske, und so halten wir das auch, wenn wir unterwegs sind. Nur mir hat die Vorsicht leider nicht genutzt.

Das nenne ich dann aber wirklich Pech, MissTake.

GeromeBaeumlin hat geschrieben:Lieber auf Schutz der vulnerablen Gruppen bei den Gruppen selber konzentrieren und da ansetzen.

Das Problem dabei ist, das die vulnerabelen Gruppen halt nicht zwingend alle in irgendwelchen Heimen abgeschottet ihres Endes harren. Manche müssen ihren Lebensunterhalt genauso bestreiten, wie nicht vulnerable Menschen: arbeiten oder zur Schule, einkaufen, reisen.Wenn du die Alltagsbeschränkungen aufgibst, haben diese Menschen also erst einmal ein ziemlich unlösbares Problem. (Aber wie schon mal gesagt: Eigentlich geht es mir hier grad eher nur um das Umfrageergebnis und weniger jetzt um hitzige Diskussionen, weswegen ich hiermit dann auch mal wieder abtauche.)

PS Und du fällst auch aus keiner Statistik Avocado. Ich wollte wirklich nur wissen, wieviele hier Corona hatten und wieviele nicht. Keine Metaanalyse und - eigentlich + auch keine großen wertenden Diskussionen dazu.