Seid ihr religös

[bluemoon]

Die Jedi-Ritter sind eine Religion

…der du dich zurechnest?

Nein. ("Die Jedi-Ritter sind eine Religion" ist auch nicht von mir, sondern die Schlagzeile vom Spiegel.) Es ist aber ein Zeichen, dass sich vielen Menschen in Europa die Frage nach der Religionszugehörigkeit nicht mehr ernsthaft stellt. Deshalb antworten sie auf die Fragen entsprechend. Unter Religion verstehe ich schon den Zusammenschluss vieler Menschen zu einer Gemeinschaft, die nach festen Regeln eine Gottheit verehren. An so Beispielen wie Jediismus oder auch des FSMismus wird allerdings aufgezeigt, wie unscharf (bzw. wenig nützlich) die die Kriterien für das Bestehen einer Religionsgemeinschaft sind. Ich selber brauch so was nicht.

[Chrisp]

@ 2ost:

Es ist Deine Abstimmung/Umfrage. Daher gilt, was DIR wichtig ist.
Ich persönlich fand es gut, ja sogar sehr erfrischend und völlig unkompliziert als ich dachte, es sei eine einfache Abfrage.
Doch aus den meisten Umfragen ergeben sich Diskussionspunkte (ich habe noch nie erlebt, dass die "Gretchenfrage" ohne Diskussion ablief ;-) )daher denke ich, es ist Deine Entscheidung welche Formulierung, welcher Zweck und ob mit oder ohne Begründung.
Ich mag auch (komplizierte) Diskussionen. Daher ist mir Beides angenehm.
Ich habe Dir nun für beide Varianten meine Abstimmung genannt (zusammenfassend als Pantheismus und/oder Neutraler Monismus zu verstehen), such Dir aus, welche Deinen Zwecken dient

[Kalliope]

Ja, offenbar fehlt hier die Option für Agnostiker. (Bin ich nicht /mehr/).

Ich rede von "das Universum".
Eine Vorstellung von "Gott" lehne ich ab, weil menschengemacht.

Religionen lehne ich grundsätzlich ab (wobei ich manch sakrale Architektur dennoch kunsthistorisch ergreifend finden kann). Sie sind zu häufig Ursache für die Störung des Weltfriedens/eignen sich zu gut für Missbrauch jeglicher Art, wenn vielleicht auch häufig nur vorgeschoben. Aber auch sonst kann ich dem Konzept Religion für mich nichts abgewinnen. Dazu braucht es wahrscheinlich auch einen Gemeinschafts- oder Gruppenfetisch. Und darüber habe ich mich ja schon bzgl. meiner Person reichlich ausgelassen.

Gleichwohl bin ich kein gänzlich unspiritueller Mensch. Wobei Spiritualität und Religiosität sich ohnehin praktisch ausschließen.
(frei - unfrei). Heute würde ich aber auch das so nicht mehr ausdrücken.

Ich glaube an keine Zufälle. Sondern an grundlegend naturwissenschaftliche, logische Zusammenhänge. Wohlwissend und anerkennend, dass wir Menschen wohl auch heutzutage das meiste noch nicht durchschauen und es reichlich unerforschte und sogar unerkannte und un-anerkannte Phänome gibt.

So erhalte ich mir das Staunen, Ergriffensein und Sinnieren.

Nachtrag zu "schizoid": wie jeder Mensch habe auch ich schizoide Anteile, eine SPS ganz gewiss nicht. S.a. Angabe links unterm Nick.
Offenbar habe ich andere "Macke", die zu vielen Überschneidungen in manchen Bedürfnissen führt. Laut einer Psychofachfrau liegt's an "kreativ/Kreative". Naja, weiß nicht.

[2ost]

@ 2ost: Es ist Deine Abstimmung/Umfrage. Daher gilt, was DIR wichtig ist.

Auch wieder wahr. Danke für die Erinnerung daran!

An alle: Habe jetzt ergänzt, wie ich es mein(t)e und die Möglichkeit eröffnet abgegebene Stimmen nun zu ändern, falls wer mit der Ergänzung doch anders nun abstimmen würde.

Ich meine es ganz simpel: Siehst du dich als religiös an? (Erklärungen warum oder unter welchen Vorraussetzungen du das so oder so beantworten würdest, können dann gerne im Thread darunter eingebracht und/oder diskutiert werden.)

Schizoid meine ich hier tatsächlich als ausdrücklich diagnostiziert (wobei, wer nach der ICD-10 eine kombinierte PS, auch mit einer SPS diagnostiziert hat, hier mit gemeint wäre). Nicht um irgendwen auszuschließen, sondern wirklich nur weil ich wissen will, ob sicher schizoide Menschen hier auffällig anders abstimmen, als andere.

Es geht mir also um die Selbsteinschätzung! Dass dann verschiedene Leute mit "Ja!" auf religiös antworten und aber ev. unterschiedliche, ja gar einander ev. gar widersprechende Definitionen dort dann verwenden ist okay. Ich will wirklich nur jeweils wissen, ob die Abstimmenden sich jeweils selbst halt so oder so wahrnehmen.

[2ost]

…der du dich zurechnest?

Nein.

Okay!

Ja, offenbar fehlt hier die Option für Agnostiker.

Bewusst! Ich wollte hier wirklich dazu nötigen, "entweder oder" zu Antworten zu geben.

[ursus]

Für mich widersprechen sich aber Wissenschaft und Religion nicht. Ich glaube an Beides.

Es gibt keine allgemein akzeptierte Definition von “Wissenschaft”, aber für mich ist Wissenschaft einfach eine Methode, um das Universum mitsamt allem was es enthält zu untersuchen. Aus meiner Sicht ist es auch die zuverlässigste Methode um dies zu tun, die beste Methode um zu objektiven Erkenntnissen zu gelangen und Vorhersagen über die Zukunft zu machen. Von meiner Perspektive macht daher eine Aussage wie “ich glaube beidermaßen an Wissenschaft und Religion” keinen Sinn.

offenbar fehlt hier die Option für Agnostiker. (Bin ich nicht /mehr/).

Agnostik ist eine andere Kategorie oder Achse, als Theismus und Atheismus. Agnostizismus beschäftigt sich mit persönlichem Wissen. 'Schwacher' Agnostizismus weiß nicht ob es einen Gott oder Götter gibt, schließt es aber auch nicht aus. 'Starker' Agnostizismus geht davon aus daß es grundsätzlich nicht möglich ist zu wissen ob es einen Gott oder Götter gibt. Theismus und Atheismus beschäftigt sich nicht mit Wissen, sondern mit Glauben. Auch hier gibt es jeweils in der Definition einen schwachen und einen starken Theismus und Atheismus. Da es andere Kategorien sind schließen sich Agnostik und Theismus nicht aus. Es gibt agnostische Theisten und agnostische Atheisten.

Begrifflichkeiten: https://www.philoclopedia.de/was-darf-ich-hoffen/religion/atheismus/

[Kalliope]

@ Ursus: Danke für die hilfreiche und entblödende Ausführung zum Thema Agnostizismus!

Edit: ergänzend möchte ich noch hinzufügen, dass ich mich im Sinne des schwachen Agnostizismus "nicht mehr" als Agnostikerin bezeichnen würde.
Im Sinne beider (Deiner Ausführungen) heute aber generell nicht mehr als solche. Ich schließe die Kategorie "Gott" im genannten Sinne meines Postings aus für mich.

"Universum" (oder Multiversum) gilt weiter :D

[ToWCypress81]

Womit wir wieder bei deiner Privat-Religion angekommen sind. In dem Moment, in dem du etwas göttliches ins Spiel bringst, egal wie du das im einzelnen definierst, oder in welche Mystik du es kleidest, ist es Religion.

Tut mir leid wenn ich das so sage, aber ich halte das für reine Wortklauberei. Denn das was du mir hier andichtest hatte ich mit nicht-menschbezogenen-Göttlichkeit nicht gemeint.
Ich habe lange danach gesucht wie ich dieses "schöne nicht begreifliche" in ein Wort umsetzen kann. Habe mich gegen "magisch" (da mir das zu Okkult rüberkam), gegen "Schönheit als solche" (die eher auf eine Schönheit im Naturgesetz hindeuten kann) und vor allem gegen "Göttlichkeit" (weil ich nichts mit Religionen what so ever zu tun haben will) entschieden. Da gerade durch den Zusatz "nicht-menschbezogenen" dies darauf hindeuten sollte, das ich mit dem Begriff "Gott" oder "Göttlichkeit" im Sinne einer Menschdefinition (auch wenn mir klar ist das jedes Wort von Menschen definiert wurde, und daher auch kein Wort nicht-nichts mit Menschen zu tun hat ) damit nichts zu tun haben möchte. Dies aber scheinbar so, was ich daraus nun verstand automatisch mit Religion (egal ob Privat oder nicht) in Verbindung steht.

Daher nun meine neue Wortschöpfung, die mich hoffentlich nun nicht mehr in die Nähe einer Religion (mit der ich absolut, egal auf welche Weise, nichts zu tun habe und nichts zu tun haben will) bringt. Wie wäre es damit:
"Unbegreifliche-mich-und-alles-verbindende-Undefiniertheit"
Ist diese Definition nun nicht mehr Religion?

[ursus]

Wie wäre es damit:
"Unbegreifliche-mich-und-alles-verbindende-Undefiniertheit"
Ist diese Definition nun nicht mehr Religion?

Einverstanden. Das kann ich als eine nicht-religiöse, philisophische oder meinetwegen spirituelle Anschauung akzeptieren.

[Chrisp]

2ost:" [...] mich interessiert ob Schizoide und ähnlich tickende Gestalten (und wer sonst sollte sich schon hierher noch verirren?) sich selbst als religiös verstehen — egal in welchem Kontext — oder nicht."

(Hervorhebung durch mich)

@ursus:
Mag Dir meine Aussage unsinnig erscheinen, so gebe ich Dir nämlich Recht, sie würde selbst mir unsinnig erscheinen, risse ich sie wie Du aus MEINEM Kontext oder würde sie gar in DEINE Perspektive packen. Ja, dann macht meine zitierte Aussage keinen Sinn, stimmt.
Es sei denn, man liest auch die ersten zwei Wörter des Zitates:
Chrisp: "Für mich widersprechen sich aber Wissenschaft und Religion nicht. Ich glaube an Beides." (Hervorhebung durch mich)