Reisen

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Reisen

Beitragvon 2ost » 16. September 2021, 11:24

Ich stellte gerade mal wieder fest, wie ungerne ich doch verreise, selbst wenn alleine, und fragte mich darum grad, wie das bei Anderen hier denn wohl so ist?

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ToWCypress81
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Re: Reisen

Beitragvon ToWCypress81 » 16. September 2021, 14:08

Moin 2ost,

tatsächlich habe ich mir diese Frage schon oft gestellt, was alleinige Urlaube betrifft.
So dachte ich mir oft, das ich ansich ja noch so viele Orte gerne in echt sehen und deren Atmosphäre (Gerüche, Natur, Tiere, Lebensart) spüren und erfühlen würde, bevor das Leben endet.
Allerdings ist das rein objektiv.
Wenn ich mir bewusst mache, wie das in der Realität ist, wo ich keinen Zugang zu Menschen suche und finde, da ich zu sehr in meinem Inneren lebe, ohne das ich meine Umwelt bzw Menschen wirklich aufnehmen kann und mich auf diese konzentrieren kann, sowie dadurch zu starke Ängste vor diesen aufbaue - macht eine Reise, egal wie schön die Natur/Gegend ist, Alleine keinen Sinn.

Zu zweit, mit meiner Partnerin, habe ich diese Problematik nicht (so stark), sodass ich das auch genießen kann - da ich mich da hauptsächlich auf sie konzentriere, anstatt zu sehr auf mich selbst.

Daher ein Urlaub alleine, für mich keinen Sinn macht.
Zu zweit schon.
"Vergleiche dich niemals mit anderen. Vergleiche dich immer nur mit deinem früheren Ich". - R. M.

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Re: Reisen

Beitragvon 2ost » 16. September 2021, 21:53

Moin, gutes Argument, wobei es ja durchaus auch Pärchen geben soll, die auch gemeinsam keinen Bock auf Reisen haben [;)]. Wenn ich so drüber nachdenke, habe ich mit den Menschen, die mir was bedeutet haben durchaus auch gemeinsame (kleinere) Unternehmungen absolviert. Aber selbst da, denke ich eher "trotz", statt etwa wegen der Unternehmungen. Doch ich muss schon zugeben, dass das zwar auch jeweils belastend für mich war (und ich die anschließende Ruhe umso mehr dann genoss), aber der Genussfaktor dabei ein anderer doch war, als wenn ich alleine etwa etwas unternahm. Ich meditier einfach nochmals ein wenig über deine Worte. :verwirrt:

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Re: Reisen

Beitragvon sdsdsdsv » 16. September 2021, 22:09

+ Eskapismus; Sinne werden anders angesprochen; indirekt wird durch das direkte Erleben auch die Vorstellung (später Traumwelt) erweitert; Entlastung dadurch, dass belastende Faktoren des Alltags temporär entfallen; Kontakte sind in beiderseitigem Verständnis nach oberflächlich und temporär und werden nicht vertieft; bei "fremden Kulturen" sogar noch größere Höflichkeit, um mangelnde Gemeinsamkeiten (die es aber auch bei mir kulturell näherstehenden Menschen gar nicht gibt) auszugleichen, was ich als sehr angenehm empfinde

- Ist mit Mühe verbunden; allg. Auseinandersetzung mit anderen Menschen notwendig; Druck die Zeit sinnvoll zu nutzen; wirkt ein wenig wie Zeit und Geldverschwendung, nur damit ich mich amüsiere; Risiko (vernachlässigbar, dass etwas abhanden kommt oder ich zu schaden komme, Auftauchen aus Alltag macht mir u. U. bewusst, was ich mir nicht bewusst machen möchte und hat ein Bedauern zur Folge

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Re: Reisen

Beitragvon 2ost » 17. September 2021, 18:37

sdsdsdsv hat geschrieben:[…] Entlastung dadurch, dass belastende Faktoren des Alltags temporär entfallen […]
Ist bei mir so *überleg* nie° vorgekommen, da stets die Belastung durch eine neue Umgebung, neue Menschen, etc. überlagert wurde und ich auch immer wusste, das der Alltag am Ende des Tunnels auf mich wartet. Einige Reisen brachten zwar dann auch ein, zwei schöne Momente mit sich, aber die gab's für mich immer auch auf der sprichwörtlichen Wiese, direkt hinterm Haus — und das dann ganz ohne jeglichen Reisestress.
sdsdsdsv hat geschrieben:Kontakte sind in beiderseitigem Verständnis nach oberflächlich und temporär und werden nicht vertieft; bei "fremden Kulturen" sogar noch größere Höflichkeit, um mangelnde Gemeinsamkeiten (die es aber auch bei mir kulturell näherstehenden Menschen gar nicht gibt) auszugleichen
Für mich neue erzwungene Kontakte, die mich für einen normal sozialisierten Menschen hielten und deshalb mich in irgend einen sozial interaktiven Mist einzubinden versuchten, gerne auch mal dann mit etwas mehr Nachdruck, wenn sie meine zurückhaltenden Reaktionen etwa als überwindenswerte Schüchternheit hielten.
sdsdsdsv hat geschrieben:wirkt ein wenig wie Zeit und Geldverschwendung, nur damit ich mich amüsiere; Risiko
Zeit und Geldverschwendung bei mir, nur dass ich mich dann nicht mal recht irgend amüsieren konnte.
sdsdsdsv hat geschrieben:Auftauchen aus Alltag macht mir u. U. bewusst, was ich mir nicht bewusst machen möchte und hat ein Bedauern zur Folge
Versteh ich nicht. :verwirrt:

(° Nie stimmt nicht ganz.Ich erinnere z. B. eine private Reise, wo — was ToWCypress81 ja ähnlich andeutete — ich die Zeit mit einer anderen Person verbrachte [mit der mich aber keine Partnerschaft verband, auch wenn ich unsicher bin, ob sie da nicht etwas in der Richtung damals versucht hat]. Die gemeinsamen Unternehmungen dort sind aber tatsächlich etwas, das diese Reise möglicherweise (auch in Sachen Erholungswert) von den anderen Unternehmungen doch ein wenig unterschied.)

Auch für diese Antwort vielen Dank!

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Re: Reisen

Beitragvon sdsdsdsv » 17. September 2021, 20:11

2ost hat geschrieben:Versteh ich nicht. :verwirrt:

Naja, wenn man etwas Schönes erlebt und sich dann bewusst macht, dass es das erste schöne Ereignis dieser Art seit Monaten oder Jahren war und andere das vielleicht mehrfach die Woche haben und es bewusst herbei führen, wenn sie es vermissen, zeigt einem das, wie weit man hinterherhängt.

Auch für diese Antwort vielen Dank!

Bitte, gern.

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Re: Reisen

Beitragvon 2ost » 17. September 2021, 20:27

sdsdsdsv hat geschrieben:[…] dass es das erste schöne Ereignis dieser Art seit Monaten oder Jahren war […]
Ah so, ja verstehe. Das hab ich zum Glück nicht! Ich kann mich auch mal, wenn mir die Ruhe dazu gegeben wird, mich über eine am Wegesrand einsam wachsende Blume freuen (und das auch so sehr verinnerlichen, das mir der Moment, selbst Jahre später, noch absolut gegenwärtig ist — wobei ich dafür aber eben nicht verreisen muss. Eher ist die von dir beschriebene Verpflichtung, dort möglichst viel zu unternehmen, damit es sich wenigstens ordentlich dann auch "lohnt", eher ein Aspekt, der mich die Momenta weniger dann genießen lässt.


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