Konsum

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Konsum

Beitragvon ZoeMVinzent » 21. Juli 2019, 20:55

https://youtu.be/QztcpDcjHPk

Diese Dokumentation ist meiner Meinung nach sehr empfehlenswert. Sie geht tief in die Geschichte ein (der Anfang von Allem). Das Meiste war mir schon vorher bewusst, nur dass es in so einem weitem Ausmaß vorhanden ist.... Ich bin ein leidenschaftlicher Fan von Dokumentationen (Psychologie, Neurologie, schwere bzw. seltene Krankheiten, Flugzeugabstürze), warum genau diese hier es mir am meisten angetan hat, das weiß ich selber nicht.

Die Meinung anderer zu der Dokumentation würde mich interessieren :).
(Das ist mein erste Beitrag. Fühle mich in Foren etwas verloren. Ich versuche es trotzdem, werde mich aber mehr im Hintergrund bewegen.)
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Re: Konsum

Beitragvon Indigocat » 22. Juli 2019, 11:09

Die Beweggründe der Industrie kann man natürlich verstehen, muss sich aber vor Augen halten, dass die Ressourcen auf diesem Planeten nicht unbegrenzt sind. Auf der anderen Seite ist es sinnvoll, Gebrauchsgegenstände nach ein paar Jahren auszuwechseln auf sparsamere Geräte. Der Hauptfokos muss hier wohl auf vollständiges Recyceln gelegt werden. Weiterhin kann man als Verbraucher den Warenfluss sehr wohl steuern, hier wäre mehr Aufklärung nötig. Generell lebe ich nach der Devise, nur zu kaufen, was ich wirklich brauche, wenn möglich, schon gebraucht. Generell versuche ich Produkte von nachweislich kriminell und umweltschädigend arbeitenden Firmen (Nestlé...) zu meiden. Bei Amazon kaufe ich nur, wenn ich das Produkt woanders nicht finde oder es viel teurer ist.
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Re: Konsum

Beitragvon ZoeMVinzent » 22. Juli 2019, 16:56

Ich bin voll und ganz Ihrer Ansicht und achte auch selber sehr darauf, welche Lebensmittel bzw. Produkte ich kaufe und welche Verwendung/ Bedeutung sie für mich haben werden. Es gibt viele Personen, die derartige Konzerne als etwas böses ansehen, sich fragen, warum sie ihre Produktionsart, Verkaufsart etc. nicht ändern/ einstellen, aber nicht verstehen, dass auch das weitere Konsumieren, solche Betriebe aufrecht hält und mächtiger werden lässt. Oder einfach wegschauen und nicht in Frage stellen, was für eine schädliche Auswirkung das ganze hat, ist auch eine ,,Methode". Um ehrlich zu sein, regt es mich auf, wenn Menschen ,,nicht verstehen wollen", oder dem Thema einfach den Rücken zudrehen. Ich greife mal das bekannte Beispiel ,,Nestlé" auf. Durch etwas intensiverer Recherche erstaunt es einen, wie viele undenkbare Marken zu einem Konzern gehören. Man fragt sich natürlich, warum werden die Inhalte, Verkaufsstrategie etc. nicht gleich verboten oder zumindest .....vermindert? Geld, Macht, Gier? Das so etwas auch in der Pharmaindustrie vorhanden ist, finde ich sehr erschreckend.
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Re: Konsum

Beitragvon Indigocat » 26. Juli 2019, 10:36

Da braucht es eben noch viel Aufklärung. Manche Menschen mögen auch nicht, wenn man ihnen was vorschreibt und Aktivisten treten oft sehr militant auf und erreichen damit nur das Gegenteil. Bleibt nur, mit gutem Beispiel voranzugehen :)
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Re: Konsum

Beitragvon IULIUS » 27. Juli 2019, 18:48

Geplante Obsoleszenz ist das eine Form von Betrug. Man kann es als Verbraucher nur nicht wirklich nachweisen und der Staat lebt auch davon. Der Staat ist auch der einzige, der hier die Spielregeln ändern kann.

Das ist sicher auch nicht neu. Die meisten heutigen Ideen hatten ihren Ursprung in der Antike. Der Ausspruch von Aristoteles geht in die Richtung: "Was es alles gibt, was ich nicht brauche!"

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Re: Konsum

Beitragvon Indigocat » 29. Juli 2019, 08:51

IULIUS hat geschrieben:Geplante Obsoleszenz ist das eine Form von Betrug. Man kann es als Verbraucher nur nicht wirklich nachweisen und der Staat lebt auch davon. Der Staat ist auch der einzige, der hier die Spielregeln ändern kann.
!"

Fraglich, ob er es kann. Wer das Geld hat, hat die Macht. Waffen braucht auch keiner. Die Leute werden bewusst gegeneinander gehetzt. Im StaBü Unterricht haben wir mal gelernt: "für 300 % Gewinn geht der Kapitalist über Leichen". Und fragen: Wem nützt das? Doch nur dem, der daran verdient. Wir haben hier auch bald Bürgerkriegs-ähnliche Zustände.

Bezüglich des Konsums gibt es ja Gegenbewegungen wie Minimalismus und Marie Kondo. Wobei das dann leider auch fanatisch betrieben wird (Ersatzrelegion).
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Re: Konsum

Beitragvon Ghostvoice » 31. August 2019, 10:18

Ich fand gleich mehrere angesprochenen Punkte sehr interessant in dieser Doku. Besonders den Umstand, wie sich das Konsumverhalten des Menschen mit der Einführung der Kreditkarte in den 80ern veränderte!

Dieser spezielle Punkt beschäftigt mich seit geraumer Zeit: ein Mensch leiht Geld um ein aktuelles Bedürfnis zu befriedigen. Meist die Anschaffung eines Luxusartikels, manchmal eine Reise...

(Ich klammere jetzt bewußt Kedite aus, welche zur Erreichung für langfristige Ziele aufgenommen werden, wie Weiterbildung oder Hausbau)

Man könnte auch warten und sparen, bis man etwas auf einen Schlag bezahlen kann - aber man läuft damit ein Rennen gegen die Zeit.

Ich möchte gerne Urlaub in Jordanien machen, um mir Petra anzusehen. Aber bis ich das Geld dazu habe, ist die Region inzwischen so instabil geworden, daß es für mich als Tourist sehr gefährlich wäre oder der IS hat die dortigen Kulturgüter zerstört.
Ein Abwägen...
Mach ich etwas sofort auf Schulden oder warte ich und riskiere, daß mein Vorhaben unmöglich wird...?

Die schnelle Geldbeschaffung mittels Kreditkarte/Überziehungsrahmen/Kredit macht all das möglich...

Oder - das Klischee - ich möchte einen neuen Fernseher. Sicher, der jetzige ist eigentlich gross genug, aber 4k beherrscht er nicht... ich möchte aber JETZT schon in 4k meine Inhalte gucken!
(Macht ja inzwischen schon jeder! ... zumindest jeder, den ich kenne)

Mir fällt dabei immer jenes berühmte Experiment ein, in welchem man ein Kind mit einem Keks alleine lässt und ihm offeriert, den Keks sofort zu essen oder zu warten und dafür später einen weiteren Keks zu bekommen.
Je nach Menschentyp fällt das Experiment unterschiedlich aus.

Die Fähigkeit auf die aktuelle Bedürfnisbefriedigung zu verzichten und somit in der Zukunft mehr Ressourcen zur Verfügung zu haben ist eben bei jedem unterschiedlich ausgeprägt.

Der schnelle, unkomplizierte Geldverleih machte es einfacher einem spontanen Bedürfnis nachzugeben. Sah man auch sehr schön in der Doku, als der Unterschied zwischen Barzahlung und Zahlung per Karte beleuchtet wurde!

Wir leben in einer Zeit, in welcher wir nur mehr sehr ungern warten.
Vor einiger Zeit stiess ich auf den Begriff der „Instant Gratification“.

Wir wollen sofort ein Ergebnis, Zuspruch, Bestätigung. Ebenso Güter und Inhalte. Netflix befriedigen diese im Bereich Unterhaltung. Amazon legt sogar durch den Güterhandel noch eine Ebene zur Unterhaltung drauf.

Und der Nachteil?

Ich würde mal speziell die Gemütshaltung zum Thema machen... :(
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Re: Konsum

Beitragvon Indigocat » 31. August 2019, 13:28

Ghostvoice hat geschrieben:Wir wollen sofort ein Ergebnis, Zuspruch, Bestätigung. Ebenso Güter und Inhalte. Netflix befriedigen diese im Bereich Unterhaltung. Amazon legt sogar durch den Güterhandel noch eine Ebene zur Unterhaltung drauf.

Und der Nachteil?

Ich würde mal speziell die Gemütshaltung zum Thema machen... :(


Kommt drauf an, würde ich sagen. Die Fähigkeit zum Bedürfnisaufschub ist charakterbedingt, vielleicht auch anerzogen. Generell sind wohl Menschen, die diese Fähigkeit besitzen, wohlhabender, wenn es nicht gerade in extremen Geiz ausartet. Prinzipiell wird einem ja von allen Vermögensaufbau-Lehrbüchern geraten, Dinge anzusparen und keinen Kredit aufzunehmen, dann lieber zu investieren als das Geld für Luxusgüter auszugeben, die keinen Wert haben oder sogar langfristig Geld kosten.

Hab jetzt zum Beispiel einen Kredit aufgenommen für mein Kind, das sein Bafög zurückzahlen muss. Wird die Summe sofort zurückgezahlt, wird 1/5 der gesamten Summe erlassen. Die Zinsen für diesen Kredit betragen nur 1/3 von den 1/5 erlassene Summe, somit letztendlich eine ordentliche Summe gespart.

Ich kauf mir auch immer wieder einen neuen Kleinwagen, den ich finanziere, sobald mir die Reparaturen des alten Autos über den Kopf wachsen. Als Frau möchte ich, dass das Auto zuverlässig ist und ich nicht irgendwo auf dem Seitenstreifen einer Autobahn liegenbleibe. Meine Autos haben aber einen relativ hohen Wiederverkaufswert durch eine bestimmte Ausstattung. Würde ich in einer Stadt wohnen, könnte ich auf das Auto ganz verzichten, aber ich wohne sehr ländlich.
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Re: Konsum

Beitragvon Ghostvoice » 31. August 2019, 17:58

Indigocat hat geschrieben:Generell sind wohl Menschen, die diese Fähigkeit besitzen, wohlhabender, wenn es nicht gerade in extremen Geiz ausartet.


Interssanterweise zeigen Langzeitstudien, daß jene Kinder, die es schaffen abzuwarten, in ihrem späteren Leben viel besser mit ihren Finanzen klarkommen als die zweite Gruppe. Ich denke, der Begriff Selbstbeherrschung trifft es ganz gut... ich gebe nicht jedem Bedürfnis nach, sondern wäge ab und verzichte auf die Befriedigung, wenn es auf lange Sicht vernünftiger ist...

Deine beiden Beispiele unterstreichen recht gut, daß es durchaus Sinn macht, Geld zu leihen... nicht um ein Luxusbedürfnis zu befriedigen, sondern um in die Zukunft zu investieren. Auch wenn ich bei deinem Satz, dir alle paar Jahre einen neuen Kleinwagen anzuschaffen ein bisschen zusammenzuckte - Klima und so.

Aber ich denke, du meintest nicht die Anschaffung einen fabrikneuen Autos, sondern einfach nur ein Wagen, der besser in Schuss ist, als dein gegenwärtiges Fahrzeug.
Schon lustig: du hast es eh richtig formuliert und dennoch kam mir zuerst dieses negative Bild in den Kopf... :engel:
Ich selbst bin kein Autofahrer, kenne aber genug Geschichten von Autobesitzern und weiss, daß jeder Wagen irgendwann zu einem schwarzen Loch für die eigenen Finanzen wird... und es dann einfach vernünftiger ist, ein weniger problematisches Gerät anzuschaffen...
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Re: Konsum

Beitragvon Indigocat » 8. September 2019, 16:44

Ghostvoice hat geschrieben:Aber ich denke, du meintest nicht die Anschaffung einen fabrikneuen Autos, sondern einfach nur ein Wagen, der besser in Schuss ist, als dein gegenwärtiges Fahrzeug.
Schon lustig: du hast es eh richtig formuliert und dennoch kam mir zuerst dieses negative Bild in den Kopf... :engel:
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Doch du hast es schon richtig verstanden, ich kauf das Auto möglichst (fabrik)neu aus o.g. Gründen. Aber ich denke, mit den Autos ist das wie mit den Haushaltsgeräten, die neueren Modelle sind vom Verbrauch her ökologischer und das gleicht es meiner Meinung nach auch ein bisschen aus. Außerdem geht das andere Auto dann in die zweite Runde und noch nicht auf den Schrottplatz. Aber hier warten wir mal ab, was die H2-Technologie so bringt, vielleicht wird das Ganze bald klimaschonender.
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