Herr Schuck blüht auf

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austerl
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Herr Schuck blüht auf

Beitragvon austerl » 5. März 2021, 14:15


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2ost
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Re: Herr Schuck blüht auf

Beitragvon 2ost » 5. März 2021, 14:56

Interessanter Einblick,
danke für's Teilen!

tiffi
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Re: Herr Schuck blüht auf

Beitragvon tiffi » 6. März 2021, 09:02

Das finde ich sehr berührend. Dass Herr Schuck einen Traum hatte von einem Garten hinter einer Mauer und
dann viel im Garten gemacht hat.
Und dass er seine Frau kennengelernt hat. Sie schienen sich ja eine Weile ergänzt zu haben
(sie sei für das emotionale und die Freunde zuständig gewesen).

Sehr traurig, dass sie sich das Leben genommen hat. Diese Begegnungsstätte klingt auch irgendwie lockerer
strukturiert und nicht wie in einer Tagesklinik.
Ich hatte vor ca 25 Jahren gehört, man möchte das Konzept "Gemeindenahe Psychiatrie" umsetzen, damit man
mit psychischer Krankheit möglichst normal wohnen kann und integriert ist und nicht ausgesondert wird.
Das scheint ja hier ein Projekt in diesem Sinne zu sein.

SystemZwang

Re: Herr Schuck blüht auf

Beitragvon SystemZwang » 6. März 2021, 12:11

Ist ein schöner Bericht. Man liest ja schon gelegentlich mal Berichte über das komplette Leben/Verlauf von psychisch Kranken. Aber sooo ausführlich und dann noch mit schizoider PS ... eher selten.

In manchen Dingen erkenne ich mich wieder (dass ich manchmal denke, dass andere Menschen mir nur Böses wollen) - aber in etwas weniger starker Form. Auch die Vergangenheit scheint wohl eine starke Rolle zu spielen. (Die Mutter bei Herrn Schuck.) Erblich eventuell wohl auch bedingt. (Ich erinnere mich bei mir, dass meine Mutter von ihrem Vater berichtete - den ich nie kennenlernte, da der früh verstarb - dass dieser auch eher einfache Tätigkeiten ausübte. Und gern viel zu Hause war. Während ihre Mutter eher kontaktfreudiger war. Meine Mutter selber ist auch eher zurückgezogener. Mein Vater kontaktfreudiger. Und bei mir und meine Schwester ist das auch irgendwie eher unterschiedlich.)

Interessant ist die Sache mit der Frau (Maria) - wo er wohl quasi einen Glückstreffer durch Zufall hatte. (Da muss man aber auch erst mal rausgehen ... er machte ja Taxifahren.) Und diese ihn erst animierte, zu Selbsthilfegruppen, etc. zu gehen. (Ohne sie - was auch eher Glück war sie kennenzulernen - hätte sich vielleicht nicht sooo viel verändert.)

Die krassen Schicksalsschläge (sie verstarb dann vor ihm - weil sie sich selber das Leben nahm) - können dann, bei all den positiven Entwicklungen die Hoffnung machen ... auch eher abschrecken. (So nach dem Motto "lieber niemanden kennenlernen, dann kann es auch gar nicht passieren, dass jemand verstirbt, der einem irgendwie wichtig wurde".)

In einer Gesellschaft in der psychisch Kranke wenig Beachtung erfahren (weil die modernen Probleme sich hauptsächlich um Rassismus und Sexismus drehen - und dagegen vorzugehen) erfrischend, einen solchen Bericht zu lesen. Und wie man auch mit dem Herrn dann umgegangen ist und die diversen Einrichtungen/Stellen wo er war funktionieren.


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