Greta Thunberg

[Indigocat]

Ich habe den Eindruck, dass Frau Thunberg viel für Ihr Anliegen leistet und werde das auf keinen Fall kleinreden!
Aber sie wird nur eine kleine Fußnote in der Geschichte sein, während andere ein ganzes Kapitel darin einnehmen.
..

Na ja, ich befürchte, dass sie jetzt schon sehr gefährdet ist, wenn man den Mob so zuhört. Ihr Vater, ein Schauspieler, soll das Ganze ja in die Wege geleitet haben und auch mitgesegelt sein. Finde ich verantwortungslos, ich hätte mein Kind keiner solchen Gefahr ausgesetzt.

[Themis]

@ Ghostvoice:
Ähnliches hatte ich mir dazu auch gedacht. Mal die Kirche im Dorf lassen ...

Sie werde sich vielmehr darauf konzentrieren, auf die Dringlichkeit der Klimakrise aufmerksam zu machen.

Und genau das ist überflüssig wie ein Kropf. Niemandem, auch den erklärten Leugnern nicht, ist die subjektive "Dringlichkeit" nicht klar - nur besteht eben kein Interesse, keine objektiv dringende Notwendigkeit und auch wenig Möglichkeit (Stichwort z. B.: Speichern von Energie), unpopuläre Maßnahmen überhaupt oder sogar schnell umzusetzen.

Sehr zustimmenswert fand ich hier den langen Kommentar von foobar auf der ersten Seite dieses Threads, den ich zunächst wohl überlesen hatte:

Beim SUV wird es zum einen halt nicht bleiben können. Ob der deutsche Spießbürger - wie du ihn so schön populistisch bezeichnest - auf seinen SUV verzichtet oder nicht, wird am Klima nichts ändern, weil Deutschland nur ein Furunkel am Arsch der Welt ist. (...)

Und nochmals zur Klarstellung:
Was die Dame Thunberg macht, ist z. B. mir völlig egal; dagegen würde ich nichts sagen. Mehr als peinlich finde ich es hingegen, dass sich die Menschen wie die Fliegen hinter jemandem versammeln, der nur das präsentiert, was seit Jahren bekannt ist. Und plötzlich wird es - glaubwürdiger, dringlicher, brisanter? Wohl kaum. Es ist ein Hype, der irgendwann vom nächsten Fleisch- oder Datenschutzskandal abgelöst wird - irgendetwas mitnichten Neuem oder Überraschendem, das dann plötzlich die Menschen "bewegt".
Es erzeugt ein Wir-Gefühl und die Teilnehmer können sich wichtig fühlen.

An diesem Thread speziell hatte mich geärgert, dass gleich mal Thunberg-Bewegungs-Kritiker, SUV-Fahrer (Was soll das bitte für ein Feindbild sein?!) und Migranten-Ablehner in einen Topf geworfen und bunt durchgerührt wurden. Ach ja: Das Ganze unter dem Etikett "der gemeine Spießbürger". Wer soll das bitte sein, und vor allem: Wer sind dann die "moralisch Besseren", die sich ach so wohltuend von ihm abheben?
Wie foobar es schon ausdrückte, das sind schlicht populistische Thesen; und ich für mich ergänze eben: linkspopulistische.

Und ich lasse mich sicher nicht in eine rechte Ecke stellen, weil ich (idealistische) Massenbewegungen jeder Art ablehne.
Hat jemand bei den "Fridays for future" mal auf die Einwegtrinkbecher in den Händen mancher Kinder geachtet? Verzichten sie auf ein Handy, nur weil Seltene Erden drin sind? Etc. etc.

Nur das war es, was ICH PERSÖNLICH meinte. Denn das war ja auch das ursprüngliche Threadthema: Thunberg und wie sie auf die Gesellschaft wirkt.

[Traumafrau]

Frauen in ihren jeweiligen Zeiten in Wertigkeit ihres Tuns vergleichsweise abzuwägen und zu beurteilen war nie mein Anliegen, denn dies tun schon andere. Dabei geht es um Sexismus, Ageism, Diskriminierung, Herabwürdigung, Häme.

Das eine junge Europäerin ihre Privilegien nutzt um öffentlich für ihre Überzeugungen einzustehen und zu mobilisieren - dafür haben Vorreiterinnen gefahrvoll den Weg geebnet, damit sie das tun kann. Ob ihr Tun weniger Gefahrvoll für ihre Person ist, wage ich nicht zu beurteilen.

"Mir tut das Mädchen Greta leid, dass sie kein Mädchen sein darf, das Angst vor Wellen hat, vor dem Meer"
- Franz Josef Wagner

"Ein krankes Kind, denn es ist bekannt, dass Greta Thunberg am Asperger-Syndrom, einer Form des Autismus leidet.“
- Marc Jongen, AfD

".. dass die zu vergasende Behinderte, Greta Thunberg [..] haben wir unseren werten Kameraden befohlen [..] aus eigener Tasche zwei Glock Pistolen mit Schalldämpfern und genügend Munition gekauft [..] das qualvolle Elend auf würdevolle Weise zu beenden, nämlich durch einen Genickschuss."
- Staatsstreichorchester

[Ghostvoice]

Na ja, ich befürchte, dass sie jetzt schon sehr gefährdet ist, wenn man den Mob so zuhört.

In Zeiten des Internets ist der Mob immer recht laut... ich habe aber den Eindruck, dass böse Kommentare im Internet (vermute nur, dass du hauptsächlich das gemeint hast...) ihr nicht besonders zusetzen werden. Auf mich wirkt sie gefestigt genug um dergleichen richtig einzuordnen... zudem stehen dem gegenüber doch weitaus mehr Fürsprecher, die sie weiter ermutigen.
Was die Bootsfahrt angeht: so wie ich das mitbekommen habe, besteht die Crew des Bootes aus professionellen Seglern. Somit scheint mir das Risiko der Überfahrt viel geringer als bei anderen.

Nochmal: ich will ihre Mission auf keinen Fall klein reden, wirklich nur relativieren!

[Indigocat]

Tatsächlich hätte ich das Ganze kaum mitbekommen, wenn nicht meine sehr egoistische "Freundin", die zum Glück jetzt ganz weit wegzieht, und ein eigentlich recht vielversprechendes Date nicht plötzlich aus dem Nichts die Worte: "Die wollen ja nur schulfrei haben..." gesagt hätten. Beide sind eher konservativ, eher rechts, ob das nun einen Zusammenhang hat, weiß ich nicht. Mich hat nur interessiert, wie so eine Sache, die einem egal sein kann, so aufregen kann. Denke weil es manche an verdrängte eigene nicht aufgearbeitete Persönlichkeitsanteile erinnert Es ist ein Kind, das sich seinen Wunsch erfüllt.

[Traumafrau]

Tatsächlich hätte ich das Ganze kaum mitbekommen, wenn nicht meine sehr egoistische "Freundin" und ein eigentlich recht vielversprechendes Date nicht plötzlich aus dem Nichts die Worte: "Die wollen ja nur schulfrei haben..." gesagt hätten.

"Schulfrei, Pappbecher, seltene Erden" .. diese Hosentaschenargumente in beliebiger Abfolge gerne mal in die Suchmaschine seines Vertrauens eingegeben und staunen in wievielter Generation die seit Gretas erscheinen auf der klimapolitischen Bühne wiedergekäut und emporgerülpst werden, so das die Methankonzentration gleich nochmal 10% Aufschlag gewährt. In der Kombi zumindest starke Anwärter zum Unwort 2019/2020.

[2ost]

Und Anne Frank wurde aufgrund ihres Tagebuches berühmt... aber hatte keine Möglichkeit sich auch nur irgendwie für eine Veränderung der damaligen Zustände einzusetzen.

Nun,

[...] Als die niederländische Exilregierung in London die Menschen in den Niederlanden dazu aufrief, Tagebücher, Aufzeichnungen und amtliche Schriftstücke aufzubewahren und so die Besetzung durch die Nazis zu dokumentieren, fasste Anne im Frühjahr 1944 den Entschluss, ihr Tagebuch zu überarbeiten.

Die ursprünglichen Aufzeichnungen wollte sie als Grundlage für einen Roman benutzen, und sie träumte davon, das Buch später zu veröffentlichen. [...]

(Quelle)

wieviel mehr hätte sie in Ihrer Position und mit den ihr gegebenen Möglichkeiten bitte noch machen sollen (bedenkt man, das sie es damit doch immerhin zur heute noch noch vielgelesene Zeitzeugin und weltbekannte Mahnerin immerhin doch gebracht hat)?

2ost

[Ghostvoice]

Es ist ein Hype, der irgendwann vom nächsten Fleisch- oder Datenschutzskandal abgelöst wird - irgendetwas mitnichten Neuem oder Überraschendem, das dann plötzlich die Menschen "bewegt".
Es erzeugt ein Wir-Gefühl und die Teilnehmer können sich wichtig fühlen.

Das dies Letztgesagte wohl der wichtigste Beweggrund für die meisten Teilnehmer ist, sehe ich genauso. Weniger die Sache an sich, als vielmehr das Gemeinschaftsgefühl und die Bestätigung durch Andere führt wohl dazu, daß sie an den Aktionen teilnehmen.
Und ich frage mich auch, wie es nun - nach der Sommerpause - mit der medialen Aufmerksamkeit dafür weitergehen wird. Die Anliegen sind forumliert und können nur immer wieder wiederholt werden - was die Medienkonsumenten irgendwann langweilen wird.
Wären - aufgrund der Bewegung - tatsächliche Maßnahmen von Regierungen getroffen worden, dann stünde des besser um sie. So allerdings zweifle ich ob „Fridays for Future“ überhaupt noch bis Jahresende überleben wird...

An diesem Thread speziell hatte mich geärgert, dass gleich mal Thunberg-Bewegungs-Kritiker, SUV-Fahrer (Was soll das bitte für ein Feindbild sein?!) und Migranten-Ablehner in einen Topf geworfen und bunt durchgerührt wurden.

Ich habe tatsächlich Migranten-Gegner tatsächlich unterstellt, daß diese gerne auch Klimawandel-Leugner sind, weil:
Solche Menschen ihre Überzeugungen überwiegend auf emotionaler Ebene treffen. Sie handeln und reden nach ihrer persönlichen Befindlichkeit. Rationale Argumente dürfen niemals fundiert sein, sondern leicht verständliche „Wahrheiten“, die das unterstützen, was sie fühlen. Gegenteilige Argumente werden nicht ernsthaft überlegt.
Die Frage danach, ob wir nun einen menschgemachten Klimawandel erleben oder nicht, wird allerdings auch in der Fachwelt (scheinbar) mal mit Ja und mal mit Nein beantwortet. Ich kann es nicht beurteilen, habe aber nach Jahren eine Antwort für mich persönlich gefunden...

Ein weiterer Grund für diese Unterstellung meinerseits ist der Arbeitskollege, mit dem ich derzeit zusammenarbeiten muss und der ein Archetyp des fremdenhassenden, klimawandelleugnenden, hochverschuldeten, fettgefressenen, minderwertigkeitskomplexlerischen, verzogenen, selbstgerechten, stinkfaulen... Mitteleuropäers darstellt!

Und ja, ich bin dadurch in meiner derzeitigen Lebensphase noch etwas zimperlicher gegenüber hirnlosem, selbstgefälligem Hass eingestellt als ohnehin schon. Man möge mir ruhig eine gewisse Voreingenommenheit unterstellen... die dürfte nicht ganz ungerechtfertigt sein.

[Ghostvoice]

[...] Als die niederländische Exilregierung in London die Menschen in den Niederlanden dazu aufrief, Tagebücher, Aufzeichnungen und amtliche Schriftstücke aufzubewahren und so die Besetzung durch die Nazis zu dokumentieren, fasste Anne im Frühjahr 1944 den Entschluss, ihr Tagebuch zu überarbeiten.

wieviel mehr hätte sie in Ihrer Position und mit den ihr gegebenen Möglichkeiten bitte noch machen sollen (bedenkt man, das sie es damit doch immerhin zur heute noch noch vielgelesene Zeitzeugin und weltbekannte Mahnerin immerhin doch gebracht hat)?

... na sie hätte auf die Strasse gegen und mit Steinen gegen die Nazis kämpfen können! Genau so wie es jedes andere verängstigte Mädchen, daß um sein Leben fürchen musste, es getan hat!

Ich spreche auch Anne Frank ihre Bedeutung für die Nachwelt nicht ab!
Traumafrau hatte zwei Aktivistinnen und eine Zeitzeugin genannt, um ihre Wertschätzung für Frau Thunberg auszudrücken. Und wenn wir uns im Rahmen von Aktivismus befinden, dann zählt Anne Frank eben nicht dazu. Und ich habe auch eindeutig klargestellt, daß ein junges Mädchen in ihrer Lage eben pranktisch keine Möglichkeit hat, etwas zu verändern, da es zu beschäftigt ist zu überleben!

Ansonsten könnte man es auch als gerechtfertigt ansehen, daß ein frisch gewählter Präsident, der noch nichts getan hat, den Friedensnobelpreis erhält... und damit die Bedeutung des Preises doch stark mindert!

[Themis]

Ein weiterer Grund für diese Unterstellung meinerseits ist der Arbeitskollege, mit dem ich derzeit zusammenarbeiten muss und der ein Archetyp des fremdenhassenden, klimawandelleugnenden, hochverschuldeten, fettgefressenen, minderwertigkeitskomplexlerischen, verzogenen, selbstgerechten, stinkfaulen... Mitteleuropäers darstellt!

Mein Beileid.