Kinder müssen ihren Eltern nichts zurückgeben

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Indigocat
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Re: Kinder müssen ihren Eltern nichts zurückgeben

Beitragvon Indigocat » 13. Februar 2019, 21:34

hinterdemmond hat geschrieben:nein, bei aussiedlern ist es nicht so, nur bei "nichtdeutschen ehepartnern". sonst ist es vermutlich eher so wie bei ostdeutschen. irgendeinen durchschnittlichen pauschalbetrag, der in einem vergleichbaren beruf hier in deutschland üblich ist, hat sie angerechnet bekommen. dazu noch eine einmalige entschädigung für die jahre im Gulag.
Achso, das war mir nicht so bewusst.
trotz der gelegentlichen "schnäppchenjagden" hat sie ordentlich was zur seite gelegt
Zur Seite gelegt, aber vermutlich nicht angelegt?
sie wird jetzt geldmäßig eine ganze weile durchkommen, denke ich, muss ihr "vermögen" natürlich erst aufbrauchen. nur wurmt sie natürlich der gedanke, dass sie, wenn sie gar nicht gearbeitet hätte, jetzt sogar mehr geld kriegen würde.
Zu spät ist es ja nie, man könnte das Geld auch jetzt noch "anlegen", zum Beispiel eine Eigentumswohnung davon kaufen (falls es reicht), diese vermieten und "Mutti" kann sich von der Miete die Rente aufbessern. Sie könnte auch selber mietfrei darin wohnen.
ich sagte ihr ja immer: "mutti, arbeiten ist nur was für dumme." sie wollte nie auf mich hören
Na ja, arbeiten ist schon wichtig, zumindest solange man keine eigenen Rücklagen hat, aber man sollte natürlich den Verstand angeschaltet lassen und sich nicht kaputt arbeiten.
Geniale Menschen sind selten ordentlich, Ordentliche selten genial. A. Einstein

Themis

Re: Kinder müssen ihren Eltern nichts zurückgeben

Beitragvon Themis » 15. Februar 2019, 05:23

Ein Gedanke kam mir noch zu "Eltern sind eben keine Freunde" im Kontext "Man ist Eltern immer etwas schuldig":
Vor Jahren musste ich mir von einem Freund einige Tausend Euro leihen (für die Beerdigung meiner Mutter; ich war zu der Zeit nicht kreditwürdig, da nochmal in Ausbildung, wollte aber keine Sozialbestattung in Anspruch nehmen, was möglich gewesen wäre).
Obwohl ich mich kaum überwinden konnte, ihn mit dieser Anfrage zu belasten, sagte er ohne Federlesens zu.

Nun zahle ich seither zurück, so gut und schnell ich jeweils kann; eine Weile wird es noch dauern.
Er aber fragt nicht, drängt nicht; verlangt in der Zwischenzeit, solange noch ein Restbetrag offen ist, weder implizit noch explizit, dass ich ihm besonders verpflichtet bin oder ihm bei irgendetwas helfe.
In seinem Empfinden hat er einer Freundin Geld für eine notwendige Sache geliehen; er hat sie damit nicht gekauft. Geschäft und Freundschaft fließen nicht zusammen.
Das macht ein entspanntes Gefühl und belastet die Freundschaft nicht; das Geben oder Nehmen wird nicht "aufgerechnet".

Mir kam dazu eine Wendung (aus der Bibel?) in den Sinn: "Love is kind". Damit hatte ich mal irgendwann eine Postkarte geschenkt bekommen, die das auf der Rückseite aufnahm: "Die Liebe ist freundlich, sie fragt und sie rechnet nicht. ..."
Das erschien mir damals, mit ca. 14, als lächerliche, weltfremde Utopie. (Ich war ja noch im Elternhaus und kannte es nur ganz anders. :feiern: )

In einigen Freundschaften habe ich später lernen können, dass es so sein kann und da tatsächlich "Liebe ohne Bedingungen" wirken kann.
Zwischen Eltern und Kindern ist "Liebe" in diesem Sinne vielleicht oft nicht möglich, sondern es wird eben aufgerechnet. Beidseits.

Eine Geschäftsbeziehung in gegenseitiger (unguter) Abhängigkeit, keine Freundschaft.


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