Kognitive Intelligenz oder emotionale Intelligenz

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Kognitive oder emotionale Intelligenz?

Habt ihr eher ein kognitives Feingefühl bzw Intelligenz?
3
30%
Oder eher ein emotionales Feingefühl bzw Intelligenz?
1
10%
Oder Beides gleichermaßen?
3
30%
Oder hauptsächlich kognitiv und (etwas) weniger emotional?
3
30%
Oder hauptsächlich emotional und (etwas) weniger kognitiv?
0
Keine Stimmen
 
Abstimmungen insgesamt: 10

Avocado
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Re: Kognitive Intelligenz oder emotionale Intelligenz

Beitragvon Avocado » 9. Juli 2022, 02:02

Es geht mir darum, ob du z. B. Fachthemen gut kognitiv verstehst und auch entsprechend umsetzen kannst.

Ich würde sagen, das hängt sehr vom Fach ab. Mathematisch-technische Dinge ja. Vieles andere nein.

Unter "kognitiver Emphatie" kann ich mir persönlich nicht so viel vorstellen.
Das erste was mir dabei einfällt, wäre, das man die Interaktion von Menschen studiert, und dann aufgrund dieses gelernten Wissens versucht genau so in einer Interaktion zu reagieren.

Das ist jetzt kein feststehender Begriff, sondern kommt eher von mir. Den Teil mit dem Studieren meine ich, aber ohne das Ziel, es zu reproduzieren. Sondern mit dem Ziel, die Mechanismen zu verstehen und Reaktionen vorhersehen zu können, um sein eigenes Verhalten so anzupassen, dass die gewünschten Reaktionen kommen. Extrembeispiel: Hochangepasste Psychopathen "verstehen" andere Menschen gut und können sie deswegen manipulieren, aber das bedeutet nicht, dass sie sich genauso verhalten oder die Gefühle reproduzieren. Auf der anderen Seite ist eine solche Fähigkeit auch wichtig, soziale Interaktionen zu tätigen ohne andere ungewollt zu verletzen.

Ich habe das Thema deswegen aufgeworfen, weil ich mir unsicher war, wohin du mit deiner Frage zielen wolltest. Ich sehe aktuell folgende Interpretationsmöglichkeiten:
1) Du möchtest unterscheiden zwischen Menschen, die gefühlsgetrieben sind und solchen, die verstandesgetrieben sind.
2) Du fragst nach den Fähigkeiten der Menschen, logisch-klug zu sein oder sozial-klug.
Beides ist mMn meist miteinander verknüpft, aber nicht immer. Ich denke auch, dass bei beiden Optionen beide Seiten unabhängig voneinander stark oder schwach ausgeprägt sein können, ohne dass sie sich gegenseitig "verdrängen".

Fühlst du kognitiv?

Ich weiß nicht, ob ich das mit ja oder nein beantworten kann. Auch hier bin ich mir unsicher, was du meinst.
Ich würde es mal so ausdrücken: Meine Emotionen bilden stark ab, was ich als sinnvolle bzw. begründete Emotionen ansehe. Also ich habe kaum Emotionen, von denen ich sagen würde, sie wären "unpassend". Ich bin mir relativ sicher, dass andere Emotionen auch auftauchen, aber sehr schnell (max. wenige Sekunden) verrationalisiert und "widerlegt" werden. Beantwortet das deine Frage?

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Re: Kognitive Intelligenz oder emotionale Intelligenz

Beitragvon ToWCypress81 » 9. Juli 2022, 21:00

Avocado hat geschrieben:1) Du möchtest unterscheiden zwischen Menschen, die gefühlsgetrieben sind und solchen, die verstandesgetrieben sind.
2) Du fragst nach den Fähigkeiten der Menschen, logisch-klug zu sein oder sozial-klug.
Beides ist mMn meist miteinander verknüpft, aber nicht immer. Ich denke auch, dass bei beiden Optionen beide Seiten unabhängig voneinander stark oder schwach ausgeprägt sein können, ohne dass sie sich gegenseitig "verdrängen".

"Getrieben" klingt mir zu zwanghaft.
Gefühlsbezogen und Verstandbezogen meine ich.
Sprich: beziehst du dich bei dem was du tust eher auf deine Gedanken oder auf deine Gefühle?

Zu Punkt 2 meinte ich:
Emotionale Intelligenz:
https://de.wikipedia.org/wiki/Emotionale_Intelligenz
und kognitive Intelligenz (wird gemeinhin oft nur als Intelligenz bezeichnet):
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Intelligenz
Soziale Intelligenz beschreibt denke ich (bzw habe ich das Gefühl ohne es eindeutig zu wissen, da ich dazu noch nicht alles gelesen habe) - eher eine "soziale Kompetenz" die man erlernt.

ToWCypress81 hat geschrieben:Fühlst du kognitiv?
Avocado hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob ich das mit ja oder nein beantworten kann. Auch hier bin ich mir unsicher, was du meinst.
Ich würde es mal so ausdrücken: (...)Beantwortet das deine Frage?

Darauf kann ich dir keine Antwort geben, da ich selbst so nicht fühle.
Das war nur eine Frage ob du das kannst (damit was anfangen kannst).
Zum Teil hatte ich auch mit @Chrisp ein Thema dazu, falls du da was (für dich) rausnehmen kannst/willst:
https://www.schizoide-forum.de/viewtopic.php?f=40&t=2831&start=10#p46221
"Vergleiche dich niemals mit anderen. Vergleiche dich immer nur mit deinem früheren Ich". - R. M.

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Re: Kognitive Intelligenz oder emotionale Intelligenz

Beitragvon Avocado » 10. Juli 2022, 03:46

ToWCypress81 hat geschrieben:Zu Punkt 2 meinte ich:
Emotionale Intelligenz:
https://de.wikipedia.org/wiki/Emotionale_Intelligenz

Witzigerweise wird diese Definition der Emotionalen Intelligenz wiederum aufgespalten in mehrere Teile. Einen davon nennt die Seite "Empathie". Diesen Teil (im Zusammenhang mit "Umgang mit Beziehungen") meinte ich.
Ich sehe diese Fähigkeiten aber nicht als emotionale, sondern kognitive Fähigkeiten an, und würde es entsprechend auch nicht dem Bereich "Emotionalität" zuordnen.

Zur ursprünglichen Frage zurück:
Passt die Frage als "hörst du eher auf dein Bauchgefühl oder auf deinen Verstand"?
Oder was meinst du mit "sich auf etwas beziehen"?

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Re: Kognitive Intelligenz oder emotionale Intelligenz

Beitragvon ToWCypress81 » 10. Juli 2022, 20:11

Avocado hat geschrieben:Oder was meinst du mit "sich auf etwas beziehen"?

Damit ist gemeint, beziehst du dich mehr auf das:
https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BChlen_(Psychologie)
Oder auf das:
https://de.wikipedia.org/wiki/Denken

Synonyme zu "sich auf Gedanken oder Gefühle beziehen":
Sich auf Gedanken oder Gefühle berufen.
Sich auf Gedanken oder Gefühle stützen.
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Re: Kognitive Intelligenz oder emotionale Intelligenz

Beitragvon Avocado » 10. Juli 2022, 23:46

Ich glaube es ist mir immernoch nicht ganz klar, aber das ist okay. In jedem Falle ist bei mir "kognitiv" die passende Antwort.

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Re: Kognitive Intelligenz oder emotionale Intelligenz

Beitragvon bluemoon » 11. Juli 2022, 12:34

ToWCypress81 hat geschrieben:Es geht mir darum, ob du z. B. Fachthemen gut kognitiv verstehst und auch entsprechend umsetzen kannst.
Oder ob du an Themen eher vom emotionalen herangehst, versuchst zu verstehen und entsprechend umsetzt.


Ich habe gerade ein Problem mit den Begrifflichkeiten. Gerade wenn es sich um ein Fachthema handelt.
Ist vielleicht eher was in die Richtung: Analytisches versus ganzheitliches Denken gemeint?

Da bin ich dann ganz eindeutig analytisch geprägt und das zwangsweise auch bei emotionalen Themen, da mir da für einen ganzheitlichen Zugang das intuitive Erfassen der Gefühle anderer Menschen zu schwer fällt. Als Ersatz konstruiere ich mir dann ein analytisches Modell der Persönlichkeit. Im Vergleich des Modells in meinem Kopf mit meinen Beobachtungen und Erfahrungen kann ich mir dann eine Vorstellung über die Gefühle der anderen Person entwickeln.

P.S.
Ganzheitlich ist vielleicht auch nicht richtig formuliert, eher analog:

Wikipedia hat geschrieben:Analoges Denken findet assoziativ, spontan statt. Auf diese Weise kann etwa durch Konnotationen ein komplexer Sachverhalt erschlossen werden. So ist es bspw. möglich, einen schwierigen literarischen Text durch das assoziative Malen eines Bildes zu interpretieren, ohne vorher eine Interpretation auf der Basis einer Textanalyse geleistet zu haben.

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Re: Kognitive Intelligenz oder emotionale Intelligenz

Beitragvon ToWCypress81 » 14. Juli 2022, 17:42

Mindestens 50 Editierungen, sodass ich es nochmal neu eingestellt habe. Da ich anfangs auf dem wie ich fande Irrweg war (mir in nichts sicher war). Wegen meiner neuen Sicht auf alles was ich denke und schreibe.
Zuletzt geändert von ToWCypress81 am 14. Juli 2022, 19:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kognitive Intelligenz oder emotionale Intelligenz

Beitragvon ToWCypress81 » 14. Juli 2022, 19:27

Avocado hat geschrieben:Passt die Frage als "hörst du eher auf dein Bauchgefühl oder auf deinen Verstand"?(...)
Ich glaube es ist mir immernoch nicht ganz klar
bluemoon hat geschrieben:Ich habe gerade ein Problem mit den Begrifflichkeiten. Gerade wenn es sich um ein Fachthema handelt.(...)
Da bin ich dann ganz eindeutig analytisch geprägt und das zwangsweise auch bei emotionalen Themen, da mir da für einen ganzheitlichen Zugang das intuitive Erfassen der Gefühle anderer Menschen zu schwer fällt.

Vielleicht bzw möglicher Weise ist "Intuitiv entgegen analytisch" die verständlichere Begrifflichkeit? (Danke @bluemoon).

Also:
emotionale Herangehensweise eher eine intuitive Herangehensweise (das was du @Avocado wahrscheinlich mit Bauchgefühl gemeint hast) beschreibt?
und analytische Herangehensweise vielleicht eher eine Kognitive ist, also alles (in jeder Hinsicht) zu durchdenken (alles zu analysieren)?

Oder wie versteht ihr Intuition?
Gibt es auch ein intuitives analysieren?

Für mich z. B. eine analytische Herangehensweise besonders wichtig wäre, um meine intuitive Selbstbezogenheit vorweg zu erkennen, um in dem was ich sage und schreibe diese nicht mehr anzuwenden.
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Re: Kognitive Intelligenz oder emotionale Intelligenz

Beitragvon bluemoon » 14. Juli 2022, 20:16

ToWCypress81 hat geschrieben:Gibt es auch ein intuitives analysieren?



Für mich ist die Analyse immer ein bewusster Denkvorgang und damit nicht intuitiv. Zur Analyse gehört dann noch die Synthese. Damit zerlege ich etwas Komplexes in kleine Teile, die ich dann einzeln besser verstehen kann. Danach setze ich sie wieder zusammen und schaffe mir durch Überlagerung der Ergebnisse der Teile wieder ein Gesamtbild.

Intuitiv wäre es, wenn ich spontan ein Gesamtbild im Kopf hätte, ohne drüber nachzudenken.
Zuletzt geändert von bluemoon am 15. Juli 2022, 08:37, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Kognitive Intelligenz oder emotionale Intelligenz

Beitragvon Avocado » 15. Juli 2022, 00:27

Also ich habe teils emotionale Reaktionen auf etwas. Und ich habe eine relativ schnelle Einschätzung, wie ich etwas finde, die davon abweicht. Letzteres deckt sich eigentlich fast immer mit einer bewussten Analyse bzw. ich gehe davon aus, dass ich unbewusst rational analysiere und die Begründungen wegfiltere. Diese kommen erst hoch, wenn ich bewusst darüber nachdenke.
Ich denke aber, dass sich diese unterbewusste Einschätzung bei den meisten Menschen eher mit der emotionalen Reaktion als mit der rationalen Analyse deckt.
Also um die Frage zu beantworten und noch mehr Verwirrung zu stiften :D : Ja, ich glaube, ich analysiere intuitiv. Das fühlt sich ähnlich an wie bei einem Rechtschreibfehler: Man stolpert darüber, dass "irgendetwas nicht stimmt an dieser Stelle", aber was genau der Fehler ist, weiß man erst, wenn man 2x drübergelesen und gesucht hat. So in etwa geht es mir oft mit komplexen technischen Sachverhalten.


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