Suzette Boon, Steele, u. a.: Trauma

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sdsdsdsv
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Suzette Boon, Steele, u. a.: Trauma

Beitragvon sdsdsdsv » 1. November 2022, 14:48

Bestelle mir nun "Die Behandlung traumabasierter Dissoziation: Eine praxisorientierte, integrative Vorgehensweise" (Inhaltsverzeichnis hier) von Kathy Steele, Suzette Boon & Onno van der Hart, weil es vielversprechend aussieht zum Selbststudium. Hat das jemand, oder ähnliche Ressourcen und Erfahrungen damit? Freue mich über Antworten hier im Thread oder via PN.

:bücher:

tiffi
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Re: Suzette Boon, Steele, u. a.: Trauma

Beitragvon tiffi » 2. November 2022, 16:26

Hallo sdsdsdsv,
speziell diese Autoren kenne ich nicht (klassische Antwort im Internet: ich weiß über A nichts, aber B - und
ich muss was sagen :cool: ), es liest sich lt Leseprobe so, als wäre es von Therapeuten für Therapeuten, um das
richtige Setting zu schaffen und Hinweise zu einem Ansatz.

Bzgl anderer Literatur- es ist einfach nichts haften geblieben in Richtung Trauma, was entweder an meinem Gedächtnis liegt
oder dass es auch nicht so greifbar war, obwohl ich doch einiges gelesen hatte dazu.

Grob erinnere ich mich an Reddemann (Imagination als Ressource) oder Levine (Körperspannung abbauen bei Trauma),
was ja lediglich Fragmente sind und teilweise dann schwurbelig ausgeführt um die eine Idee herum.

Interessanter fände ich in der Darstellung eine konkrete Beschreibung, was ein Trauma bewirkt - emotional- neuronal- sozial
- körperlich, also eine genauere Beschreibung der Eigenschaften und Merkmale, um einerseits ein Verständnis zu gewinnen,
was ist eigentlich los, was ist geschehen und was hat es bewirkt, und andererseits ggf. auch ein pragmatischer Hebel, was man
wie tun könnte oder wie damit umgehen, oder was auch zu akzeptieren bleibt.

Wobei neben dem rationalen Verständnis ja auch Fühlen und Wahrnehmen mE wichtig sind, das kann aber ein Buch dann eher
nicht leisten.

Ich weiß aber nicht genau, was du da suchst; wenn du Traumatisierte begleitest, könnte das von dir erwähnte Buch
mE passen, und ggf. kann man daraus hier und da für das Selbstverständnis etwas ableiten.

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Re: Suzette Boon, Steele, u. a.: Trauma

Beitragvon sdsdsdsv » 3. November 2022, 16:58

Hallo tiffi,

danke für deine Antwort. Ich verspreche mir etwas von diesem Buch, weil mir das Inhaltsverzeichnis zusagt. Geöffnet habe ich es noch nicht, da wäre eine Form der begleitenden Therapie einfacher. Schade dass bei dir nichts verfangen hat. Kannst du vielleicht da mal die Grundideen zusammenfassen ("Drei Schritte zu einem bewältigten Trauma, dann sind sie geheilt!")? Ich lese bei dir heraus, dass das Lesen allein noch nicht genug ist. Das kann ich gut nachvollziehen. Es werden eine Menge Bücher zum Thema Trauma angeboten, die vieles versprechen, aber ob es hilfreich ist, vom Text und der Methode her, kann ich nicht beurteilen. Ich werde mal irgendwann schreiben, was ich aus dem Buch verwerten konnte. :)

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Re: Suzette Boon, Steele, u. a.: Trauma

Beitragvon tiffi » 4. November 2022, 06:11

Hallo sdsdsdsv, ja sorry, wollte es dir auch nicht madig reden und ich hoffe dass es dir gute Erkenntnisse bringt :glück:
Edit: Und ja, eine Auswertung wäre interessant :begeistert:

Nach Grundidee von was fragst du? Meinst du, von dem was ich gelesen hatte? Ich dachte das hätte ich erwähnt - Reddemann setzt auf Imagination als Ressource - noch etwas mehr erläutert: sicherer Ort, Phantasiereisen, sie bezieht sich da auf Beobachtungen die man von Traumatisierten z B aus Kriegen gezogen hat, dass diese wohl einiges gut wegstecken konnten, wenn sie sich innerlich stärken und auch träumen.

Levine bezieht sich darauf, dass Trauma auch physiologisch wirkt, als Spannung im Körper haften bleibt, und dass man sich auszittern kann, Spannung loswerden. Hier wird auf das Tierreich verwiesen, dass Tiere nach einer Angriffsituation sich an einen Ort bringen und dann dort Ruhe haben, Spannung abbauen, und dadurch auch danach nicht soviel haften bleibt.

Grundidee ist dann wohl auch, dass die Erstarrung sich lösen kann, sodass im Alltag das Trauma nicht ewig gespeichert ist und
vieles blockiert.

Ich würde mir diese Grundideen gerne etwas systematischer wünschen, etwas klarer und gut fundiert, das wäre so meine
Erwartung.

Ein Buch von Therapeuten für Therapeuten fand ich für mich in dem Sinne nicht hilfreich, da es sehr distanziert bleibt und nur ein
paar Bruchstücke liefert. Es baut ja auch auf eine psychologische Ausbildung auf. und ein Therapeut weiß dann wie er mit einem Patienten umgehen kann. Als Betroffene fand ich da zuwenig Futter.

Aber gerade auch in Studienzeiten fand ich auch die erstmal distanzierte Eingruppierung nicht schlecht, um mich überhaupt mit
den Bereichen zu befassen. Außerdem habe ich in der Leseübersicht erkannt, dass mein derzeitiger Therapeut anscheinend, und das recht unaufgeregt, ein paar Dinge umsetzt. :begeistert: (Er nervt nicht komplett ab sondern da scheint was gut zu sein :verwirrt: )
Aber das sollen jetzt auch mal meine 2 ct gewesen sein :sammeln:

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Re: Suzette Boon, Steele, u. a.: Trauma

Beitragvon sdsdsdsv » 4. November 2022, 16:47

tiffi hat geschrieben:Hallo sdsdsdsv, ja sorry, wollte es dir auch nicht madig reden und ich hoffe dass es dir gute Erkenntnisse bringt :glück:

Das ist sehr nett, tiffi. Vielen Dank.

Edit: Und ja, eine Auswertung wäre interessant :begeistert:

Na klar. Das wird aber dauern.

Nach Grundidee von was fragst du? Meinst du, von dem was ich gelesen hatte?

Danke für die Zusammenfassung. Klingt beides erstmal nicht so, als könne ich das übertragen, ohne weitere Anleitung. Das "Auszittern" überzeugt mich auch nicht recht, ich glaube aber auch, dass man mit "Orten" arbeiten kann (eine Last irgendwo "ablegen" und so).

Aber gerade auch in Studienzeiten fand ich auch die erstmal distanzierte Eingruppierung nicht schlecht, um mich überhaupt mit
den Bereichen zu befassen.

Ja, das ist es wohl bei mir gerade auch.

Außerdem habe ich in der Leseübersicht erkannt, dass mein derzeitiger Therapeut anscheinend, und das recht unaufgeregt, ein paar Dinge umsetzt. :begeistert:

Tut mir leid, wenn ich zu fordernd war. Danke nochmal.

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Re: Suzette Boon, Steele, u. a.: Trauma

Beitragvon tiffi » 5. November 2022, 07:37

sdsdsdsv hat geschrieben:Danke für die Zusammenfassung. Klingt beides erstmal nicht so, als könne ich das übertragen, ohne weitere Anleitung. Das "Auszittern" überzeugt mich auch nicht recht, ich glaube aber auch, dass man mit "Orten" arbeiten kann (eine Last irgendwo "ablegen" und so).
Achso das hatte ich nicht bedacht, und dachte das wäre sehr bekannt (vor allem Reddemann).
Darum konnte ich die Frage nicht so zuordnen und dann wird mein Beziehungsohr quasi sehr hellhörig (dass ich mich abgewertet fühle o ä).

Aber irgendwie nutze ich anscheinend Begriffe, wo selbst mein Therapeut manchmal nachfragt, z B "was ist Schwarze Pädagogik"?
Und ich denke, "hä willst du mich jetzt verarschen, das ist doch Grundwissen".
Der ist aber auch jemand der sich von Medien eher fernhält und zurückgezogen lebt (sehr angenehmer Zeitgenosse), ansonsten auch eher eine psychologische Ausbildung mit medizinischem Hintergrund hat.

Das nachfragen an sich und das erläutern fand ich sonst nicht zu fordernd.

Und irgendwie ist auch klar, dass man nur wenn man eine Idee hört, dann nicht sofort weiß, um was es geht. Bei Levine musste ich auch erst mal lange lesen und es gab so eine Übungs CD dabei, in Bonn gibt es wohl auch einen Therapeuten der das anbietet, und in einem anderen Forum war mal jemand der das in Anspruch genommen hatte und auch mal erläuterte.

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Re: Suzette Boon, Steele, u. a.: Trauma

Beitragvon sdsdsdsv » 5. November 2022, 11:36

Danke für die Erläuterung tiffi, dann ist dieses Missverständnis ja aufgeklärt. :glück:


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