Stärke/Ausprägung der „Behinderung“

Was nicht in die anderen Foren passt, kann hier thematisiert werden.
Ebenso können hier allgemeine Umfragen gestartet werden.

Wie schlimm geht es dir, auf einer Skala von 1 bis 10 gerade?

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Geextah
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Re: Stärke/Ausprägung der „Behinderung“

Beitragvon Geextah » 20. Oktober 2019, 06:31

Leidensdruck bezogen auf die SPS habe ich keinen, warum auch, ich habe kein Problem damit schizoid zu sein.

Das was mich leiden lässt, sind die Depressionen und der Zwang arbeiten gehen zu müssen, damit ich was zu Essen und ein Dach über dem Kopf habe.
Zudem habe ich derzeit zu wenig Geld (insgesamt) und zu wenig Zeit für die Dinge, die mir wichtiger sind, als arbeiten.

Der Stress den ich auf Arbeit erlebe, hätte sicherlich schon einige Menschen zusammenbrechen lassen, weil man sich keine Fehler erlauben darf und seine Augen und Gedanken überall (bezogen auf meine Arbeit) haben muss. Man kommt teilweise nicht einmal dazu, sich mit den Kollegen zu unterhalten und zu verschnaufen.

Dann noch die Ungewissheit, ob ich auf Grund meines Tinnitus' wirklich eine bessere Position im Bereich des Projektmanagements und der Programmierung erhalte oder ob sich da die Dienststelle wieder quer stellt.

Wo wir gerade bei Tinnitus sind, dieser ist dementsprechend derzeit lauter, als sonst, eben auf Grund jenes Stresses....

Man könnte also meinen, dass mein Leidensdruck derzeit sogar über die 10 hinaus geht, aber eben nicht bezogen auf die SPS, sondern viele andere Dinge^^
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2ost
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Re: Stärke/Ausprägung der „Behinderung“

Beitragvon 2ost » 20. Oktober 2019, 09:54

Laika hat geschrieben:Mit SPS hat das eher weniger zu tun, außer dass die viele Kommunikation und die mit den Terminen verbundenen Kontakte mir halt den Akku leer machen.
Geextah hat geschrieben:Das was mich leiden lässt, sind die Depressionen und der Zwang arbeiten gehen zu müssen, damit ich was zu Essen und ein Dach über dem Kopf habe. […] Man könnte also meinen, dass mein Leidensdruck derzeit sogar über die 10 hinaus geht, aber eben nicht bezogen auf die SPS, sondern viele andere Dinge^^
Vielleicht begehe ich einfach gerade nur den Fehler, den viele hier in den in den englischsprachigen oder auch manchem der Vorgängerforen hierzu schon beanstandeten: Das jammervolle Kreisen um sich selbst, resp. die Persönlichkeitsstörung. (Falls ja, seht es mir bitte nach: Bin ja noch recht neu im Spiel.)

Doch ich sehe es schon als PS-bedingt an, wenn mich eine Lohnarbeit über Gebühr belastet, die für ander bloßer Alltag schlicht ist, während ich darob mit Tinitus auch und anderen Folgeerscheinungen noch zu kämpfen habe. Wenn ich um den Alltag zu bewältigen unter Leute muss und darob innerlich regelmäßig überkoche, sehe ich z.B. auch das als SPS-bedingt an, auch wenn SPS den sozialen Rückzug beschreibt und gerade nicht das "unter Leute gehen".

Bin also acheintbar weit großzügiger darin alles und jedes ursächlich auf die SPS gerade zurückführen wollen. Insofern passen bisher alle Antworten (na-ja, außer vielleicht der von sdsdsdsv, welche auf einer Skala von eins bis zehn unerlaubt mal eben als elfte Größe die Null zusätzlich noch in die Skala schmuggelt. [*Scherz*] oder Geextah, der die Skala am Liebsten nach oben weg sprengen täte. [*Scherz*])

Werde die bisherigen Antworten also mal dazu zu nutzen versuchen, zu schauen, ob ich nicht gerade auch (wie dies über andere Foren hier schon beklagt wurde) der SPS über Gebühr die Schuld an ALLEM gerade zu Unrecht aufzubürden versuche.

2ost

PS Vielen Dank für die Einblicke!

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Laika
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Re: Stärke/Ausprägung der „Behinderung“

Beitragvon Laika » 20. Oktober 2019, 14:31

So eine Diagnose hat etwas von einer Brille. Man findet sie selbst irgendwo oder kriegt sie von einem Therapeuten in die Hand gedrückt und betrachtet dann erst einmal sich selbst und die Welt dadurch. Vieles wird plötzlich scharf, passt, erklärt sich, anderes vielleicht weniger. Alleine schon, dass es ein Wort dafür gibt, kann eine Erleichterung sein. Aber die Fixierung auf / Faszination für diese Brille muss ja nicht auf ewig bestehen bleiben und es ist glaube ich ab einem bestimmten Punkt auch nicht mehr hilfreich oder gesund, in dieser Perspektive zu verharren. Die Überschneidungen zwischen "schizoid" und "menschlich" sind groß und ohne die Brille sieht man manches besser.

Für mich war es sehr hilfreich, dass ich phasenweise in meinem Leben Freunde hatte und die Erfahrung machen durfte, so genommen und akzeptiert zu werden wie ich bin. Da ich Kindheit und Jugend größtenteils alleine verbracht habe, konnte ich dabei auch einiges aufholen und abschauen, wie Menschen miteinander umgehen, was den Alltag entschieden erleichtert. Das war mehr Heilung, als jede Therapie hätte bringen können. Dass ich mich aus diesem Sozialleben irgendwann wieder zurückgezogen habe, als ich es nicht mehr brauchte, zeigt halt den Grundcharakter, der sich nicht ändert. Aber sehr viel zufriedener und gelassener jetzt ist.

Ich merke das "schizoid" im Alltag immer dann, wenn doch mal Kontakte zustandekommen, die erst einmal schön sind und dann "versanden", wenn der Punkt erreicht ist, wo ich nicht mehr weiter auf sie zugehen kann. Die Aufwärtskurve flacht ab, ein Stehenbleiben am Punkt ist nicht möglich aufgrund der Dynamik, die von der anderen Seite da ist, und so driftet es wieder auseinander.

Und dieses Gefühl, komplexeren sozialen Interaktionen nur schwer gewachsen zu sein.


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