bluemoon hat geschrieben:Also Grenzen ziehen hab ich als Jugendlicher gelernt. Der Preis ist dann nicht dazu zu gehören, aber damit kann ich leben.
Ich denke es ist ein riesen Unterschied:
wenn man selbst die Grenzen setzt in jungen Jahren anderen gegenüber nicht dazu gehören zu wollen - und sich dadurch in seinen eigenen Grenzen sicher (selbstsicher) und sich der eigenen Grenzen bewusst (selbstbewusst) zu sein. Im Umkehrschluss dadurch aber jeglichen Anschluss zu anderen ablehnt und verliert - sowohl in der sozialen Begegnung, als auch in der geistigen Begegnung.
Oder als junger Mensch stattdessen von anderen ausgeschlossen zu werden, da man nicht so ist wie andere und dadurch versucht immer irgendwo dazugehören zu wollen um dennoch irgendwo Akzeptanz zu erleben - um sich nur dadurch sicher (selbstsicher durch andere) und bewusst akzeptiert zu empfinden (Selbstbewusstsein durch die Akzeptanz anderer). Und damit im Umkehrschluss immer in Angst vor Ablehnung durch diese Abhängigkeit zu leben, was eine permanente (Selbst-)Unsicherheit auslöst.
Das 1. Beispiel durch die eigene Grenzsetzung (durch Negativ-Erfahrungen wie bspw einem Trauma) zu einer Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein führt, aber im Gegensatz dazu nie lernt auch Sicherheit (Vertrauen) durch andere zu erlangen, da man durch diese Grenzsetzungen nur seinem eigenen Empfinden traut.
Das 2. Beispiel durch die nicht vorhandene Grenzsetzung, wegen der Abhängigkeit der Akzeptanz durch andere - nie lernt sich selbst zu vertrauen, da man dadurch nie durch sich selbst Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein erlernt hat.
Das im Grunde zwei grundverschiedene Prägungen sind, die zu zwei grundverschiedenen Arten der Therapie (der Arbeit an sich selbst) führt:
- dem Vertrauen zu sich selbst (selbstunsicher-ängstlich-vermeidend).
- und dem Vertrauen anderen gegenüber (schizoid)